© Terri Symons – stock.adobe.com

21 Photovoltaik-Voraussetzungen & Anforderungen


Letztes Update: 26. Juni 2022

Lesedauer: 7 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Lesedauer: 7 Minuten

Letztes Update: 26. Juni 2022
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

In diesem Artikel zeige ich, welche Voraussetzungen für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage erfüllt sein müssen.

Grundvoraussetzungen für eine Photovoltaikanlage

Die Errichtung einer PV-Anlage ist kein einfaches Unterfangen. Es gibt einige Mindestanforderungen, die wir uns jetzt anschauen:

Passende Dachfläche wird benötigt

Zur Installation wird ein geeignetes Dach benötigt. Die Art der Dachfläche ist nicht ausschlaggebend. Auf dem Markt gibt es für die unterschiedlich Typen passendes Material, wie das Untergerüst und Dachhaken zu kaufen.

Photovoltaik Voraussetzungen

Was sind die optimalen Voraussetzungen für Photovoltaik?

© pressmaster – stock.adobe.com

Auch Flachdächer, z.B. Garagen oder Carports sind für eine Photovoltaikanlage geeignet.

Das Dach sollte mindestens 20 Quadratmeter groß sein. Ein Solarmodul benötigt eine Fläche von etwa 1,7 m².  Eine Maximalleistung von ca. 0,2 kWp pro m² wird erreicht.

Alternative für Mieter: Balkon

Für Mieter gibt es auch die Möglichkeit einer eigenen Solaranlage. Einzige Voraussetzung: ein eigener Balkon. Dort lassen sich schnell und unbürokratisch ein oder zwei Module anbringen. Man spricht dabei auch von Mini-PV-Anlagen.

Alternative für Investitionen: Dach mieten oder pachten

Ist kein Hausdach und kein Balkon verfügbar, gibt es noch die Möglichkeit ein geeignetes Dach für eine Photovoltaikanlage zu mieten. Die benötigte Dachfläche ist sehr groß, damit eine positive Rendite erzielt werden kann.

Statik muss gegeben sein

Das Gewicht der einzelnen Komponenten muss vom Dach getragen werden. Bei typischen Einfamilienhäuser stellt das kein Problem dar. Ältere Häuser sollten vor dem Kauf von einem Statiker überprüft werden. 

Der Installateur übernimmt für die Statik keine Haftung. Übrigens lohnt es sich meistens Flachdächer überprüfen zu lassen. Diese tragen meistens nur wenig zusätzliches Gewicht.

Dach muss mindestens 20-30 Jahre halten

Die Lebensdauer von einem Solardach beträgt ca. 30 Jahre. Eine Dachsanierung ist deshalb nur unter sehr hohem Aufwand nach der Installation möglich.

Diese Zusatzkosten sollten auf jeden Fall vermieden werden. Die Erneuerung vom Dach ist daher oftmals sinnvoll.

Stromanschluss muss gegeben sein

Eine wichtige Voraussetzung für eine PV-Anlage ist der Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Photovoltaikanlagen funktionieren sonst nicht, da der überschüssige Solarstrom, der nicht selbst verbraucht wird, eingespeist werden muss.

Die Ausnahme stellen sogenannte Inselsolaranlagen, welche völlig autark (unabhängig) agieren. Diese ergeben aber nur in Spezialfällen Sinn.

Platz für Wechselrichter

Ein essenzieller Bestandteil von Photovoltaikanlagen ist der Wechselrichter. Dieser wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um und macht diesen erst nutzbar.

Im Haus, optimal in der Nähe des Zählerschranks, muss genug Platz für den Wechselrichter sein.

Wichtige Standortbedingungen

Kommen wir nun zu den wichtigsten Standortbedingungen, welche für gute Jahreserträge wichtig sind.

Standort (Globalstrahlung)

Der Standort der Anlage bestimmt, wie hoch die eintreffende Sonnenenergie ist. Je südlicher zum Äquator, desto mehr Photonen sind in den Sonnenstrahlen enthalten. In Deutschland liegt die Globalstrahlung bei ca. 1000 Watt pro m². 

Ausrichtung

Die Ausrichtung der Photovoltaikanlage ist für den Ertrag entscheidend. Die beste Ausrichtung liegt genau in Richtung Süden, allerdings sind auch Ost-West-Dächer für Solar gut geeignet. 

Neigung

Der Neigungswinkel der Solaranlage beeinflusst den Winkel der ankommenden Lichtstrahlen. Im optimalen Fall steht die Sonnen genau in einem 90° Winkel über der Modulfläche.

Bei der Südausrichtung ist der optimale Winkel 30 - bis 40°. Ist eine größere Abweichung gegeben, lohnen sich vor allem flacher Dächer.

Wenig Schatten

Auch ohne Sonne wird Solarstrom produziert. Dennoch vermindert Schatten den Ertrag. Bei der Auslegung der Photovoltaikanlage sollte das beachtet werden. 

Häufige Schattenquellen sind Schornstein oder Satellitenschüsseln. Im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, sind die Schatten deutlich länger.

Wirtschaftlichkeit als Voraussetzung

Es gibt verschiedenen Gründe, sich eine Photovoltaikanlage anzuschaffen. Ein Hauptargument ist die gute Wirtschaftlichkeit. Mehr zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik.

Wie soll die Anlage finanziert werden?

Zunächst stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Es gibt 3 Möglichkeiten:

  1. Der Barkauf
  2. Die Finanzierung über einen Solarkredit
  3. Das Mieten der PV-Anlage

Doch was lohnt sich für Sie?

Anlage kaufen, finanzieren oder mieten

Wenn Sie mit Photovoltaik Geld verdienen wollen, lohnt sich der Barkauf. Bei guten Voraussetzungen ist eine Rendite von 5 Prozent pro Jahr möglich. Bei einer Finanzierung wird die Rendite natürlich vermindert, allerdings wird dann kaum Eigenkapital benötigt. 

Montage Photovoltaik bei guten Voraussetzungen

© anatoliy_gleb – stock.adobe.com

Das Mieten einer Solaranlage ist finanziell gesehen nicht sehr reizvoll.

Für viele Menschen bietet diese Lösung, aufgrund von null Anschaffungskosten und minimalem Aufwand, einen einfachen Einstieg in erneuerbare Energien an.

Wie teuer ist eine PV-Anlage?

Die Kosten einer Photovoltaikanlage werden generell je Kilowattpeak angegeben. Eine 10 kWp-Anlage kostet bei einem Preis von 1200 Euro pro kWp genau 12.000 Euro Netto.

Die Preisspanne der Anschaffungskosten liegt im Jahr 2021 bei 1000 bis 1400 Euro pro kWp, das ist jedoch von Photovoltaik-Anbieter und Bundesland stark unterschiedlich.

Es entstehen auch laufende Kosten, z.B. durch Wartung, Versicherung, Rücklagen und Reinigung der PV-Anlage. Rechnen Sie jährlich mit 1 bis 1,5 Prozent der Anschaffungskosten.

Aufwand für Steuern beachten

Beachten Sie, dass auf den Gewinn der PV-Anlage Steuern bezahlt werden müssen. Dabei ist nicht nur die Vergütung der eingespeisten kWh zu berücksichtigen, sondern auch der Eigenverbrauch vom Solarstrom. 

Auslegung der Photovoltaikanlage

Bei der Planung der Photovoltaikanlage müssen einige Faktoren und Voraussetzungen beachtet werden.

Wie groß soll Anlage sein

Wie groß soll die Solaranlage für ein Einfamilienhaus sein? Das kommt ein bisschen auf ihre Zielsetzung an.

Generell empfehle ich immer das "Dach vollzumachen ". Je mehr Solarmodule verbaut werden, desto niedriger werden die spezifischen Kosten. 

Wie viel Strom wird verbraucht

Die Einspeisevergütung ist nur noch sehr niedrig. Die Stromkosten dagegen auf einem Allzeithoch.

Eine Voraussetzung für eine gute Rendite ist deshalb auch ein hoher Eigenverbrauchsanteil. Überprüfen Sie Ihren Stromverbrauch, um zu berechnen, wie viel Eigenverbrauch für Sie realistisch ist. 

Mehrere Dachseiten verfügbar?

Wie ist die Dachfläche aufgebaut? Gibt es mehrere nutzbare Flächen zur Verfügung? Es ist mittlerweile normal alle guten Seiten mit Modulen zu belegen.

Rechtliche Voraussetzungen für Solaranlagen

Welche rechtlichen Voraussetzungen gibt es?

Denkmalschutz

Denkmalgeschützte Häuser dürfen nicht ohne weiteres eine Photovoltaikanlage installieren. In Absprache mit dem Denkmalamt besteht aber immer die Möglichkeit einer Genehmigung. Meistens muss die Anlage klein gehalten, kaum einsehbar und an die Dachfarbe angepasst werden.

Baugenehmigung

Eine Baugenehmigung wird für PV-Anlagen nicht benötigt. Bei Spezialfällen, wie z.B. Freiflächenanlagen oder Solarparks ist eine Genehmigung notwendig. Jedes Bundesland hat eigenen dafür eigenen Regeln.

Abstand zum Nachbarn

Der genaue Abstand der Modulfläche zum Nachbarhaus ist in Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes vorgegeben. In Nordrhein-Westfalen sind beispielsweise 1,25 Meter vorgesehen.

Fazit zu den Voraussetzungen einer PV-Anlage

Zwar gibt es einige Hürden und Voraussetzungen, dennoch sind die meisten Einfamilienhäuser gut für Photovoltaik geeignet. Fordern Sie ein Angebot von einem Solarteur, wenn Sie noch unsicher sind, ob eine Realisierung an ihrem Standort möglich und sinnvoll ist.


Weiterlesen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit markiert.

  1. Gut zu wissen, dass der optimale Winkel 30 – bis 40 Grad beträgt, wenn eine Südausrichtung angepeilt wird. Allein durch den Vorteil von den einsparenden Stromkosten habe ich demnächst vor, mir auch eine Photovoltaikanlage auf das Dach bauen zu lassen. Ich müsste mich dafür noch an einen guten Installateur-Meisterbetrieb wenden.

  2. Ich überlege eine Photovoltaikanlage installieren zu lassen. Gut zu wissen, dass die Lebensdauer von einem Solardach circa 30 Jahre hält. Dass danach eine Dachsanierung nur schwer möglich ist, stört mich nicht. Mein Dach ist brandneu, und sollte ebenfalls so lang halten.

  3. Danke für den Tipp viele Anlagen auszulegen, da die spezifischen Kosten niedriger werden, je mehr Solarmodule verbaut werden. Durch meinen Nachbar bin ich auf die Thematik von Photovoltaikanlagen gestoßen. Gerne würde ich mich dafür zunächst an ein Fachunternehmen für Elektroinstallation wenden, um gut beraten zu werden.

  4. Vielen Dank für diesen Beitrag zu den Voraussetzungen und Anforderungen bei der Installation einer PV-Anlage. Es stimmt, dass man das Dach auf seine Tragfähigkeit prüfen sollte, der Installateur dafür keine Haftung übernimmt. Wenn dies gegeben ist, dann kann der Installateur guten Gewissens die Solarpaneele installieren.

  5. Gut zu wissen, dass bei denkmalgeschützten Häusern nicht ohne Genehmigung eine solche Anlage installiert werden darf. Ich plane, für meine gewerbliche Halle auf nachhaltige Energien zu wechseln. Für die Installation einer passenden PV-Anlage wende ich mich noch an einen Elektrotechniker.

{"email":"Keine korrekte E-Mail-Adresse","url":"Keine korrekte URL","required":"Benötigest Feld nicht ausgefüllt"}