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PV-Ertrag im Jahr, Monat und Tag (Neue Daten für 2024)


Letztes Update: 28. Februar 2024

Lesedauer: 19 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Lesedauer: 19 Minuten

Letztes Update: 28. Februar 2024
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Was bedeutet PV-Ertrag? Wie hoch ist der Photovoltaik-Ertrag im Jahr? Wie verhält sich der Solarertrag im Jahresverlauf und Monat für Monat? Wie verhält sich der Ertrag im Tagesverlauf? Welche Faktoren beeinflussen die Stromausbeute einer PV-Anlage? Wie lässt sich der voraussichtliche Ertrag einer PV-Anlage berechnen?

Alle diese wichtigen Fragen zum Thema werden in diesem Ratgeber beantwortet und mit aktuellen Daten belegt.

Kurz & knapp: wichtige Informationen zum PV-Ertrag

PV-Ertrag

Gibt an, wie viel Strom (in kWh) pro Jahr von einer PV-Anlage erzeugt wird.

Jahresertrag

Der PV-Jahresertrag liegt durchschnittlich bei 975 kWh je kWp installierter PV-Leistung.

Jahresverlauf

Der PV-Ertrag liegt im Sommer und Frühling etwa viermal höher als im Winter.

Was sagt der Ertrag einer Photovoltaikanlage aus?

Der PV-Ertrag beschreibt die Menge an Solarstrom, die eine Photovoltaikanlage über einen bestimmten Zeitraum erzeugt. In der Regel liegt der Fokus auf dem Jahresertrag, allerdings eignen sich auch Erträge einzelner Monate zum Vergleich.

Photovoltaik-Ertrag Übersicht

PV-Ertrag in Deutschland (Schaubild)

© eigene Darstellung

Der Tagesertrag schwankt je nach Wetter stark und hat daher nur eine beschränkte Aussagekraft.

Der Ertrag einer Photovoltaikanlage korreliert signifikant mit ihrer Größe bzw. Leistung. Um diesen Einfluss zu neutralisieren, wird üblicherweise der spezifische Ertrag in Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak (kWh/kWp) verwendet.

Der Ertrag einer PV-Anlage ist ein Schlüsselfaktor, für die Erfolgsmessung des Anlagenbetreibers.

Der Solarertrag spielt insbesondere in zwei Aspekten eine wichtige Rolle: Zum einen hilft die Ertragsprognose dabei, den finanziellen Vorteil einer Anschaffung einzuschätzen. Hier gilt: Je besser die Ausbeute pro kWp ausfällt, desto höher wird auch die Rendite der PV-Anlage sein.

Zum anderen erleichtert die Überwachung der PV-Erträge das rasche Aufspüren technischer Störungen an der Anlage.

Wie hoch ist der Jahresertrag einer PV-Anlage?

Der Jahresertrag einer Photovoltaikanlage beträgt im Durchschnitt 975 Kilowattstunden (kWh) pro Kilowatt-Peak (kWp) installierter Leistung. Bei idealen Bedingungen können es bis zu 1070 kWh/kWp sein, bei suboptimalen Konditionen etwa 780 kWh/kWp.

Eine typische PV-Anlage mit 10 kWp und 24 Solarmodulen erzeugt 7.800 bis 10.700 kWh jedes Jahr. Im Mittel liegt der Jahresertrag bei etwa 9.750 Kilowattstunden (kWh).

Die tatsächliche Jahresproduktion hängt allerdings von Faktoren wie Standort, Dachneigung, Ausrichtung und den lokalen Klimaverhältnissen ab.

Je nach Leistung der Photovoltaikanlage fällt der Jahresertrag unterschiedlich hoch aus. Schauen wir uns nun an, wie viel Strom eine PV-Anlage produziert:

PV-Jahresertrag je Nennleistung (Tabelle)

Nennleistung

PV-Jahresertrag (Ø)

Jahresertrag (Optimum)

Jahresertrag (suboptimal)

4.875 kWh

5.400 kWh

3.900 kWh

5.850 kWh

6.400 kWh

4.700 kWh

6.825 kWh

7.500 kWh

5.500 kWh

7.800 kWh

8.600 kWh

6.200 kWh

8.775 kWh

9.700 kWh

7.000 kWh

9.750 kWh

10.700 kWh

7.800 kWh

11.700 kWh

12.900 kWh

9.400 kWh

14.625 kWh

16.100 kWh

11.700 kWh

Die Tabelle zeigt die erwarteten Jahreserträge von Photovoltaikanlagen unterschiedlicher Größe bzw. Nennleistung in Deutschland.

Der PV-Jahresertrag in der Tabelle bezieht sich auf den durchschnittlichen Jahresertrag, den eine Anlage unter normalen Wetterbedingungen erzielen kann. 

Die Spalten "Jahresertrag (Optimum)" und "Jahresertrag (suboptimal)" beziehen sich auf den erwarteten Jahresertrag, wenn die Anlage optimal oder unter ungünstigen Bedingungen ausgerichtet ist.

Spezifischer Ertrag einer Photovoltaikanlage

Der spezifische Ertrag einer PV-Anlage gibt an, wie viel Solarstrom eine Anlage pro installierter Leistungseinheit in einer bestimmten Zeiteinheit (z.B. Tag, Monat oder Jahr) produziert. 

Spezifische Erträge von Photovoltaikanlagen werden mit der Einheit Kilowatt-Stunde pro Kilowatt-Peak (kWh/kWp) angegeben. Der große Vorteil der Betrachtung vom spezifischen Ertrag im Vergleich zum absoluten Stromertrag liegt in der besseren Vergleichbarkeit von unterschiedlichen Anlagengrößen.

Schauen wir uns nun den spezifischen Photovoltaik-Ertrag von 2011 bis 2024 an:

Jahr

Spezifischer PV-Jahresertrag

Datensätze von PV-Anlagen

2023

931 kWh/kWp

3.001

2022

1.037 kWh/kWp

3.538

2021

929 kWh/kWp

3.760

2020

1.010 kWh/kWp

3.994

2019

992 kWh/kWp

4.117

2018

1.036 kWh/kWp

4.344

2017

935 kWh/kWp

4.467

2016

939 kWh/kWp

4.706

2015

988 kWh/kWp

4.971

2014

956 kWh/kWp

5.283

2013

892 kWh/kWp

5.691

2012

969 kWh/kWp

6.066

2011

1.014 kWh/kWp

6.289

Ø

975 kWh/kWp

4.769

Die Ertragstabelle zeigt deutliche Schwankungen im Jahresertrag. Im Durchschnitt beträgt der Jahresertrag 975 kWh/kWp, wobei das Jahr 2022 mit 1.037 kWh/kWp als das ertragreichste hervorsticht. Demgegenüber stand 2013 mit einem durchschnittlichen PV-Ertrag von 892 kWh/kWp. Somit variiert der Solarertrag maximal um 16 Prozent.

Die Daten der Tabelle stammen aus der größten deutschen Photovoltaik-Ertragsdatenbank und repräsentieren ein breites Spektrum an geografischen und klimatischen Bedingungen.

Spezifischer Jahresertrag Photovoltaikanlagen

Diagramm: Spezifischer Jahresertrag von PV-Anlagen

© eigene Darstellung – echtsolar.de

In der Grafik ist zu erkennen, dass der spezifische Jahresertrag von Photovoltaikanlagen von Jahr zu Jahr schwankt. Das liegt an den Klima- bzw. Witterungsbedingungen, welche jährlichen Fluktuationen unterliegen.

Wie hoch ist der Jahresertrag von PV-Anlagen in den einzelnen Bundesländern?

Bisher wurden die Jahreserträge als Durchschnittswert dargestellt. Je nach regionalem Standort der Solaranlage fallen die zu erwartenden PV-Erträge aber unterschiedlich aus.

In der nachfolgenden Tabelle ist der spezifische Jahresertrag einer Photovoltaikanlage in allen deutschen Bundesländern zu sehen:

Bundesland

Spezifischer Jahresertrag Photovoltaik

Baden-Württemberg

1.123 kWh/kWp

Bayern

1.123 kWh/kWp

Berlin

1.055 kWh/kWp

Brandenburg

1.052 kWh/kWp

Bremen

991 kWh/kWp

Hamburg

985 kWh/kWp

Hessen

1.079 kWh/kWp

Mecklenburg-Vorpommern

1.022 kWh/kWp

Niedersachsen

1.017 kWh/kWp

Nordrhein-Westfalen

1.035 kWh/kWp

Rheinland-Pfalz

1.100 kWh/kWp

Saarland

1.089 kWh/kWp

Sachsen

1.067 kWh/kWp

Sachsen-Anhalt

1.074 kWh/kWp

Schleswig-Holstein

983 kWh/kWp

Thüringen

1.041 kWh/kWp

Die verwendeten Ergebnisse beruhen auf dem Datensatz vom PV-Simulationstool "PV-GIS". Die Resultate wurden unter optimalen Bedingungen berechnet, es wurde eine Dachneigung von 35° und eine exakte Südausrichtung angenommen. 

Zudem wurde ein Systemverlust der gesamten Photovoltaikanlage von 14 Prozent einbezogen, welcher als wirklichkeitsgetreu gilt.

Tendenziell lässt sich erkennen, dass PV-Anlagen in den nördlicheren Bundesländern mit einem leicht geringeren Ertrag rechnen müssen, als südlich gelegene Bundesländer. Die Gründe dafür schauen wir uns weiter unten genauer an.

Photovoltaik-Ertrag pro m²

Ein herkömmliches Solarmodul mit 420 Watt-Peak (Wp) liefert bei einem spezifischen Solarertrag von 1000 kWh/kWp etwa 420 Kilowattstunden pro Jahr. 

Mit einer Flächennutzung von 1,95 Quadratmeter pro Modul ergibt das eine Leistung von durchschnittlich 215 Wp pro m², oder anders ausgedrückt 0,215 kWp pro m². Der PV-Ertrag pro Quadratmeter liegt damit bei etwa 215 kWh im Jahr.

Je nach Wirkungsgrad vom Solarmodul kann der PV-Ertrag pro Quadratmeter etwas höher oder niedriger ausfallen. Die effizientesten Solarpanels schaffen bis zu 230 Wp pro m².

Schauen wir uns ein Beispiel mit 50 Quadratmeter Dachfläche an:

Leistung der Solarmodule (insgesamt) = 50 m² * 215 Wp/m² = 10.750 Wp = 10,75 kWp

PV-Ertrag (50 m²) = 10,75 kWp * 975 kWh/kWp = 10.481 kWh

Der Photovoltaik-Ertrag bei 50 qm liegt bei etwa 10.481 kWh pro Jahr.

Neben dem Jahresertrag lässt sich auch die benötigte Fläche für die PV-Anlage berechnen, wenn der PV-Ertrag pro m² bekannt ist.

Beispielrechnung für PV-Anlage mit 8 kWp Leistung:

Benötigte Fläche = 8.000 Wp / 215 Wp pro m² = ~ 37 Quadratmeter

Ertrag PV-Anlage im Jahresverlauf

Der Ertrag einer Photovoltaikanlage ist im Jahresverlauf nicht gleichmäßig, sondern variiert von Monat zu Monat stark. Das liegt an der unterschiedlichen Wetterlage, der Anzahl von Sonnenstunden und der Strahlenintensität.

Die folgende Tabelle zeigt den monatlichen Photovoltaik-Ertrag im Jahresverlauf von Januar bis Dezember:

Monat

PV-Ertrag  (Jahresverlauf)

PV-Ertrag (2023)

PV-Ertrag (2022)

PV-Ertrag (2021)

Januar

18 kWh/kWp

17 kWh/kWp

22 kWh/kWp

15 kWh/kWp

Februar

48 kWh/kWp

47 kWh/kWp

48 kWh/kWp

48 kWh/kWp

März

89 kWh/kWp

68 kWh/kWp

112 kWh/kWp

87 kWh/kWp

April

105 kWh/kWp

96 kWh/kWp

109 kWh/kWp

111 kWh/kWp

Mai

127 kWh/kWp

128 kWh/kWp

137 kWh/kWp

114 kWh/kWp

Juni

139 kWh/kWp

145 kWh/kWp

138 kWh/kWp

134 kWh/kWp

Juli

126 kWh/kWp

123 kWh/kWp

138 kWh/kWp

117 kWh/kWp

August

113 kWh/kWp

105 kWh/kWp

131 kWh/kWp

102 kWh/kWp

September

97 kWh/kWp

109 kWh/kWp

86 kWh/kWp

96 kWh/kWp

Oktober

62 kWh/kWp

56 kWh/kWp

67 kWh/kWp

64 kWh/kWp

November

27 kWh/kWp

23 kWh/kWp

34 kWh/kWp

25 kWh/kWp

Dezember

15 kWh/kWp

14 kWh/kWp

15 kWh/kWp

17 kWh/kWp

Gesamtjahr

966 kWh/kWp

931 kWh/kWp

1.037 kWh/kWp

930 kWh/kWp

Die Ertragstabelle über den Jahresverlauf zeigt, dass der höchste Stromertrag mit 134 bis 145 kWh/kWp üblicherweise im Monate Juni generiert wird, während im Dezember mit 14 bis 47 kWh/kWp die niedrigsten Werte verzeichnet werden.

Der PV-Ertrag im Jahresverlauf beruht auf Daten der letzten 3 Jahre (2023, 2022, 2021). Im Durchschnitt liegt der Ertrag im Gesamtjahr bei 966 kWh/kWp, also leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 975 kWh/kWp.

In der nachfolgenden Grafik wird der Photovoltaik-Ertrag von Monat zu Monat dargestellt:

PV-Ertrag im Jahresverlauf

Diagramm: PV-Ertrag im Jahresverlauf

© eigene Abbildung – echtsolar.de

Im Diagramm ist diese Entwicklung im Jahresverlauf auch sehr gut zu erkennen, insbesondere wenn der Durchschnittswert betrachtet wird. Der PV-Ertrag im Jahresverlauf ist annähernd glockenförmig. 

Wie hoch fällt der Solarertrag der 4 Jahreszeiten aus?

In allen vier Jahreszeiten liefert die Photovoltaikanlage einen unterschiedlichen Ertrag. Wie hoch der spezifische Ertrag der einzelnen Saisons ausfällt, lässt sich in der folgenden Tabelle ermitteln:

Jahreszeit

Spezifischer PV-Ertrag

Anteil am Jahresertrag

Frühling (Mar, Apr, Mai)

321 kWh/kWp

33 %

Sommer (Jun, Jul, Aug)

378 kWh/kWp

39 %

Herbst (Sep, Okt, Nov)

186 kWh/kWp

19 %

Winter (Dez, Jan, Feb)

81 kWh/kWp

8 %

Wie festzustellen ist, ist der PV-Ertrag im Winter am niedrigsten und im Sommer am höchsten. Das Verhältnis der Stromproduktion von Winter zu Sommer liegt bei ca. 1:4,5.

Dass der gesamte Winter nur 8 % vom Jahresertrag ausmacht, ist eine wichtige Information für die Planung der PV-Anlage, weil es den Eigenverbrauch und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage beeinflusst.

Der Frühling fällt mit einem mittleren Solarertrag von 321 kWh/kWp nur minimal hinter dem Sommer zurück. Im Frühling ist zwar die durchschnittliche Strahlenenergie geringer als im Sommer, dafür ist die Umgebungstemperatur geringer, was einen positiven Einfluss auf die Leistung der PV-Anlage hat (siehe Temperaturkoeffizient).

Der Herbst liegt mit einer Energieausbeute von 186 kWh/kWp in der Mitte zwischen Sommer und Winter.

PV-Ertrag im Tagesverlauf

Der PV-Ertrag im Tagesverlauf variiert aufgrund der sich ändernden Sonnenposition und der damit verbundenen Intensität der Sonneneinstrahlung. 

In der Regel liegt der Höhepunkt der Stromerzeugung gegen Mittag, denn dann ist der höchste Sonnenstand erreicht und die Sonnenstrahlen treffen in einem günstigen Winkel (fast senkrecht) auf die Fläche der Photovoltaikanlage.

In der nachfolgenden Abbildung lässt sich gut erkennen, wie die Stromerzeugung mit dem Aufgehen der Sonne bis zum Mittag ansteigt und dann wieder langsam, bis zum Sonnenuntergang absinkt. Mit Einsetzen der Dunkelheit und in der Nacht wird kein Ertrag erzeugt.

Tagesverlauf Photovoltaik

Tagesverlauf Stromerzeugung und Stromverbrauch

© eigene Darstellung – echtsolar.de

Übrigens, ist die PV-Anlage nach Osten ausgerichtet, verschiebt sich die Stromerzeugung in die Morgenstunden (nach links) und bei einer Westanlage mehr in Richtung Abend (nach rechts).

Wichtig zu wissen: der Stromverbrauch und die Solarstromproduktion überschneidet sich nur zu einem Teil. Da sich PV-Eigenverbrauch im Vergleich zur Einspeisung besonders lohnt, ist es ratsam dessen Nutzung zu optimieren, z.B. indem ein Stromspeicher verwendet wird.

Einflussfaktoren auf den Ertrag einer PV-Anlage

Wie viel kWh eine Photovoltaikanlage produziert bzw. wie hoch der Ertrag ausfällt, hängt von diversen Einflussfaktoren ab. Schauen wir uns jeden Faktor im Detail an.

1) Leistung der PV-Anlage

Je höher die installierte Leistung der Photovoltaikanlage ist, desto größer fällt auch der Ertrag aus. Die Leistung wird in Kilowatt Peak (kWp) angegeben und bei Standard Testbedingungen ermittelt.

Die STC (Standard Test Conditions) sind:

  • Einstrahlung von 1000 W/m²
  • Photovoltaikmodule haben eine Temperatur von 25° C

In der Realität stellen die STC daher, zumindest in unseren Breitengraden, in etwa die Maximalleistung eines Solarmoduls dar. Eine Photovoltaikanlage mit 10 kWp wird nicht mehr als 10.000 Watt im Moment bringen. Das liegt vor allem an dem sinkenden Wirkungsgrad bei steigenden Temperaturen.

Die Gesamtleistung der Anlage hängt also im Endeffekt von der Anzahl der Solarmodule und deren Wirkungsgrad ab.

Je höher der Wirkungsgrad der PV-Anlage, desto weniger Platz wird für ein kWp benötigt. In unserem Solarmodul Test und Vergleich lassen sich finden Sie die effizientesten Modelle auf dem Markt.

Hinweis: Um besonders viel PV-Ertrag zu erzielen, sollte die gesamte Dachfläche ausgenutzt werden. Viele Hausbesitzer entscheiden sich auch dazu, mehrere Dachseiten mit Modulen zu belegen, vor allem bei Ost-West-Dächern ergibt das Sinn.

2) Globalstrahlung (Standort der Anlage)

Die Sonneneinstrahlung ist überall auf der Welt unterschiedlich stark ausgeprägt. Am Äquator ist die Sonnenenergie am stärksten und erreicht im Vergleich zu Deutschland oder Österreich das 2,5-fache. 

Sonnenstrahlen auf den Solarmodulen

Sonnenstrahlung

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Je nördlicher die Photovoltaikanlage steht, desto schwächer ist die Solarenergie und Energiegewinnung.

Die Globalstrahlung wird in W/m² (Watt pro Quadratmeter) angeben. Diese Kennzahl gibt den Momentanwert der Sonneneinstrahlung an. 

Noch interessanter ist aber die Summierung auf ein ganzes Jahr. Dieser Wert wird dann in kWh/m² (Kilowattstunden je Quadratmeter) angegeben und ist abhängig von der Strahlenintensität und der jährlichen Sonnenstunden.

Durchschnittliche Kennzahlen für Deutschland sehen so aus:

  • Volle Momentan-Einstrahlung (wolkenlos): 1000 W/m²
  • Jahressumme Globalstrahlung: 1150 kWh/m²

Durchschnittliche Kennzahlen der Globalstrahlung für Österreich:

  • Volle Momentan-Einstrahlung (wolkenlos): 1090 W/m²
  • Jahressumme Globalstrahlung: 1250 kWh/m²

3) Ausrichtung und Neigungswinkel

Die Dachausrichtung hat enorme Auswirkungen auf den Ertrag einer Solaranlage. Eine Ausrichtung direkt nach Süden führt zu der größten Stromerzeugung.

Die meisten Häuser haben allerdings keine perfekte Ausrichtung in Richtung Süden, sondern weichen nach Osten oder Westen ab. Welchen Einfluss das hat, lässt sich in der Photovoltaik-Neigungswinkel-Tabelle ablesen.

Noch detailliertere Informationen zum Thema Photovoltaik-Ausrichtung lassen sich hier finden.

Einfluss von Ausrichtung und Neigung auf Ertrag

Ausrichtung & Neigung PV-A

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Die Neigung der Photovoltaikanlage ist auch wichtig. Der Jahresstromertrag wird bei einer guten Neigung maximiert.

Im bestmöglichen Fall treffen die Sonnenstrahlen genau in einem 90° Winkel auf die Solarzellen, das passiert allerdings nur selten.

Der Sonnenstand verändert sich aber stark über den gesamten Jahresverlauf, deshalb beruht das Optimum immer auf einer Mischkalkulation. Im Winter steht die Sonne tief, ein steiler Winkel ist hier besser. Im Sommer steht die Sonne sehr hoch am Himmel, ein flacher Winkel führt zu mehr Ertrag.

Doch, was ist nun der perfekte Winkel über das gesamte Jahr? Das kann nur im Zusammenspiel mit der Ausrichtung betrachtet werden. Für eine Südausrichtung sind 30 bis 45 Grad Dachneigung optimal. Gibt es stärkere Abweichungen, ist ein flacher Neigungswinkel besser geeignet.

4) Verschattung

Schatten hat einen negativen Effekt auf den Photovoltaik-Ertrag. Die Solarmodule sind in den meisten Fällen in Reihe geschaltet, deshalb ist die Stromstärke vom schwächsten Glied abhängig.

Schatten bei der PV-Modul Installation

Schatten bei der Installation

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Die Verschattung eines einzigen Moduls kann so die gesamte Anlagenleistung vermindern.

Doch ganz so schlimm ist es in der Realität nicht. 

Mithilfe von Bypassdioden können einzelne Verschattungen übersprungen werden.

Ein großes Problem stellen größer Schattenflächen dar. Diese werden vor allem von Bäumen, nahen Gebäuden, Dachgauben, Schornsteinen und Satellitenschüssel verursacht.

Bei der Planung von Solaranlagen ist zu beachten, dass die Sonne stetig in Bewegung ist. Ein Sommertag ohne Schatten ist nicht auf den Winter übertragbar, weil der Sonnenstand viel niedriger ist.

Bei diffusem Licht (keine Sonne/Schatten) fällt der Ertrag einer PV-Anlage deutlich geringer aus.

5) Wirkungsgrad

Die Solar-Erträge hängen auch vom Gesamtwirkungsgrad der Photovoltaikanlage ab. Folgende Faktoren beeinflussen den Wirkungsgrad der PV-Anlage:

  • Modulwirkungsgrad
  • Wirkungsgrad vom Wechselrichter
  • Leitungsverluste vom Solarkabel

Der Modulwirkungsgrad ist abhängig von der ausgewählten Zelltechnologie. Monokristalline Solarmodule erreichen aufgrund der fortschrittlichen Solarzellen den besten Wirkungsgrad mit über 22 Prozent. Fast alle Photovoltaik-Hersteller haben diese im Sortiment.

Wie berechnet sich der Photovoltaik-Ertrag?

Um den Ertrag einer PV-Anlage zu berechnen, benötigt es folgende Daten:

  1. Installierte Leistung in kWp
  2. Ausrichtung bzw. Azimutwinkel
  3. Neigungswinkel bzw. Aufstellwinkel
  4. Jährliche Stromerzeugung am Standort (kWh/kWp)

Die Daten zu Punkt Nummer 4, für die jährliche Stromerzeugung findet man auf dem "PHOTOVOLTAIC GEOGRAPHICAL INFORMATION SYSTEM" oder kurz PV-GIS zu ihrem Standort.

Wenn Sie schnell ein genaues Ergebnis haben wollen, können Sie auch unseren (Online) PV-Ertragsrechner verwenden. Damit lässt sich der Photovoltaik-Ertrag mit der Eingabe einiger Daten berechnen.

Die Alternative ist eine Überschlagsrechnung.

Die Formel für den Ertrag der PV-Anlage sieht so aus:

PV-Ertrag = Anlagenleistung in kWp * Ausrichtungsfaktor * Durchschnittsertrag

Der Ausrichtunsgfaktor sieht so aus:

Ausrichtung

Faktor

Süd

1,0

Südwest

0,95

Südost

0,95

West

0,80

Ost

0,80

Nordwest

0,65

Nordost

0,65

Norden

0,55

Beispielrechnung PV-Ertrag:

Das Hausdach ist nach Südost ausgerichtet und es soll eine Anlagenleistung von 10 kWp installiert werden. 

Solarertrag = 10,0 kWp * 0,95 * 975 kWh/kWp = 9.263 kWh

Der Jahresertrag der PV-Anlage mit Südostausrichtung und 10 kWp beträgt ca. 9.263 kWh.

Erträge vom Profi berechnen lassen

Wenn Sie mit der Anschaffung einer PV-Anlage liebäugeln, können Sie die Ertrags-Kalkulation direkt vom Profi individuell für Ihr Haus und Standort machen lassen. Denn eine Prognose vom PV-Ertrag gehört in jedes seriöse Angebot.

Für ein Angebot empfehlen sich folgende Photovoltaik-Anbieter. Oder noch besser: nutzen Sie das nachfolgende Formular, um (kostenlos & unverbindlich) bis zu 5 Angebote von Fachbetrieben mit freien Kapazitäten zu erhalten. Das ist der schnellste Weg zur eigenen Photovoltaikanlage.


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  1. Ein super Artikel, Danke. Ich habe diesen auf Facebook geteilt und
    etliche Likes bekommen :).
    Das Thema Energie war seit Jahrzehnten wichtig und
    wird es auch in den nächsten Jahren sein. Verkehr, Wärme sowie elektrischer Strom sind aus unserem Leben nicht mehr
    wegzudenken.

  2. Lieber Jens,

    vielen Dank für die informative und gut gestaltete Website. Ich habe Interesse an dem oben genannten PV-Ertragsrechner für Excel. Ist ein solcher bereits vorhanden?

    Viele sonnige Grüße,
    Jens Wagner

  3. wir haben ein absolute Flachdach, ca 160qm, Südausrichtung und da nicht wirklich Schatten, Baumgruppe im Süd-Ostbereich und Straßenbaume stören nicht; wir haben ca 5000kW Verbrauch +/- im Jahr.
    Sind in der Findungsphase, was sinnvoll für uns ist. Wir hatten inzwischen eine Firma da, das Angebot ist etwas verworren, undurchsichtig, aber spannend. Der Verkäufer will uns eine PV-Cloud anbieten, ist nur nicht darauf eingegangen, das wir neben den Cloudkosten ja auch erst einmal die normalen hohen Abschlage für Stromlieferung weiter zahlen müssen. Problem da war auch, die Firma montiert alles, nur Maurer- und Erdarbeiten werden nicht geboten, da müsste anderer Fachbetrieb kommen.
    Wie auch immer, wir sind in der Findungsphase, müssen vsl. auch noch Grundlage im Hauskeller schaffen.
    Es wäre schon gut, wenn die Fachfirma alles beibringen, von Planung, Kompletterrichtung Anlage nebst Wartung & Service und auch die Antragbearbeitung beim Bauamt, einschließlich Bauvor- und -beginnanzeigen, Kontakte zu Stromnetz Berlin mit herstellt und das Thema Gewerbe, wegen Einspeisung ins öffentliche Netz mit uns gemeinsam bearbeitet und unterstützt.

    1. Das klingt etwas seltsam. Ein ordentlicher Fachbetrieb sollte alle Arbeiten, die bei der Installation der PV-Anlage anfallen, übernehmen. Darüber hinaus gehört auch die korrekte Anmeldung beim Netzbetreiber und ausführliche Beratung zu einer Photovoltaikanlage im Komplettpaket (mit Montage). Vielleicht holen Sie sich noch einige Alternativ-Angebote für ihre geplante PV-Anlage fürs Flachdach.

      Eine Cloud würde ich nicht empfehlen. Das lohnt sich eher nicht. Bei dieser großen Dachfläche lässt sich eine sehr große Solaranlage mit ordentlichem PV-Ertrag aufbauen, welche einen großen Teil vom Verbrauch deckt.

  4. Vielen Dank für diesen Beitrag über den Ertrag einer Photovoltaik Anlage. Interessant, dass verschiedene Faktoren wie die Verschattung, Ausrichtung und Neigungswinkel und der Standort der Anlage den Ertrag wesentlich beeinflussen. Ich hab erwägt, eine Photovoltaik Anlage auf mein Dach zu bauen und wollte Kosten/Nutzen-Verhältnisse überschlagen.

  5. Wir haben ein Winkelbungalow und interessieren uns für eine PV Anlage mit Speicher. Ende diesen Jahres wird die Heizung durch eine Luftwärmepumpe ersetzt. Stromverbrauch der Heizung geschätzt 5000 kw/h im Jahr. Dazu kommt der Haushalt ( mit Pool) mit 4500 kwh/Jahr. Dachausrichtung
    Süd und West. (2Dachflächen.
    Nun die Frage, wie groß sollte die PV Anlage sein, um den Strom-Zukauf unter 50% zu halten.

    1. Bei 9.500 kWh pro Jahr sollte für 50-prozentige Unabhängigkeit eine 10 kWp PV-Anlage reichen. (Siehe PV-Eigenverbrauchsrechner). Allerdings soll der Großteil für die Heizung verwendet werden, also wird deutlich mehr Strom im Winter benötigt. Der PV-Ertrag ist in der kalten Jahreszeit allerdings deutlich geringer, daher wird eine deutlich größere Nennleitung benötigt.

      Daher ist es in diesem Fall sehr schwer, etwas zu prognostizieren. Ich denke 15 bis 20 kWp wären hier angebracht. Generell empfiehlt es sich in den meisten Fällen, die komplette Dachfläche zu belegen, um das Maximum an möglichen Ertrag herauszuholen.

  6. Hallo und guten Tag,
    Ich habe eine PV-Anlage mit 9,57 KWp.Die Ausrichtung ist Süd-Süd /Ost mit 4,62 KWp und Nord/West mi
    4,95KWp. Der Azimut ist ca.30-35 grad. Mein Stromertrag ist maximal 0,8 KWh bis zur Mittagszeit bei voller Sonneneinstrahlung,also die Zeit in der die Sonne voll auf die Süd/Ost scheint. Erst nach ca, 13.00Uhr erzeugt die Anlage 1,52KWh,-max.2,4KWh.Also wenn die SOnne auf der ungünstigeren N/WSeite steht. Mein gesamter Stromertrag am Tag bei voller Sonne ist ca 11.0KWh.
    Können Sie mir hierzu einen Rat bzw. Lösungsvorschlag geben. Oder ist der geringe Ertrag normal?
    Alle Daten beziehen sich Auf die Zeit vom 08.02.-22.02.23.
    Für Ihre HIlfe bin ich Ihnendankbar.
    Mit freudlichen Grüßen

    D.Mathias

    1. Hallo,

      also auf den ersten Blick erscheint das nicht ungewöhnlich. Ich würde den Ertrag über einen ganzen Monat messen und dann in einer passenden PV-Ertragsdatenbank nachschauen, ob es eine große Abweichung gibt. Falls ja, dann Solarteur kontaktieren und nach Problem suchen.

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