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Preise Solarmodule: Kosten & Vergleich [2024]


Letztes Update: 18. Juli 2024

Lesedauer: 11 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 18. Juli 2024
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Solarmodule sind die wichtigsten Bestandteile einer Photovoltaikanlage und stellen einen entscheidenden Kostenfaktor dar. Damit sich die PV-Anlage für den Anlagenbetreiber lohnt, ist es wichtig, die Preise von Solarmodulen im Blick zu haben und zu vergleichen.

In diesem Beitrag werden folgende Fragen beantwortet: Was kosten Solarmodule? Wie hoch sind die Preise für verschiedene Arten von PV-Modulen? Wie entwickeltet sich der Preis im Laufe der Zeit? Welche Solarmodule sind vorteilhaft und günstig zu erwerben?

Wie hoch sind die Preise für Solarmodule?

Die Preise für Solarmodule liegen bei 80 bis 210 Euro pro kWp bzw. 0,08 bis 0,19 Euro pro Wp. Monokristalline Standardmodule kosten durchschnittlich 120 €/kWp und damit auf historischen Tiefstand.

Ein gewöhnliches PV-Modul mit 420 Watt-Peak (Wp) kostet damit durchschnittlich 50 Euro. Für eine kleine PV-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp belaufen sich die Modulkosten auf etwa 600 Euro. 

Bei einer mittleren PV-Anlage mit 10 kWp liegen die Kosten bei etwa 1.200 Euro. Dies entspricht einem Preis von rund 26 Euro pro Quadratmeter Dachfläche für die PV-Module.

Obwohl Dünnschicht- und polykristalline Module 15 bis 30 % günstiger sind, wird diese Technologie für Privatanwender heutzutage kaum noch verwendet.

PV-Modulkosten Illustration

Illustration PV-Modulkosten

©  echtsolar.de

Wie viel kosten Solarmodule pro kWp?

In der nachfolgenden Tabelle schauen wir uns an, wie viel Solarmodule pro kWp und Wp kosten:

Kategorie

Preis pro Wp

Preis pro kWp

Low Cost

0,08 €

80 €

Mainstream

0,12 €

120 €

High Efficiency

0,19 €

190 €

Daten basierend auf www.pvxchange.com/Preisindex

Gemäß dem Großhändler pvXchange differenzieren sich Module vor allem durch Effizienz und Preis. "High Efficiency"-Module nutzen fortschrittliche Technologien wie mono- oder bifaziale HJT- und N-Typ-Zellen und erreichen Wirkungsgrade über 22 Prozent, kosten aber 0,19 €/Wp. 

Im Gegensatz dazu stehen "Mainstream"-Module mit monokristallinen P-Typ-Zellen, oft auch TOPCon, die einen Wirkungsgrad von 20 bis zu 22 Prozent aufweisen und durchschnittlich 0,12 €/Wp kosten.

Am unteren Ende der Preisskala sind "Low Cost"-Module für 0,08 €/Wp zu finden, oft mit eingeschränkter Garantie oder als B-Ware klassifiziert.

Wie viel kostet ein PV-Modul?

Die Kosten eines PV-Moduls berechnen sich aus der Nennleistung, multipliziert mit dem Preis pro Watt-Peak.

Ein Durchschnittsmodul mit 420 Wp und einem Preis von 0,13 €/Wp ergibt sich wie folgt:

Modulpreis = Nennleistung Solarmodul * Kosten pro Wp
Modulpreis = 420 Wp * 0,12 €/Wp = 50,2 Euro

Im Großhandel kostet ein normales PV-Modul ca. 50 Euro. Im Einzelhandel liegt der Preis vom selben Solarmodul voraussichtlich zwischen 60 und 75 Euro kosten.

Einzelhandel vs. Großhandel

Solarmodule kosten im Einzelhandel typischerweise 20 bis 50 Prozent mehr als im Großhandel. Für kleine Eigenbau-Solarprojekte, wie Mini-PV-Anlagen für den Balkon, müssen Privatpersonen daher oft höhere Einzelhandelspreise in Kauf nehmen.

Bei größeren Investitionen, etwa einer Photovoltaikanlage für Hausdach oder Garage, ist der Bezug über den Großhandel essenziell, um eine positive Rendite zu gewährleisten.

Gut zu wissen: beim Kauf einer PV-Komplettanlage inkl. Montag (schlüsselfertige PV-Anlage) sind bereits alle Komponenten, wie Solarmodule dabei. Hierbei werden die Großhandelspreise in der Regel an den Käufer weitergegeben.

Anteil der Solarmodule an Gesamtkosten PV-Anlage

Eine durchschnittliche Photovoltaikanlage kostet aktuell etwa 1.596 Euro pro kWp. Der Kaufpreis von PV-Anlagen kann sich aber deutlich unterscheiden: eine Spanne von 1.277 bis 1.915 Euro/kWp (ohne Stromspeicher) für mittelgroße Anlagen ist typisch.

Doch wie hoch fallen die Kosten von Solarmodulen im Vergleich zum Gesamtpreis und anderen Solarkomponenten aus?

In der nachfolgenden Tabelle können die einzelnen Kostenfaktoren einer herkömmlichen PV-Anlage abgelesen werden:

Kostenfaktor

Preis Pro kWp

Preis 10 kWp

Prozentual

Solarmodule

120 €

1.200 €

7,52 %

Wechselrichter

165 €

1.650 €

10,34 %

Montagekosten

430 €

4.300 €

26,95 %

Montagesystem

156 €

1.557 €

9,76 %

Baugerüst

120 €

1.200 €

7,52 %

Solarkabel

100 €

1.000 €

6,27 %

AC-Installation

80 €

800 €

5,01 %

Deckungsbeitrag

425 €

4.250 €

26,63 %

Gesamt

1.596 €

15.957 €

100 %

Wie aus der Tabelle hervorgeht, machen die Solarmodule mit 120 Euro pro kWp rund 7,52 % der Gesamtkosten aus. Das entspricht 1.200 Euro für eine 10 kWp PV-Anlage. 

Trotz ihrer zentralen Rolle in der Energieerzeugung, stellen Solarmodule nicht den kostspieligsten Faktor dar. Wechselrichter, Montagekosten, das Montagesystem sowie die Deckungskosten der Fachfirma übersteigen die Kosten für Solarmodule.

Kosten PV-Module verschiedener Modultypen

In der nachfolgenden Tabelle sind die Preisspannen von monokristallinen, polykristallinen und Dünnschichtmodulen aufgelistet:

Typ vom Solarmodul

Preis der Solarmodule

Preis Komplettanlage

Monokristalline Module

80 – 190 €/kWp

1.277 – 1.915 €/kWp

Polykristalline Module

60 – 150 €/kWp

1.000 – 1.750 €/kWp

Dünnschichtmodule

55 – 160 €/kWp

1.000 – 1.850 €/kWp

Nachfolgend schauen wir uns die Preise der einzelnen Modultechnologien genauer an.

Was kosten monokristalline Solarmodule?

Monokristalline Solarmodule werden preislich zwischen 34 und 80 Euro pro Modul angeboten, wobei ihre Kosten je kWp zwischen 80 und 190 Euro liegen. Ihr Wirkungsgrad beträgt 19 bis 23 Prozent. Dank ihres homogenen Kristallgitters eignen sie sich besonders für PV-Anlagen auf Eigenheimen. Der höhere Preis im Vergleich zu anderen Solarmodularten ergibt sich aus der technisch anspruchsvollen Herstellung.

Wie viel kosten polykristalline PV-Module?

Polykristalline Solarmodule kosten zwischen 60 und 150 Euro pro kWp. Ihr Wirkungsgrad beträgt 17 bis 20 Prozent. Obwohl sie bei gleicher Fläche etwas weniger Ertrag liefern und ihre Herstellung einfacher ist, stellen nur noch wenige Hersteller diese Module her.

Wie viel kosten Dünnschichtmodule?

Dünnschicht-Solarmodule kosten aktuell zwischen 55 und 160 Euro pro kWp und weisen einen Wirkungsgrad von 8 bis 18 Prozent auf. Sie basieren auf Technologien wie Cadmium-Tellurid (CdTe), Gallium-Arsenid (GaAs) und Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS). Im Vergleich zu kristallinen Modulen ist ihr Wirkungsgrad jedoch niedriger.

Solarmodulpreise verschiedener Hersteller-Regionen

Solarmodule werden überall auf der Welt hergestellt. Die 3 größten Regionen sind Europa, China und der Rest Asiens (insbesondere Südkorea und Japan).

Die Qualität ist bei bekannten Markenherstellern ähnlich gut. Es ist daher nicht zwingend notwendig, ein Solarpanel "Made in Germany" zu wählen. 

So sieht der aktuelle Preisindex für PV-Module aus den Regionen aus:

Region der Solarproduktion

Preis der Solarmodule

Europa

19,0 Cent/Wp

China

8,0 Cent/Wp

Asien (ohne China)

13,5 Cent/Wp

Was kosten PV-Module pro Quadratmeter?

Obwohl es unüblich ist, die Preise von Photovoltaik-Modulen pro Quadratmeter anzugeben, kann dieser Ansatz für grobe Kalkulationen nützlich sein.

Der Preis pro m² eines PV-Moduls hängt nicht nur vom Einkaufspreis ab, sondern maßgeblich vom Wirkungsgrad. Ein lohnenswertes PV-Modul hat ein gutes Verhältnis von Nennleistung pro m² zu seinen Anschaffungskosten.

Heutzutage liefert ein durchschnittliches Solarmodul rund 215 Wp pro m². Top-Module, wie in unserem Solarmodul-Test zu sehen, erreichen bis zu 228 Wp/m².  

In der nachfolgenden Tabelle werden die Kosten verschiedener Leistungsklassen aufgezeigt:

Wirkungsgrad

Leistung pro m²

Preis pro Watt

Preis pro Fläche

niedrig

200 Wp

0,08 Euro

16,00 €/m²

gewöhnlich

215 Wp

0,12 Euro

25,80 €/m²

hoch

225 Wp

0,19 Euro

42,75 €/m²

Wie in der Tabelle zu sehen ist, liegt der durchschnittliche Preis für Solarmodule bei 16 bis 43 Euro pro Quadratmeter. Bei besonders teuren Solarmodul-Herstellern, wie z.B. Maxeon, REC oder Meyer Burger können die Preise teurer sein.

Der Vorteil an teuren PV-Modulen ist, dass mehr Kapazität bzw. Nennleistung auf die vorgegebenen Fläche passt. Der Nachteil ergibt sich aus den hohen Mehrkosten.

Preisentwicklung von Solarmodulen

Die Preise für Solarmodule sind langfristig deutlich gesunken. Dank Innovationen und Skaleneffekten im Herstellungsprozess sind PV-Module heute um über 80 Prozent günstiger als zur Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2020.

Die Preisentwicklung von Solarmodulen ist gut in der nachfolgenden Grafik dargestellt:

Preisentwicklung von Solarmodulen von 2016 bis 2024

Preisentwicklung Solarmodule seit 2016

© eigene Darstellung; Daten basierend auf www.pvxchange.com/Preisindex

Im Jahr 2021 stiegen die Modulpreise um durchschnittlich 15 Prozent, hauptsächlich aufgrund pandemiebedingter Lieferprobleme und einem dementsprechend geringeren Angebot auf dem Solarmarkt. Dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2022 fort, wobei die PV-Preise im Jahresverlauf um etwa 11 Prozent anstiegen.

Seit Beginn des März 2023 hat sich dieser Trend jedoch umgekehrt. Bis Ende des Jahres verzeichnen die PV-Module 2023 einen Preisrückgang von durchschnittlich 46 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang. Damit haben die Solarpanelpreise ein Allzeit-Tief erreicht (Stand Juli 2024).

Was bedingt Preisunterschiede von PV-Modulen?

Warum sind Solarmodule unterschiedlich teuer? Folgende Punkte beeinflussen den Preis:

1. Nennleistung und Wirkungsgrad

Die Forschung erreicht immer neue Rekorde für Solarmodule. Bis diese auch im Herstellungsverfahren möglich sind, dauert es immer einige Jahre. Dennoch steigern die Solarhersteller regelmäßig die maximale Nennleistung und den Wirkungsgrad der Module. Wer das aktuell beste Solarmodul haben möchte, zahlt einen deutlich höheren Preis.

2. Firma oder Hersteller

Jeder Produzent hat ein eigenes Preisgefüge. So gibt es Unternehmen, die generell etwas preiswerter sind. Dazu zählt beispielsweise Ja Solar oder IBC Solar. Mittlere Preise sind unter anderem bei Hanwha Q-Cells, Trina Solar oder Jinko Solar zu erwarten.

3. Herkunft

Tendenziell sind chinesische Solarmodule am erschwinglichsten. Japnische und südkoreanische Hersteller liegen im Mittelfeld, während deutsche Firmen am meisten verlangen.

4. Größe vom Modul

Die Größe vom Solarmodul beeinflusst den Preis. Größere Abmessungen verringern die Herstellungskosten etwas, weil z.B. für den Modulrahmen weniger Aluminium eingesetzt werden muss.

5. Design

Das Standardmodul hat einen silbernen Rahmen und eine Rückseite aus weißer Folie. Wer auf schwarze Module (ALL Black) setzt, bezahlt 3 bis 5 Prozent obendrauf.

6. Anzahl der Module

Beim Kauf einer großen Anzahl an Solarmodulen kann etwas gespart werden. Die Verkäufer oder Onlineshops bieten meistens Staffelpreise an.

7. PV-Leistungsoptimierer

Schatten auf der Photovoltaikanlage sorgt für eine schlechtere Ausbeute der ankommenden Globalstrahlung. Die Folge: schlechtere Erträge. PV-Leistungsoptimierer können dieses Problem beheben oder zumindest stark abschwächen. 

Die Optimierer können im Solarmodul integriert sein, oder extern angeschlossen werden. Auf jeden Fall führt der Erwerb zu Mehrkosten, aber auch zu höheren Einnahmen.

8. Angebot und Nachfrage

Wie alle anderen Güter auch unterstehen PV-Module den Gesetzen der Marktwirtschaft. Wird mehr produziert als nachgefragt, sinken die Preise. Andersherum steigen die aufgerufenen Preise.

Lohnen sich gebrauchte Photovoltaik-Module?

Gebrauchte Solarmodule sind auf diversen Plattformen und Marktplätzen erhältlich. Doch lohnt sich das finanziell? Leider nein. Zwar gibt es die Solarplatten mit einem Preisnachlass von bis zu 80 Prozent, doch es gibt ein Problem: Die Einspeisevergütung ist an die Module gekoppelt.

Wurden die PV-Module zum Beispiel schon 10 Jahre verwendet, gibt es nach dem Gebrauchtkauf nur weitere 10 Jahre obendrauf, keine vollständigen 20 Jahre.

Fazit: Gebrauchte Solarmodule eignen sich nur als Ersatz für defekte Module, oder für Photovoltaikanlagen ohne Einspeisung (z.B. Inselanlagen).

Anschaffung der Solarmodule zu günstigen Preisen

Bei der Planung einer Solaranlage ist es ratsam, den Fokus auf günstige oder Mainstream-Module zu legen, statt auf hochpreisige Premium-Modelle. Zwar bieten hochklassige Solarmodule den höchsten Wirkungsgrad und besserer Garantieleistungen, gleichzeitig können sie deutlich kostspieliger sein.

Es kann hilfreich sein, den Solarinstallateur darum zu bitten, Angebote mit verschiedenen Modularten vorzulegen, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen.

Generell ist es immer empfehlenswert mehrere Angebote für die PV-Anlage (von verschiedenen Firmen) einzuholen. 


Interessenten können das untenstehende Formular nutzen, um bis zu fünf Angebote für eine PV-Anlage (inkl. Solarmodule und Montage) zu erhalten. Nach Übermittlung des Formulars werden regionale Anbieter Kontakt aufnehmen. Dieser Service ist kostenfrei und ohne Verpflichtungen


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  1. Hi,

    Vielen Dank für die Auflistung. So kann man alle Zahlen besser im Blick behalten!
    Auch gut auf den Punkt gebracht, denn gebrauchte Module lohnen sich in der Tat leider nicht.

    Liebe Grüße,
    Florian

  2. Hallo,

    in Ihrem Bericht werden Preise für Solarmodule genannt. Dabei ist von Großhandelspreisen die Rede,

    "Die Preise sind für Mono-Solarmodule am höchsten und liegen bei 200 bis 430 Euro pro kWp (nur Material)."
    "Die Preise für Solarmodule liegen bei durchschnittlich 200 bis 430 Euro pro kWp im Großhandel."

    Bei der Suche im Internet finde ich keine Preise, die pro kWp an Ihre genannten Preis rankommen. Die meisten Preisangaben bewegen sich in einem Bereich, der durch eine Aussage gekennzeichnet ist: "monokristalline Solarmodule: 1.150–1.700 Euro pro kWp. Das ist also kanpp das 5-fache.

    Wo liegt bei mir der Fehler in der Betrachtung? Ich kann durchaus unterscheiden zwischen "nur Modul" und "Gesamtinstallation" pro kWp.

    Für eine kurze Info wäre ich dankbar.

    Simon Sorcerer

    1. Hallo Simon,

      die Modulpreise machen nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten aus (ca. 20 bis 25 Prozent). Bei den genannten Angaben mit über 1000 Euro pro kWp ist immer die schlüsselfertige Anlage, also inklusive aller Komponenten, Anmeldung, Montage und Inbetriebnahme gemeint.

      LG Jens

  3. Vielen Dank für die gute Übersicht.

    Ist hier und da sicher für Hausbesitzer eine gute Hilfe für die Entscheidungsfindung ob es denn eine Solaranlage werden soll.

    1. Alle PV-Modulpreise sind netto. Beim Kauf der Solaranlage fallen aber ohnehin (seit Anfang 2023) keine MwSt. mehr an.

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