Photovoltaik-Kosten: Wie viel kostet eine Solaranlage?

Photovoltaik-Kosten: Was kostet eine Solaranlage?

Photovoltaik-Kosten (Preise von Solaranlagen) beziehen sich auf die Gesamtkosten, die bei der Anschaffung einer kompletten und funktionsfähigen Solaranlage anfallen. Im weiteren Sinne werden auch Kosten vom laufenden Betrieb der PV-Anlage hinzugezählt.

Von Jens Burkhardt 

Lesedauer: 30 Minuten

Letztes Update: 11. September 2023
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Kurz und Knapp: Kosten einer Solaranlage

Eine Photovoltaikanlage kostet 12.747 bis 21.856 Euro, bei einer gängigen Nennleistung zwischen 5 und 13 Kilowattpeak (kWp). Für ein durchschnittlich großes Eigenheim ist mit 18.848 Euro für eine passende 10 kWp-PV-Anlage zu rechnen.

Ein Stromspeicher in passender Größe erhöht den Kaufpreis durchschnittlich auf insgesamt 16.619 bis 31.730 Euro. Ein kleiner PV-Speicher kostet dabei etwa 3.872 Euro, ein großer Speicher ca. 9.874 Euro.

Pro kWp belaufen sich die Anschaffungskosten einer neuen PV-Anlage auf 1.681 bis 2.549 Euro. Dabei sind die Kosten pro Leistungseinheit für kleine Solaranlagen deutlich höher, also bei großen Anlagen.

Die größten Kostentreiber der PV-Anlage sind die verwendeten Solarmodule mit ca. 20 Prozent und die Montagekosten mit 25 Prozent der Investitionssumme.

Nach dem Erwerb der Solaranlage fallen zusätzlich auch regelmäßige Kosten, wie Versicherung, Wartung und Reparaturen an. Bei einer herkömmlichen PV-Anlage liegen die jährlichen Betriebskosten bei 235 Euro (ohne Speicher) bis 435 Euro (mit Speicher).

Die Kosten von Photovoltaikanlagen haben sich im 1-Jahresverlauf um etwa 11,8 Prozent stark erhöht. Allerdings zeigt die Preissteigerung seit Beginn 2023 Anzeichen einer Abschwächung. Mittelgroße Anlagen verzeichnen zum Vormonat sogar einen Kostenrückgang von 3,6 %.

In diesem Ratgeber werden die Kosten von Solaranlagen, auf Basis eigener fundierten wissenschaftlichen Marktrecherche, detailliert präsentiert, aufgeschlüsselt und grafisch veranschaulicht.


Solaranlagen-Kosten im Überblick

Mit den Anschaffungskosten einer Solaranlage sind alle Fixkosten gemeint, die beim Kauf anfallen. Normalerweise wird die PV-Anlage als Komplettpaket verkauft, d.h. alle Solar-Komponenten (z.B. PV-Module und Wechselrichter), Beratung und Planung, Installation, sowie Anmeldung & Inbetriebnahme sind im Preis inkludiert. 

In der folgenden Tabelle sind aktuelle Durchschnittspreise für Solaranlagen mit und ohne Speicher in Abhängigkeit der Nennleistung (5 bis 15 kWp) aufgelistet.


Daten anpassen

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Datenzeitraum wählen...

Anlagengröße

PV-Kosten (ohne Speicher)

PV-Kosten (mit Speicher)

Flächenbedarf

5 kWp

12.747 €

16.619 €

23–27 m²

6 kWp

14.128 €

18.757 €

28–32 m²

7 kWp

15.412 €

20.796 €

33–38 m²

8 kWp

16.618 €

22.755 €

37–43 m²

9 kWp

17.760 €

24.647 €

42–49 m²

10 kWp

18.848 €

26.484 €

47–54 m²

11 kWp

19.890 €

28.273 €

51–59 m²

12 kWp

20.891 €

30.020 €

56–65 m²

13 kWp

21.856 €

31.730 €

60–70 m²

14 kWp

22.789 €

33.407 €

65–76 m²

15 kWp

23.694 €

35.054 €

70–81 m²

Tabelle 1: Kostenüberblick Photovoltaikanlagen (ohne/mit Speicher)

Die Preisangaben in der Tabelle sind netto. Seit dem 01.01.2023 beträgt der MwSt.-Satz für Solaranlagen 0 % (gemäß § 12 Absatz 3 UStG) statt der üblichen 19 %. Durch diese Steuererleichterung sollen Privathaushalte beim Kauf einer PV-Anlage finanziell entlastet werden.

Wie in der Übersicht erkennbar, variiert der Kaufpreis von Photovoltaikanlagen beträchtlich. Für eine präzise Kostenschätzung sind insbesondere folgende zwei Hauptaspekte entscheidend:

Die Nennleistung einer Solaranlage, oft als Anlagengröße bezeichnet, berechnet sich aus der Leistung und Anzahl der verwendeten Solarmodule. Die verfügbare Dachfläche begrenzt die Anzahl der Module und somit die Gesamtleistung der PV-Anlage. Folgende Nennleistungen sind für gewöhnliche Hausdächer passend:

  • 5 bis 7 kWp für kleine Dächer (23 bis 38 m² pro Dachseite)
  • 8 bis 12 kWp für durchschnittlichen Dächer (37 bis 65 m²)
  • 13 und mehr Kilowattpeak für große Dächer (mind. 60 m² und größer).

Der Stromspeicher ist nicht im Basispreis enthalten, weil dieser ein optionales und nicht essenzielles Bauteil der PV-Anlage ist. Daher beeinflusst die Entscheidung für oder gegen einen Photovoltaik-Speicher die Gesamtkosten erheblich.

Nach der allgemeinen Übersicht der PV-Anlagenkosten folgt nun eine detailliertere Analyse der Durchschnittskosten.


Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage durchschnittlich?

Eine herkömmliche PV-Anlage mit einer Nennleistung zwischen 5 und 13 kWp kostet durchschnittlich 12.747 bis 21.856 Euro (Netto). 

Die spezifischen Kosten der PV-Komplettanlage liegen bei 1.681 bis 2.549 €/kWp. Je größer die Solaranlage ist, desto niedriger wird der Preis pro Leistungseinheit (kWp).

Ein Stromspeicher ist nicht im Grundpreis enthalten, kann jedoch optional erworben werden. Bei einer typischen Batteriekapazität von 5 bis 13 kWh liegen die Kosten dafür durchschnittlich zwischen 3.872 und 9.874 Euro. Das entspricht zusätzlichen Kosten von 760 bis 774 Euro pro kWh.

Die Grundlage für die Berechnung der PV-Kosten bilden 337 Datensätze der letzten 3 Monate. Dank dieser umfangreichen Datenbasis wird eine hohe statistische Signifikanz gewährleistet

Das folgende Diagramm visualisiert die PV-Kosten, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Region, Kostenart, Anlagengröße und der Verwendung eines Stromspeichers. Zur Verfeinerung der Ergebnisse können die Auswahlfelder angepasst werden.

PV-Kosten grafisch dargestellt (interaktives Diagramm)

Mithilfe der 5 Auswahlfelder kann das Ergebnis individuell angepasst werden.


Region

Region auswählen...

Kosten

Kostenart wählen...

Nennleistung

5 10 20 30

Stromspeicher

5 10 20 30

Zeitraum

Datenzeitraum wählen...

Grafik 1: Streudiagramm und Durchschnittskurve von PV-Anlagen-Kosten

Im Diagramm stellt jeder Datenpunkt ein reales Angebot für eine PV-Anlage dar. Die Position des Punktes basiert auf den Anschaffungskosten (Y-Wert) und der Anlagengröße bzw. Nennleistung (X-Wert).

Basierend auf diesen Wertepaaren wird der Durchschnittspreis für Photovoltaik ermittelt. Dieser wird als Exponentialfunktion (pinke Linie) dargestellt, um sowohl ein hohes Bestimmtheitsmaß als auch realistische Ergebnisse sicherzustellen.

Welcher Preis ist angemessen für eine PV-Anlage?

Der Preis einer PV-Anlage gilt als angemessen, wenn damit die erwartbare Rendite größer als der risikofreie Zinssatz von aktuell 2,5 % (zehnjährigen deutschen Staatsanleihen) ausfällt. Weiterhin sollte der Kaufpreis maximal 5 Prozent über dem Durchschnitt liegen. Die Amortisationsdauer, also der Zeitraum zur Rückgewinnung der Investition, darf 15 Jahre nicht überschreiten.

Anschaffungskosten für Photovoltaikanlagen gelten als unangemessen, wenn die erwartete Rendite unter 2,5 Prozent liegt oder der Preis den Durchschnitt um mehr als 5 % übersteigt.

Um die PV-Kosten besser einordnen zu können, werden diese in 5 Preiskategorien unterteilt:

  1. Günstiger Preis (Durchschnitt - 20 % oder weniger)

  2. Fairer Preis (Durchschnitt - 20 % bis - 5 %)

  3. Normaler Preis (Durchschnitt ± 5 %)

  4. Erhöhter Preis (Durchschnitt + 5 % bis + 20 %)

  5. Überteuerter Preis (Durchschnitt + 20 % oder mehr)

Kategorie 1, 2 und 3 (Günstiger Preis, fairer Preis und normaler Preis) stehen dabei für einen angemessenen Kaufpreis. Hinweis: Eine noch detailliertere Kostenschätzung bietet unser Photovoltaik-Kosten-Rechner.

Die folgende Tabelle gibt anhand der Kostenkategorien an, wie viel eine Solaranlage aktuell kosten darf. Mithilfe der Auswahlfelder lässt sich das Resultat verfeinern.


Region auswählen...

Kostenart auswählen...

Speicherart auswählen...

Leistung auswählen...

Datenzeitraum wählen...

Leistung

Günstiger Preis

Fairer Preis

Normaler Preis

Erhöhter Preis

Überteuert

4 kWp

≤ 8.991 €

8.992–10.676 €

10.677–11.800 €

11.801–13.485 €

≥ 13.486 €

5 kWp

≤ 10.197 €

10.198–12.108 €

12.109–13.384 €

13.385–15.295 €

≥ 15.296 €

6 kWp

≤ 11.302 €

11.303–13.421 €

13.422–14.834 €

14.835–16.953 €

≥ 16.954 €

7 kWp

≤ 12.330 €

12.331–14.640 €

14.641–16.183 €

16.184–18.493 €

≥ 18.494 €

8 kWp

≤ 13.295 €

13.296–15.786 €

15.787–17.449 €

17.450–19.941 €

≥ 19.942 €

9 kWp

≤ 14.208 €

14.209–16.871 €

16.872–18.648 €

18.649–21.311 €

≥ 21.312 €

10 kWp

≤ 15.079 €

15.080–17.905 €

17.906–19.791 €

19.792–22.617 €

≥ 22.618 €

11 kWp

≤ 15.912 €

15.913–18.894 €

18.895–20.884 €

20.885–23.867 €

≥ 23.868 €

12 kWp

≤ 16.713 €

16.714–19.845 €

19.846–21.935 €

21.936–25.068 €

≥ 25.069 €

Tabelle 2: Preisspannen & Kosteneinordnung PV-Anlagen

Da die Kosten für Photovoltaik stark von Leistung und Größe abhängen, wird der Preis pro Leistungseinheit (€/kWp) anstelle der absoluten Kosten für objektive Vergleiche herangezogen. Im nächsten Abschnitt wird dieses Thema weiter ausgeführt.


Wie viel kostet eine PV-Anlage pro kWp?

Ein kWp (Kilowattpeak) ist die Einheit für die Nennleistung einer Photovoltaikanlage. Sie beschreibt die maximale Leistung, die unter standardisierten Testbedingungen erzeugt wird.

Bei der Kostenangabe in Euro pro kWp handelt es sich um die spezifischen Photovoltaik-Kosten. Das bedeutet, dass die Kosten in Relation zur Leistung der Anlage angegeben werden, sodass ein direkter Vergleich verschiedener Anlagengrößen möglich wird.

Je nach Leistung und Größe kostet eine private Photovoltaikanlage durchschnittlich 1.681 bis 2.549 Euro/kWp.

Eine PV-Anlage mit einer Leistung von 10 kWp, typisch für ein normal großes Einfamilienhaus, kostet im Durchschnitt 1.885 Euro pro kWp. Die Preisspanne liegt dabei zwischen 1.507 und 2.357 €/kWp.

Kleine Solaranlagen (5 kWp) kosten durchschnittlich 2.549 Euro pro kWp. Bei großen Anlagen (13 kWp) liegt der Anschaffungspreis im Durchschnitt bei lediglich 1.681 Euro pro kWp.

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen PV-Kosten pro kWp, nach Anlagenleistung sortiert, mit und ohne Speicher.


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Anlagengröße

PV-Kosten pro kWp

Kosten/kWp (mit Speicher)

Erzeugter Strom

5 kWp

2.549 €

3.324 €

3.750–5.000 kWh

6 kWp

2.355 €

3.126 €

4.500–6.000 kWh

7 kWp

2.202 €

2.971 €

5.250–7.000 kWh

8 kWp

2.077 €

2.844 €

6.000–8.000 kWh

9 kWp

1.973 €

2.739 €

6.750–9.000 kWh

10 kWp

1.885 €

2.648 €

7.500–10.000 kWh

11 kWp

1.808 €

2.570 €

8.250–11.000 kWh

12 kWp

1.741 €

2.502 €

9.000–12.000 kWh

13 kWp

1.681 €

2.441 €

9.750–13.000 kWh

14 kWp

1.628 €

2.386 €

10.500–14.000 kWh

15 kWp

1.580 €

2.337 €

11.250–15.000 kWh

Tabelle 3: Kosten pro kWp von PV-Anlagen mit und ohne Speicher

Die Tabelle macht deutlich, dass mit zunehmender Nennleistung der PV-Anlage die Kosten pro kWp abnehmen. Was sind die Gründe für diesen Trend?

Warum sind kleine PV-Anlagen teurer pro kWp?

Kleine PV-Anlagen weisen höhere Kosten pro kWp auf als große Anlagen, da bestimmte Kostenfaktoren in kleineren Systemen prozentual stärker ins Gewicht fallen.

Festkosten, wie die für Planung und Beratung, sind unabhängig von der Anlagengröße. Bei kleineren Solaranlagen verteilen sich diese Fixkosten auf weniger kWp, wodurch der Preis pro kWp steigt.

Darüber hinaus sinkt der Montageaufwand (pro Einheit) mit steigender Nennleistung, was die Kosten pro kWp für große PV-Anlagen reduziert. Zudem werden die eingesetzten Komponenten und Bauteile in größeren Mengen preiswerter.

Weitere Möglichkeiten Preise von PV-Anlagen anzugeben

Die gängigsten Methoden zur Angabe von Photovoltaik-Kosten umfassen den Gesamtpreis sowie den Preis pro Leistungseinheit (€/kWp).

Darüber hinaus existieren zwei weitere Möglichkeiten zur Angabe der Kosten von Solaranlagen:

  • Stromgestehungskosten

  • Kosten pro Quadratmeter

Stromgestehungskosten Photovoltaik (Kosten pro kWh)

Die Stromgestehungskosten einer PV-Anlage bezeichnen die Kosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom unter Berücksichtigung von Investitions-, Betriebs- und Wartungskosten über die gesamte Lebensdauer der Anlage.

Laut dem Leitfaden "Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland" von Dr. Harry Wirth (Fraunhofer ISE) produzieren kleine PV-Anlagen (wie auf Ein- oder Zweifamilienhäusern üblich) Solarstrom zu Kosten von 11 bis 13 ct/kWh.

Photovoltaik-Kosten pro m2

Um die Photovoltaik-Kosten pro Quadratmeter zu ermitteln, werden die Gesamtkosten durch die benötigte Fläche (Flächeninhalt) der Solarmodule dividiert.

Nehmen wir beispielhaft eine gängige 10-kWp-PV-Anlage, die 50 m² Dachfläche für die PV-Module benötigt.

Die Kosten pro Quadratmeter ergeben sich aus der Division der Anschaffungskosten durch die Fläche.

PV-Kosten/m² = Anschaffungskosten / benötigte Fläche = 18.848 € / 50 m² = 377 €/m²

Eine durchschnittliche Photovoltaikanlage kostet etwa 377 Euro pro Quadratmeter.

Nachdem verschiedene Ansätze zur Darstellung der PV-Anlagenkosten analysiert wurden, stellt sich die Frage nach den preisbestimmenden Faktoren für Photovoltaikanlagen. Im Folgenden betrachten wir diese Kostenfaktoren detailliert.


Wie setzen sich die Kosten von Solaranlagen zusammen?

Die Kosten für die Anschaffung einer PV-Anlage setzten sich neben der Leistung und der Anlagengröße aus mehreren Kostenpunkten zusammen.

Den größten Einfluss auf den Endpreis haben Solarmodule mit 14 bis 20 Prozent, Stromspeicher mit ca. 29 % (bei Verwendung von Speicher) und die Montage- bzw. Installationskosten durch eine Fachfirma mit 18 bis 25 Prozent vom Kaufpreis.

In der nachstehenden Tabelle sind alle relevanten Kostenfaktoren für eine komplette Photovoltaikanlage, sowohl mit als auch ohne Speicher, dargestellt.


Kostenfaktor

PV-Anlage ohne Speicher

PV-Anlage mit Speicher

Bsp. 10 kWp-Anlage

Solarmodule

20 %

14 %

3.708 €

Stromspeicher

0 %

29 %

7.636 €

Wechselrichter

10 %

7 %

1.854 €

Montagekosten

25 %

18 %

4.767 €

Montagesystem

10 %

7 %

1.854 €

Solarkabel

7 %

5 %

1.324 €

AC-Installation

6 %

4 %

1.059 €

Gewinnmarge

22 %

16 %

4.282 €

Tabelle 4: Kostenfaktoren und prozentuale Kosten von PV-Anlagen

Die Aufschlüsselung zeigt die Investitionskosten sowohl in prozentualer Form als auch in monetären Beträgen, illustriert anhand eines konkreten Beispiels für eine 10-kWp-Anlage.

Nachfolgend werden die zentralen Kostenfaktoren untersucht.

Solarmodule

PV-Module stellen mit ca. 20 % (PV-Anlage ohne Speicher) und ca. 14 % (mit Speicher) einen entscheidenden Anteil an den Gesamtkosten dar. Schließlich sind Solarmodule wohl die wichtigsten Teile der gesamten Anlage.

Ein gewöhnliches monokristallines Solarmodul mit 400 Wp kostet in der Neuanschaffung zwischen 125 und 175 Euro netto. Je nach Modultyp, Qualität und Hersteller können die Kosten jedoch weiter variieren.

Für ein bestmögliches Preis-Leistungs-Verhältnis empfiehlt es sich, auf Premiummodule zu verzichten. Diese bieten zwar die neueste Technik, jedoch muss dafür ein nicht verhältnismäßig hoher Preisaufschlag gezahlt werden. Die günstigsten Solarmodulhersteller produzieren in Asien, insbesondere in China.

Stromspeicher

Für die Nutzung von Solarstrom bei Nacht ist ein Stromspeicher erforderlich. Dieser verursacht durchschnittlich 29 % der Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage.

Ein kleiner Speicher mit 5 kWh Kapazität kostet etwa 774 €/kWh, also insgesamt 3.872 Euro. Ein mittelgroßer Photovoltaik-Speicher mit 10 kWh liegt bei 764 €/kWh, was 7.636 Euro entspricht. Eine große 15-kWh-Solarbatterie kostet 757 €/kWh oder 11.360 Euro.

Die Kosten für Stromspeicher sinken pro Kilowattstunde mit zunehmender Speichergröße.

Für Haushalte mit gewöhnlichem Stromverbrauch gilt die Richtlinie, den Speicher im Verhältnis 1:1 zur PV-Leistung zu wählen, um das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erzielen. Beispiel: eine 8-kWp-PV-Anlage benötigt idealerweise einen 8-kWh-Stromspeicher.

Wechselrichter

Der PV-Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in für den Haushalt nutzbaren Wechselstrom um. Er ist ein essenzieller Bestandteil jeder Photovoltaikanlage. Im Durchschnitt entfallen 7 bis 10 Prozent der Gesamtkosten einer Solaranlage auf den Wechselrichter.

Bei einer Solaranlage mit Nennleistung von 10 kWp ergibt das einen Kaufpreis von 1.854 Euro. Hybridwechselrichter, die gleichzeitig für die Ladung und Entladung vom Stromspeicher verwendet werden, kosten durchschnittlich 15 bis 40 Prozent mehr in der Anschaffung.

Montagekosten

Den größten Kostenfaktor stellt die Montage der PV-Anlage dar. Fachkräfte, die für die ordnungsgemäße Installation zuständig sind, haben einen hohen Stundenlohn von 40 bis 60 Euro. Das schlägt sich in den Kosten nieder: bei 18 bis 25 Prozent der Investitionskosten belaufen sich die Montagekosten für eine 10 kWp-Anlage auf durchschnittlich 4.767 Euro.

Eine Eigeninstallation kann hier Kosten einsparen, ist jedoch nur für erfahrene Handwerker geeignet. Besonders bei der Elektroinstallation muss Vorsicht walten, da diese nur von zertifizierten Elektrikern durchgeführt werden darf.

Weitere Kostenfaktoren

Eine Solaranlage setzt sich aus vielen Komponenten zusammen.

Das Montagesystem, welches die Aluminium-Unterkonstruktion, Dachhaken und Befestigungsmaterial umfasst, verursacht zusätzliche Kosten. Für eine sichere Montage der Anlage ist zudem in der Regel ein Baugerüst notwendig.

Für eine durchschnittliche PV-Anlage werden etwa 100 Meter Solarkabel benötigt, die 5 bis 7 Prozent der Anschaffungskosten ausmachen. Hierbei sollte beachtet werden, dass der Preis für das Kabel stark vom aktuellen Kupferpreis abhängt, der zurzeit historisch gesehen sehr hoch ist.

Abhängig von den individuellen Wünschen können zusätzliche Extras, wie PV-Monitoring oder eine Wallbox zum Laden eines E-Autos, hinzugefügt werden, die weitere Kosten verursachen.

Bei Finanzierung der Photovoltaikanlage über einen Kredit fallen zusätzliche Kosten an. Aktuell ist der passende KfW-Kredit (KfW 270) mit einem Zinssatz von 4,72 % verfügbar, wohingegen durchschnittliche Solarkredite bei einem effektiven Jahreszins von 5,39 % liegen. Bei einer 10-jährigen Vollfinanzierung einer 10-kWp-Anlage kann mit 2000 bis 3500 Euro Finanzierungskosten gerechnet werden.


Welche Kosten fallen nach dem Kauf einer PV-Anlage an? (Betriebskosten)

Nach dem Kauf einer PV-Anlage entstehen regelmäßige Kosten für Wartung und Instandhaltung, Versicherung für Schutz vor Schäden, und eventuelle Reparaturen oder Ersatzteile. Diese wiederkehrenden Betriebskosten der Photovoltaikanlage belaufen sich durchschnittlich auf 1 bis 2 Prozent des Anlagenpreises.

Für eine Solaranlage mit einer Nennleistung von 10 kWp ohne Speicher liegen diese Kosten bei etwa 235 Euro pro Jahr. Bei einer Anlage mit passendem Stromspeicher steigen die durchschnittlichen jährlichen Betriebskosten auf ungefähr 435 Euro.

Eine kleine PV-Anlage mit 5 kWp (ohne Speicher) verursacht ca. 193 € laufende Kosten pro Jahr. Eine 15 kWp Anlage mit Speicher liegen die Unterhaltskosten bei durchschnittlich 568 Euro pro Jahr.

Die regelmäßige Reinigung der PV-Anlage erhöht die jährlichen Kosten um bis zu 150 € deutlich, ist allerdings für PV-Systeme mit normalen Neigungswinkel (15 Grad Neigungswinkel und mehr) nicht notwendig.

Seit Anfang 2023 müssen für Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von bis zu 30 kWp keine Steuern mehr auf den Gewinn oder Umsatzsteuern auf den Eigenverbrauch (Verbrauch des selbst erzeugten Solarstroms) gezahlt werden.


Wie entwickeln sich die Photovoltaik-Kosten?

Die Preisentwicklung von PV-Anlagen beschreibt, wie sich deren Durchschnittskosten im Zeitverlauf verändern.

Von Anfang der 2000er bis zum Jahr 2020 war ein stetiger Preisverfall zu beobachten. Während im Jahr 2010 für eine durchschnittliche Solaranlage noch 3.500 € pro kWp aufgebracht werden mussten, sank dieser Wert 2020 auf lediglich 1.350 Euro. Dies bedeutet eine Reduzierung der Investitionskosten um 61,43 Prozent.

2020 stellte jedoch einen Wendepunkt in der Preisentwicklung für PV-Anlagen dar. Von da an kehrte sich der Trend um und die Anschaffungskosten stiegen wieder deutlich an. 2021 lag der Durchschnittspreis einer Solaranlage bei etwa 1.450 Euro, was einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Im Jahr 2022 kletterte der Durchschnittspreis weiter auf 1.761 Euro (plus 21 Prozent). Anfang 2023 setzte sich der Preisanstieg fort, jedoch in einem gemäßigteren Tempo.

Der Höchstwert für Anlagen regulärer Größe (10 kWp) wurde im Juni 2023 mit 1.967 €/kWp erreicht. Im August sanken die Preise im Vergleich zum Vormonat stark um 3,6 Prozent. Auf Jahressicht liegen die PV-Kosten 11,8 Prozent über dem Vorjahresniveau (Stand September 2023).

Im nachfolgenden Diagramm ist die Entwicklung der Solarpreise grafisch dargestellt.


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Grafik 2: Liniendiagramm von PV-Kostenentwicklung

Welche Einflussfaktoren auf den Photovoltaik-Preis gibt es?

Welche Faktoren beeinflussen den aktuellen Anschaffungspreis von Photovoltaikanlagen? Warum sind die Solarpreise über einen langen Zeitraum gefallen und dann wieder gestiegen?

1. Preise von Photovoltaik-Komponenten

Der Hauptgrund für den langfristigen Preisverfall (bis 2020) war der technische Fortschritt und vor allem der massive Ausbau der Produktionskapazität für PV-Komponenten (Solarmodule, Wechselrichter, Speicher) und die damit einhergehende Skaleneffekte.

Der Endverbraucher profitierte davon erheblich.

Seit 2020 sind die Preise für Solarkomponenten weltweit angestiegen, vor allem aufgrund von Unterbrechungen in den Lieferketten. Seit 2021 stagnieren die Handelspreise.

2. Angebot und Nachfrage

Preise entstehen durch das Marktgleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Lange Zeit war das Angebot an Photovoltaikanlagen groß, das Nachfrageniveau blieb dagegen niedrig.

Seit Anfang 2021 haben steigende Energiepreise, politische Unsicherheiten im Energiemarkt und neue finanzielle Anreize – wie die Erhöhung der Einspeisevergütung und Steuererleichterungen – zu einem starken Anstieg der Nachfrage nach Produkten aus dem Bereich erneuerbare Energien geführt. Dies hat primär die Kosten für Photovoltaik erhöht.

3. Regionale Unterschiede

Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die regionale Differenzierung der PV-Anlagenpreise. Beispielsweise sind Solaranlagen in Ostdeutschland in der Regel günstiger als in Süddeutschland.

Auf der folgenden interaktiven Deutschlandkarte werden die PV-Kosten der einzelnen Bundesländer farblich dargestellt. Dunkelblau kennzeichnet die höchsten Durchschnittskosten, während hellviolett für die niedrigsten Kosten steht.

PV-Kostenvergleich deutscher Bundesländer


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Min.

Max.

Durchschnitt

Aktuell sind die Photovoltaik-Preise in Sachsen mit durchschnittlich 1.839 €/kWp am niedrigsten. In Hamburg hingegen sind die Preise am höchsten, mit einem Durchschnitt von 2.065 €/kWp.

Unsere Analyse der Durchschnittspreise zeigt eine Korrelation zwischen der Kaufkraft der Einwohner eines Bundeslandes und den Anschaffungskosten einer PV-Anlage.


Warum beeinflussen die Anschaffungskosten die Rentabilität der PV-Anlage?

Die Rentabilität dient als Maßstab für den wirtschaftlichen Erfolg und berechnet sich aus dem Verhältnis von Gewinn zu eingesetztem Kapital. Folglich hängt die Rentabilität einer PV-Anlage direkt von ihren Anschaffungskosten ab.

Es tritt sogar eine Hebelwirkung auf: Eine Senkung der Investitionskosten steigert die Rendite überproportional. Als Beispiel: Liegt der Kaufpreis 20 Prozent unter dem Durchschnitt, wird dies im Vergleich zu einer Renditesteigerung von 25 % führen. Dies lässt sich mit unserem PV-Rendite-Rechner individuell nachvollziehen.

Theoretisch ist nun klar, dass ein günstiger Kaufpreis finanziell erstrebenswert ist. Doch, wie lässt sich in der Praxis ein vorteilhaftes Angebot für eine PV-Anlage finden, um die Rentabilität zu optimieren?

Wie kommt man zu einem günstigen PV-Kaufpreis?

Im Abschnitt über angemessenen PV-Preise wurde ein günstiger Kaufpreis mit 20 Prozent unter dem Durchschnittspreis definiert. 

Basierend auf unserer Datenanalyse (einschließlich der Berechnung von Z-Score und Standardabweichung) fallen etwa 26 Prozent der Angebote in die Kategorie „günstig“.


Das bedeutet, dass im Durchschnitt etwa 4 Angebote eingeholt werden müssen, um einen guten Kaufpreis für eine PV-Anlage zu erhalten.

Der einmalige Aufwand, mehrere PV-Angebote einzuholen, lohnt sich statistisch gesehen, da er die Chancen auf ein günstigeres Angebot erhöht.

Darüber hinaus gibt es in vielen Bundesländern und/oder Landkreisen zeitlich beschränkte Photovoltaik-Förderungen, welche einen einmaligen Zuschuss zum Kaufpreis bieten. Das mindert die Kostenlast und erhöht die Rentabilität.

Hinweis: Es ist empfehlenswert, den ersten PV-Kostenvoranschlag nicht sofort zu akzeptieren, sondern mit dem Unternehmen über den Preis zu verhandeln. Viele Anbieter sind bereit, auf Nachfrage einen Rabatt zu gewähren, der Ihnen helfen könnte, noch mehr zu sparen.

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Möchten Sie mit minimalem Aufwand bis zu 5 Angebote für Ihre eigenen Photovoltaikanlage bekommen und somit bis zu 20 Prozent der Anschaffungskosten sparen? 

Füllen Sie dazu einfach das nachfolgende Formular aus (Dauer etwa 1 Minute) und passende Fachfirmen (mit freien Kapazitäten in Ihrer Region) melden sich innerhalb weniger Werktage mit einem persönlichen Angebot bei Ihnen.

P.S. Die Angaben über den Montageort, Dachfläche, den Stromspeicher und den Installationszeitraum können später einfach geändert werden, falls Sie sich nicht ganz sicher sind.

Unser kostenloser und unverbindliche Service läuft in Verbindung mit der Deutschen-Auftrags-Agentur, einer Tochtergesellschaft von der Bosch GmbH. Insgesamt kommen somit über 10.000 Haushalte pro Monat zu einer neuen Solaranlage.