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Photovoltaik auf Satteldach: Effiziente Energieerzeugung


Letztes Update: 21. März 2023

Lesedauer: 8 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 21. März 2023
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Das am weitesten verbreitete Dach ist das Satteldach. Doch wie gut ist das Satteldach für Photovoltaikanlagen geeignet? Welche Besonderheiten müssen bei der PV-Installation auf dem Satteldach beachtet werden?

Lohnt sich eine Photovoltaikanlage auf dem Satteldach?

Satteldächer gelten als gut geeignete Dachform für Photovoltaik, weil die typische Dachneigung von 30 bis 45 Grad als ideal gilt, um die höchste Energieausbeute zu erzielen.

Zudem ist die Modulmontage auf einem Satteldach besonders einfach, aufgrund der rechtwinkligen Form. Ein Satteldach kann das zusätzliche Gewicht einer Photovoltaikanlage in den meisten Fällen ohne Probleme tragen.

Bei einer günstigen Ausrichtung der PV-Anlage auf einem Satteldach werden gewöhnlich 1.000 kWh pro kWp installierter Leistung erreicht, was sich für den Anlagenbetreiber auf jeden Fall lohnt. Mit einer durchschnittlichen Anlagengröße von 8 bis 12 kWp bringt eine Satteldach-PV-Anlage etwa 8.000 bis 12.000 kWh im Jahr.

Davon kann 20 bis 30 Prozent selbst verbraucht werden. Wird ein Stromspeicher verwendet, ist sogar eine Unabhängigkeit vom Stromanbieter von über 80 Prozent möglich. Der Überschuss wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist und gemäß Einspeisevergütung bezahlt. Das lohnt sich im Jahr 2023 mehr, da der Tarif gestiegen ist.

Besonderheiten vom Satteldach für Solaranlagen

Ein Satteldach hat zwei gleich große Dachseiten, welche über den Dachfirst miteinander verbunden sind. Die rechtwinklige Form macht die Verlegung der Solarmodule besonders einfach und der Neigungswinkel passt gut zum durchschnittlichen Sonnenstand.

Eine der Besonderheiten ist die bessere Schneelastverteilung. Satteldächer sind aufgrund ihrer Neigung besser in der Lage, Schneelasten abzuleiten.

Das ist besonders vorteilhaft für Solaranlagen, da Schnee auf den Modulen die Leistung beeinträchtigen kann. Durch die Neigung wird der Schnee schneller abrutschen.

Herkömmliche PV-Anlage auf dem Satteldach

Foto: PV-Anlage auf Satteldach

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Als Folge kann die Solaranlage kann wieder effizient arbeiten.

Ein weiterer Vorteil des Satteldachs ist der Selbstreinigungseffekt der Solarmodule. Die Neigung eines Satteldachs fördert diesen Effekt, da Regenwasser Schmutz und Staub von den Modulen abspülen kann. Dies hilft dabei, die Leistungsfähigkeit der Anlage aufrechtzuerhalten und verringert den Wartungsaufwand.

Zusammenfassend bietet das Satteldach durch seine Neigung und Form einige besondere Vorteile für die Installation von Solaranlagen.

Wie viel Photovoltaik pro m2 Satteldach?

Pro Quadratmeter bringt eine PV-Anlage eine Leistung von 200 bis 230 Watt-Peak (Wp), bzw. 0,2 bis 0,23 Kilowatt-Peak (kWp). Die exakte Photovoltaik-Leistung pro m² hängt vom Wirkungsgrad des verwendeten Solarmoduls ab. Je höher dieser Wirkungsgrad ist, desto weniger Dachfläche wird für die gleiche Leistung benötigt

Aufgrund von benötigten Abständen zwischen den Modulreihen und zum Dachrand müssen zusätzliche Flächen von 5 bis 15 m² eingeplant werden. Hindernisse auf dem Dach, wie z.B. Schornstein, Dachfenster oder Satellitenschüssel, erhöhen den Platzbedarf für Photovoltaik weiter.

Hat eine Seite des Satteldachs 60 m² zur Verfügung, passen etwa 10 kWp darauf. Werden beide Dachseiten verwendet, sind sogar 20 kWp möglich.

Photovoltaik-Satteldach Ost-West

Ist das Satteldach nicht nach Süd-Nord ausgerichtet, ist es empfehlenswert, beide Dachseiten mit Solarmodulen zu belegen. In diesem Fall kommt eine Photovoltaikanlage mit Ost-West-Ausrichtung zum Einsatz.

Der spezifische Jahresertrag einer Ost-West-Anlage auf dem Satteldach liegt bei durchschnittlich 800 kWh pro kWp und damit etwa 20 Prozent unter dem einer reinen Modulbelegung auf der Südseite.

Der Vorteil eines Ost-West-Dachs ist, dass beide Seiten des Hausdachs genutzt werden können und somit insgesamt mehr PV-Module installiert werden können. Das kostet zwar insgesamt mehr, liefert aber auch mehr Solarstrom und führt darüber hinaus zu einer gleichmäßigeren Energieerzeugung im Tagesverlauf.

Wie werden PV-Module auf dem Satteldach befestigt?

Ein Satteldach kann auf verschiedenen Arten eingedeckt sein. Die häufigste Form ist das Ziegeldach, es gibt aber auch weitere Dacheindeckungen für Satteldächer wie Schiefer oder Metall.

Für jeden Dachtyp gibt es eine passende PV-Unterkonstruktion, auf der die Module befestigt werden.

Dafür muss zunächst eine Verankerung mit den Dachsparren erfolgen. Dazu werden PV-Dachhaken jeweils mit 2 bis 3 langen Tellerkopfschrauben im Dachstuhl verschraubt.

PV-Anlage wird auf Satteldach befestigt

Foto: Befestigung von PV-Anlage auf Satteldach

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Damit das Satteldach weiter abgedichtet ist, muss im Dachziegel eine Einkerbung hergestellt werden, sodass der Ziegel nicht auf dem Haken aufliegt und Wasser eindringen kann. Das passiert in der Regel durch Ausfräsen mit einem Winkelschleifer.

Sind alle Dachhaken installiert, werden diese über Metallschienen aus Aluminium miteinander verbunden. Bei der herkömmlichen Montage werden die Solarpanels hochkant montiert. Pro Modulreihe werden 2 Befestigungsschienen benötigt. Mithilfe passender Modulklemmen werden die Module auf dem Schrägdach-Montagesystem befestigt.

Solaranlage auf dem Satteldach im Vergleich mit anderen Dachformen

Satteldach im Vergleich zum Walmdach

Die Photovoltaikanlage auf dem Walmdach ist im Vergleich zum Satteldach mit einem höheren Montageaufwand verbunden. Das Satteldach hat eine gleichmäßigere Dachfläche, sodass ein rechtwinkliges Bild der Modulfläche entsteht. 

Beim Walmdach werden dagegen die Module aufgrund der unterschiedlichen Dachformen und Neigungswinkeln etwas komplexer angeordnet. Dabei müssen die Photovoltaik-Installateure die spitz zulaufenden Giebelseiten und die verschiedenen Dachneigungen berücksichtigen, was zu einer anspruchsvolleren Montage führt.

Pultdach vs. Satteldach

Die Besonderheit vom Pultdach ist, dass es in der Grundform nur eine Dachseite hat. Eine PV-Anlage auf dem Pultdach ist daher sehr einfach zu konzipieren. Die Installation ist, aufgrund der geringeren Dachneigung im Vergleich zum Satteldach noch einfacher.

Was ist besser für Photovoltaik: Flachdach oder Satteldach?

Grundsätzlich sind sowohl das Satteldach als auch das Flachdach für eine Solaranlage geeignet. Beide Dachformen haben eigene Vor- und Nachteile.

Auf einem Flachdach wird das Montagesystem in der Regel aufgeständert, um einen günstigeren Neigungswinkel der PV-Module zu erreichen. Dadurch muss allerdings ein recht großer Reihenabstand zwischen den Modulen eingehalten werden, um Schattenwurf zu vermeiden.

Da die Solarpanels auf dem Satteldach dachparallel, also flach aufliegend, installiert werden, ist der Flächennutzungsgrad hier deutlich höher als beim Flachdach. In diesem Aspekt punktet das Satteldach.

Kosten einer PV-Anlage auf dem Satteldach

Eine Photovoltaikanlage auf dem Satteldach kostet 10.000 bis 32.000 Euro, je nach Größe und Nennleistung. Auch die Qualität der verwendeten Solarkomponenten spielt eine entscheidende Rolle auf den Preis.

Durchschnittlich liegen die Kosten bei 1.600 Euro pro kWp. Eine 8 kWp PV-Anlage auf dem Schrägdach kostet etwa 12.800 bis 13.600 Euro.

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