In diesem Artikel geht es um die PV-Unterkonstruktion. Welche Bestandteile gibt es? Welche Typen gibt es? Wie viel kostet ein komplettes Montagesystem?
Was ist eine Photovoltaik Unterkonstruktion?
Die Unterkonstruktion einer Photovoltaikanlage ist das gesamte Befestigungsmaterial, welches die Solarmodule an Ort und Stelle hält. Sie gehört zu den wichtigsten Bestandteilen einer PV-Anlage und setzt sich aus Dachhaken, Tellerkopfschrauben und Aluminiumschienen zusammen. Die Unterkonstruktion hat eine Lebensdauer von über 30 Jahren.
Welche Arten von PV-Unterkonstruktionen gibt es?
Es gibt eine ganze Reihe an verschiedenen Dachtarten. Für jeden Typ gibt es eigene Montagesysteme, die exakt für diesen Einsatz konzipiert wurden. Schauen wir und die wichtigsten Arten genau an,
Ziegeldach
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Auf dem Markt gibt es unzählige Photovoltaik-Unterkonstruktionen für Ziegeldächer.
Das liegt daran, dass sich Photovoltaikanlagen vor allem für Einfamilienhäuser rentieren, und diese zu 90 Prozent mit Ziegeln belegt sind.
Beim Ziegeldach werden die Dachhaken mit den Dachbalken fest verschraubt.Damit der Ziegel nicht aufliegt, muss ein Stück davon mit einem Winkelschleifer abgeschliffen oder entfernt werden. An den Haken werden die Schienen befestigt.
Flachdach
Für das Flachdach gibt es mehrere Möglichkeiten der Photovoltaik-Montage. Die Solarmodule können flach aufliegend oder aufgeständert montiert werden. Die aufliegende Variante ist nicht so gut geeignet, weil dann die Selbstreinigung nicht stattfinden kann. Folge: es muss regelmäßig gereinigt werden. Mehr zum Thema Photovoltaik-Flachdach hier.
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Für eine Aufständerung gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Es gibt Unterkonstruktionen, die im Dach befestigt werden und es gibt solche, die nur mit hohem Gewicht beschwert werden, ohne das eine Dachdurchdringung stattfindet.
Freifläche
Bei Freiflächenanlagen gibt es in der Praxis nur eine Variante: Die Aufständerung. Die Module werden mit einem Pfostensysteme in der Erde verankert.
Nicht immer ist ein Betonfundament notwendig. Häufig werden die Pfosten einfach in die Erde gerammt.
Trapezblech
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Die Unterkonstruktion für das Trapezblechdach lässt sich sehr schnell installieren. Es werden keine Dachhaken benötigt.
Stattdessen werden die Profile direkt auf das Trapezblech verankert. Das geht entweder mit selbstschneidenden Schrauben oder mit Nieten.
Kann man die Unterkonstruktion selber bauen?
Die Unterkonstruktion der Photovoltaikanlage ist enorm wichtig. Prinzipiell ist dies aber der Teil der PV-Anlage, welchen man am ehesten selber bauen kann.
Mit handwerklichem Geschick und wichtigen Sicherheitsmaßnahmen kann die Montage selbst gelingen. Das kann den Preis beim Kauf einer Solaranlage deutlich senken. Beachten Sie aber, dass viele Solarteure nur schlüsselfertige Anlagen verkaufen.
Häufige Fehler bei der Montage der Unterkonstruktion
Bei der Montage der Unterkonstruktion werden oft entscheidende Fehler gemacht, die später teuer werden können.
Fehler Nummer 1: Falscher Abstand der Schienen
Solarmodule werden im Normalfall auf zwei Trägerschienen aus Aluminium montiert. Es gibt von den Photovoltaikmodul-Herstellern genaue Angaben wie weit diese auseinander sein dürfen.
Generell gilt: der Überhang darf nicht so groß sein, weil der Rahmen dafür nicht ausgelegt ist. Die Folge: Es drohen Schäden und der Verlust der Garantie.
Fehler Nummer 2: Der Dachhaken liegt auf dem Ziegel auf
Ein häufiger Fehler betrifft die Dachhaken. Liegen diese auf dem unteren Ziegel auf, oder ist der Abstand sehr knapp, kann der Ziegel durch den zusätzlichen Druck zerbersten. Auch kleinen Haarrisse sind gefährlich, weil Wasser ins Innere gelangen kann.
Fehler Nummer 3: Schlechte Ausrichtung der Schienen
Die Montageschienen bestimmen am Ende das Erscheinungsbild der gesamten Photovoltaikanlage. Sind diese schlecht ausgerichtet, wirkt die Modulfläche nicht einheitlich, sehr zum Ärger der Anlagenbesitzer.
Fehler Nummer 4: Schlechte Abdichtung
Vor allem bei Flachdächern mit Durchdringung muss die Abdichtung perfekt sein. Ist das nicht der Fall, sammelt sich im Dach früher oder später Feuchtigkeit an. Das fällt oft erst viel zu spät auf und verursacht vermeidbare Kosten.
Preise der PV-Unterkonstruktion
Die Kosten der Unterkonstruktion werden meistens in Euro pro kWp angegeben. Das Montagesystem macht nur einen kleinen Teil der Anschaffungskosten aus. Generell kann man von 5 bis 10 Prozent ausgehen. Bei einer PV-Anlage mit 10 kWp muss mit 500 bis 1000 Euro gerechnet werden.
Anbieter für Montagesysteme
Es gibt viele Anbieter für Montagesysteme und Unterkonstruktionen. Das sind die wichtigsten:
- IBC Solar
- Mounting Systems
- Schletter
- Altec Metalltechnik
- Abakus
- BayWa r.e.
- Donauer
- Knubix