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Preise Solarmodule: Kosten & Vergleich [2023]


Letztes Update: 21. Februar 2023

Lesedauer: 11 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 21. Februar 2023
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Solarmodule sind die wichtigsten Komponenten vom Aufbau einer Photovoltaikanlage. Daher stellen Sie auch den größten Kostenfaktor. Damit sich die PV-Anlage für den Anlagenbetreiber lohnt, ist es wichtig, die Preise von Solarmodulen im Blick zu haben und zu vergleichen.

In diesem Beitrag werden folgende Fragen beantwortet: Was kosten Solarmodule? Wie hoch sind die Preise für verschiedene Arten von PV-Modulen? Wie entwickeltet sich der Preis im Laufe der Zeit? Welche Solarmodule sind vorteilhaft und günstig zu erwerben.

Wie hoch sind die Preise für Solarmodule?

Die Preise für Solarmodule liegen bei durchschnittlich 200 bis 430 Euro pro kWp im Großhandel. Dünnschicht oder Polykristalline Module sind 25 bis 40 % günstiger. Bei einer 10 kWp PV-Anlage liegen die Kosten der Module bei etwa 2800 bis 3500 €. Pro Quadratmeter fallen etwa 36 bis 97 Euro an.

Einzelhandel vs. Großhandel

Preise im Einzelhandel sind immer höher, als im Großhandel. Das ist selbstverständlich auch bei Solarmodulen so. Die Kosten von Solarmodulen sind im Einzelhandel etwa 60 bis 100 Prozent höher, als im Großhandel.

Bei kleinen Solarprojekten zum Eigenbau, z.B. eine Mini-PV-Anlage für den Balkon, muss man das als Privatperson so hinnehmen. Bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage, für das eigene Hausdach oder die Garage, sollten die Solarmodule zwingend über den Großhandel bezogen werden, sonst kann die Rendite der Solaranlage sogar negativ werden.

Wichtig zu wissen: jeder Photovoltaik-Fachbetrieb bietet schlüsselfertige PV-Anlagen an. Das heißt, alle Komponenten (wie Module, Wechselrichter, Solarkabel, PV-Unterkonstruktion) werden über den Großhandel bezogen. Der Preis wird an den Käufer weitergegeben.

Anteil der Solarmodule an Gesamtkosten PV-Anlage

Eine Photovoltaikanlage kostet aktuell etwa 1600 Euro pro kWp. Der angebotene Preis kann sich aber deutlich unterscheiden: eine Spanne von 1200 bis 1800 Euro/kWp (ohne Stromspeicher) ist typisch. Das liegt an Angebot und Nachfrage, den verbauten Materialien, Größe der Anlage und der Region (Mehr dazu weiter unten).

Unabhängig davon machen Solarmodule einen sehr großen Anteil vom Gesamtpreis aus. Doch wie genau sind die Kosten aufgeteilt? In der nachfolgenden Tabelle können die Kosten der einzelnen Komponenten abgelesen werden:

Bestandteil

Preis Pro kWp

Preis 10 kWp

Prozentual

Solarmodule

350 €

3500 €

21 %

Wechselrichter

185 €

1.850 €

11 %

Solarkabel

100 €

1.000 €

6 %

Unterkonstruktion

155 €

1.550 €

10 %

Montage

380 €

3.800 €

23 %

AC-Installation

110 €

1.100 €

7 %

Planung / Gewinn

355 €

3.550 €

22 %

Gesamt

1.635 €

16.350 €

100 %

Solarmodule machen durchschnittlich 15 bis 25 Prozent der Gesamtkosten aus. Achtung: Aufgrund der verschärften Nachfrage, schwierige Liefersituation und hohen Inflation werden zurzeit teilweise deutlich höhere Preise von den Photovoltaik-Anbietern verlangt.

Kosten PV-Module nach Modultyp

Monokristallin

Monokristalline Solarmodule sind in den letzten Jahren zum Standard für PV-Anlagen auf Eigenheimen geworden. Die Herstellung der homogenen Kristallgitter ist technisch etwas aufwändiger, als andere Verfahren. Die Preise sind für Mono-Solarmodule am höchsten und liegen bei 200 bis 430 Euro pro kWp (nur Material). Der Wirkungsgrad liegt bei 19 bis 22,8 Prozent.

Polykristallin

Polykristalline Solarmodule liefern etwas weniger Ertrag, bei gleicher Fläche. Der Wirkungsgrad liegt bei 17 bis 20 Prozent. Die Herstellung ist etwas einfacher, mittlerweile gibt es aber kaum noch Solarmodulhersteller, die polykristalline Module produzieren. Der Preis liegt bei etwa 150 bis 250 Euro pro kWp.

Dünnschicht

Dünnschicht-Solarmodule können auf verschiedenen Techniken bauen. Weit verbreitet sind zum Beispiel: Cadmium-Tellurid (CdTe), Gallium-Arsenid (GaAs) oder Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS). Die Wirkungsgrade sind, im Vergleich zu kristallinen Solarmodulen, niedriger und liegen bei 8 bis 18 Prozent. Die Kosten betragen 130 bis 280 Euro pro kWp.

Typ vom Solarmodul

Preis der Solarmodule

Preis Komplettanlage

Monokristalline Module

190 - 450 €/kWp

1100 - 1800 €/kWp

Polykristalline Module

150 - 250 €/kWp

1000 - 1600 €/kWp

Dünnschichtmodule

130 - 280 €/kWp

900 - 1500€/kWp

Preise verschiedener Hersteller-Regionen

Solarmodule werden überall auf der Welt hergestellt. Die 3 größten Regionen sind Europa, China und der Rest Asiens (insbesondere Südkorea und Japan).

Die Qualität ist bei bekannten Markenherstellern ähnlich gut. Es ist daher nicht zwingend notwendig, ein Solarpanel "Made in Germany" zu wählen. 

So sieht der aktuelle Preisindex für PV-Module aus den Regionen aus:

Region der Solarproduktion

Preis der Solarmodule

Europa

41,0 Cent/Wp

China

34,0 Cent/Wp

Asien (ohne China)

38,0 Cent/Wp

Solarmodulpreise pro kWp

In der nachfolgenden Tabelle schauen wir uns an, wie viel Solarmodule pro kWp und Wp kosten.

Kategorie

Preis pro Wp

Preis pro kWp

Low Cost

0,19 €

190 €

Mainstream

0,30 €

300 €

High Efficiency

0,40 €

400 €

Kaufpreis pro Quadratmeter

Es ist nicht sehr üblich, die Preise von Photovoltaik-Modulen je Quadratmeter anzugeben. Dennoch kann es sinnvoll für eine schnelle Überschlagsrechnung sein. Also schauen wir uns das einmal genauer an.

Die Modulpreise pro m² sind nicht nur vom Einkaufspreis abhängig. Darüber hinaus ist der Wirkungsgrad vom Solarmodul entscheidend. Ein lohnenswertes PV-Modul hat das beste Preis-Leistung-Verhältnis von Nennleistung pro Quadratmeter gegenüber der Anschaffungskosten.

Ein typisches Solarmodul liefert heute etwa 200 Watt-Peak (Wp) pro m². Bei Top-Modulen mit den höchsten Wirkungsgraden, wie in unserem PV-Modul-Test, sind auch 226 Wp pro m² möglich. Preiswerte Module bringen etwa 180 Wp - oder 0,180 kWp pro Quadratmeter

Wirkungsgrad

Leistung pro m²

Preis pro Watt

Preis pro Fläche

niedrig

180 Wp

0,19 Euro

34,2  €/m²

gewöhnlich

200 Wp

0,30 Euro

60,0  €/m²

hoch

225 Wp

0,40 Euro

90,0  €/m²

Wie in der Tabelle zu sehen ist, liegt der durchschnittliche Preis für Solarmodule bei 36 bis 76 Euro pro Quadratmeter. Bei besonders teuren Solarmodul-Herstellern, wie z.B. LG, REC oder Meyer Burger können die Preise sogar noch deutlich teurer sein.

Der Vorteil an teuren PV-Modulen ist, dass mehr Kapazität bzw. Nennleistung auf die vorgegebenen Fläche passt (siehe PV-Leistung). Der Nachteil ergibt sich aus den hohen Mehrkosten.

Kosten je Modul

Die Kosten für ein Solarmodul lassen sich schnell errechnen. Es muss lediglich die Nennleistung vom Modul, angegeben in Watt-Peak oder Kilowatt-Peak, mit den Kosten pro Einheit multipliziert werden.

Bei einem Standardmodul mit 380 Wp mit einem Preis von 0,30 €/Wp ergibt das: 

Modulpreis = Nennleistung Solarmodul * Kosten pro Wp

Modulpreis = 380 Wp * 0,30 €/WP = 114,0 Euro

Im Retail-Onlinehandel wird das Solarmodul 150 bis 200 Euro kosten.

Preisentwicklung von Solarmodulen

Die Modulpreise verändern sich stetig. Seit Einführung des EEG im Jahr 2000 gab es einen sehr starken Verfall der Preise. Kosteten im Jahr 2007 Solarmodule noch 100 bis 150 Cent pro Wp, sind es heute nur noch etwa 25 Prozent davon. Innerhalb von 13 Jahren haben sich die Handelspreise um 75 Prozent reduziert.


Im Jahr 2022 gab es einen Anstieg der Preise von Solarkomponenten. Auch PV-Module sind aufgrund der Inflation und der gestiegenen Nachfrage angezogen. Seit Ende des Jahres gibt es eine leichte Preiserholung.

Preise Solarmodule im Zeitverlauf (Update 01/2023)

Preisentwicklung Solarmodule seit 2016

© eigene Darstellung

Insgesamt haben sich damit auch die Anschaffungskosten einer privaten Photovoltaikanlage deutlich vergünstigt, zur Freude der interessierten Haushalte.

Natürlich gab es gleichzeitig auch eine beständige Absenkung der Einspeisevergütung, weshalb die Gewinnaussicht, durch den Ertrag der PV-Anlage, etwa gleich geblieben ist. Immerhin ist die Investition in Solarmodule bzw. das Kaufen einer Photovoltaikanlage auch ohne Solarkredit erschwinglich.

Seit Mitte 2020 sehen wir einen Anstieg der Preise für Photovoltaik-Module. Das liegt vor allem an der gestiegenen Nachfrage, der schlechten Liefersituation und der Inflation.

In der nachfolgenden Tabelle lässt sich die Solarmodul-Preisentwicklung der letzten 5 Jahre ablesen:

Datum

Günstig

Normal

Premium

01/2016

0,34 €/kWp

0,5 €/kWp

0,7  €/Wp

07/2016

0,36 €/kWp

0,51 €/kWp

0,67 €/kWp

01/2017

0,28 €/kWp

0,44 €/kWp

0,56 €/kWp

07/2017

0,29 €/kWp

0,42 €/kWp

0,51 €/kWp

01/2018

0,26 €/kWp

0,37 €/kWp

0,48 €/kWp

07/2018

0,22 €/kWp

0,32 €/kWp

0,4 €/kWp

01/2019

0,18 €/kWp

0,27 €/kWp

0,35 €/kWp

07/2019

0,2 €/kWp

0,27 €/kWp

0,33 €/kWp

01/2020

0,17 €/kWp

0,25 €/kWp

0,32 €/kWp

07/2020

0,15 €/kWp

0,22 €/kWp

0,31 €/kWp

01/2021

0,16 €/kWp

0,23 €/kWp

0,32 €/kWp

07/2021

0,18 €/kWp

0,24 €/kWp

0,34 €/kWp

01/2022

0,17 €/kWp

0,28 €/kWp

0,37 €/kWp

07/2022

0,21 €/kWp

0,34 €/kWp

0,44 €/kWp

01/2023

0,19 €/kWp

0,30 €/kWp

0,40 €/kWp

Für noch mehr Hintergrundwissen empfehle ich den Ratgeber über die Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen zu lesen.

Wie kommen Preisunterschiede von PV-Modulen zustande?

Warum sind Solarmodule unterschiedlich teuer? Folgende Punkte beeinflussen den Preis:

1. Nennleistung und Wirkungsgrad

Die Forschung erreicht immer neue Rekorde für Solarmodule. Bis diese auch im Herstellungsverfahren möglich sind, dauert es immer einige Jahre. Dennoch steigern die Solarhersteller regelmäßig die maximale Nennleistung und den Wirkungsgrad der Module. Wer das aktuell beste Solarmodul haben möchte, zahlt einen deutlich höheren Preis.

2. Firma oder Hersteller

Jeder Produzent hat ein eigenes Preisgefüge. So gibt es Unternehmen, die generell etwas preiswerter sind. Dazu zählt beispielsweise Ja Solar oder IBC Solar. Mittlere Preise sind unter anderem bei Hanwah Q-Cells, Trina Solar oder Jinko Solar zu erwarten.

4. Herkunft

Wo die PV-Module hergestellt werden, beeinflusst den Preis. Tendenziell sind chinesische Solarmodule am erschwinglichsten. Europäische Hersteller liegen im Mittelfeld und Japanische und Südkoreanische Firmen verlangen am meisten.

5. Größe vom Modul

Die Größe vom Solarmodul beeinflusst den Preis. Größere Abmessungen verringern die Herstellungskosten etwas, weil z.B. für den Modulrahmen weniger Aluminium eingesetzt werden muss.

6. Design

Das Standardmodul hat einen silbernen Rahmen und eine Rückseite aus weißer Folie. Wer auf schwarze Module (ALL Black) setzt bezahlt 3 bis 5 Prozent obendrauf.

7. Anzahl der Module

Beim Kauf einer großen Anzahl an Solarmodulen kann etwas gespart werden. Die Verkäufer oder Onlineshops bieten meistens Staffelpreise an.

8. PV-Leistungsoptimierer

Schatten auf der Photovoltaikanlage sorgt für eine schlechtere Ausbeute der ankommenden Globalstrahlung. Die Folge: schlechtere Erträge. PV-Leistungsoptimierer können dieses Problem beheben oder zumindest stark abschwächen. 

Die Optimierer können im Solarmodul integriert sein, oder extern angeschlossen werden. Auf jeden Fall führt der Erwerb zu Mehrkosten, aber auch zu höheren Einnahmen.

9. Angebot und Nachfrage

Wie alle anderen Güter auch unterstehen PV-Module den Gesetzen der Marktwirtschaft. Wird mehr produziert als nachgefragt, sinken die Preise. Andersherum steigen die aufgerufenen Preise.

Lohnen sich gebrauchte Photovoltaik-Module?

Gebrauchte Solarmodule sind auf diversen Plattformen und Marktplätzen erhältlich. Doch lohnt sich das finanziell? Leider nein. Zwar gibt es die Solarplatten mit einem Preisnachlass von bis zu 80 Prozent, doch es gibt ein kleines Problem: Die Einspeisevergütung ist an die Module gekoppelt.

Wurden die PV-Module zum Beispiel schon 10 Jahre verwendet, gibt es nach dem Gebrauchtkauf nur weitere 10 Jahre obendrauf, keine vollständigen 20 Jahre.

Fazit: Gebrauchte Solarmodule eigenen sich nur als Ersatz für defekte Module, oder für Photovoltaikanlagen ohne Einspeisung (z.B. Inselanlagen).

Empfehlung: Anschaffung der Solarmodule zu günstigen Preisen

Ich empfehle bei der Planung der Solaranlage eher auf günstige oder Mainstream-Module zu setzten, als auf die besten Premium-Module. Zwar bieten hochklassige Solarmodule den höchsten Wirkungsgrad und besserer Garantieleistungen, doch gleichzeitig sind diese teilweise deutlich teurer.

Eine gute Idee ist es, den Solarteur zu fragen, ob er mehrere Angebote mit verschiedenen Solarmodulen erstellen kann. So lässt sich schnell ein Vergleich ziehen.

Generell ist es immer empfehlenswert mehrerer Angebote für die PV-Anlage (von verschiedenen Firmen) einzuholen. Wenn Sie möchten, können Sie das untenliegende Formular ausfüllen und damit bis zu 5 Angebote anfordern. Nach Abschicken des Formulars werden sich regionale Anbieter bei Ihnen melden. Dieser Service ist für Sie kostenlos und unverbindlich.


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  1. Hi,

    Vielen Dank für die Auflistung. So kann man alle Zahlen besser im Blick behalten!
    Auch gut auf den Punkt gebracht, denn gebrauchte Module lohnen sich in der Tat leider nicht.

    Liebe Grüße,
    Florian

  2. Hallo,

    in Ihrem Bericht werden Preise für Solarmodule genannt. Dabei ist von Großhandelspreisen die Rede,

    "Die Preise sind für Mono-Solarmodule am höchsten und liegen bei 200 bis 430 Euro pro kWp (nur Material)."
    "Die Preise für Solarmodule liegen bei durchschnittlich 200 bis 430 Euro pro kWp im Großhandel."

    Bei der Suche im Internet finde ich keine Preise, die pro kWp an Ihre genannten Preis rankommen. Die meisten Preisangaben bewegen sich in einem Bereich, der durch eine Aussage gekennzeichnet ist: "monokristalline Solarmodule: 1.150–1.700 Euro pro kWp. Das ist also kanpp das 5-fache.

    Wo liegt bei mir der Fehler in der Betrachtung? Ich kann durchaus unterscheiden zwischen "nur Modul" und "Gesamtinstallation" pro kWp.

    Für eine kurze Info wäre ich dankbar.

    Simon Sorcerer

    1. Hallo Simon,

      die Modulpreise machen nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten aus (ca. 20 bis 25 Prozent). Bei den genannten Angaben mit über 1000 Euro pro kWp ist immer die schlüsselfertige Anlage, also inklusive aller Komponenten, Anmeldung, Montage und Inbetriebnahme gemeint.

      LG Jens

  3. Vielen Dank für die gute Übersicht.

    Ist hier und da sicher für Hausbesitzer eine gute Hilfe für die Entscheidungsfindung ob es denn eine Solaranlage werden soll.

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