Photovoltaik-Dächer ermöglichen umweltfreundliche Energiegewinnung direkt auf Ihrem Haus oder anderen Gebäuden. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur benötigten Dachfläche, verschiedenen Montagearten, Kosten, Fördermöglichkeiten und alternativen Anwendungsbereichen.
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Fakten: Solaranlage auf dem Dach
Passende Dächer
Fast alle Dächer sind aufgrund spezieller Montagesysteme grundsätzliche für Photovoltaik geeignet (es gibt einige wenige Ausnahmen).
Installation PV-Module
PV-Module werden in der Regel auf dem Dach installiert, eine richtige Dachintegration ist auch möglich, allerdings mit höheren Kosten verbunden.
Lohnt sich PV-Dach?
Ein PV-Dach ist für Betreiber rentabel durch verbesserte Bedingungen: keine Steuern (MwSt. & ESt), sowie höhere Einspeisevergütung.
Welche Dächer eignen sich für Photovoltaik?
Das Hausdach kommt in vielen unterschiedlichen Formen, Farben, Arten und Ausprägungen daher. Grundsätzlich gilt: Fast alle Dächer sind für den Betrieb einer Photovoltaikanlage geeignet.
Je nach Dachart kommen spezifische Montagesysteme zum Einsatz, sodass die PV-Module passend zum Dach ordnungsgemäß befestigt werden können.
Photovoltaikanlage: Schrägdach und Flachdach
Eine grobe Unterteilung der Bedachung lässt sich in Schrägdach und Flachdach vornehmen.
Das Schrägdach, auch als Steildach bezeichnet, umfasst verschiedene Dachformen mit einer Dachneigung von 10 bis 70 Grad.
Das steile PV-Dach wird seit Anfang des 21. Jahrhunderts massenhaft zur Stromerzeugung verwendet und zählt damit als ausgereifte Technologie.
PV-Anlage auf dem Schrägdach
© MAXSHOT_PL – stock.adobe.com
Die Solarmodule einer Schrägdach-Photovoltaikanlage werden parallel, also flach aufliegend zum Dach, montiert. Dadurch wird die Dachfläche bestmöglich ausgeschöpft, was als vorteilhaft gilt.
Zudem ergeben sich aus der typischen Dachneigung von 30 bis 45° zwei Vorteile für den Anlagenbetreiber des Photovoltaik-Daches:
- In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Solarertrag (800-1000 kWh/kWp) hoch genug, sodass sich Photovoltaikanlagen lohnen.
- Die Module bleiben durch den Selbstreinigungseffekt durch Regen sauber.
Flachdächer haben keine oder eine minimale Dachneigung von maximal 5 Grad, wodurch diese Dachart einige Besonderheiten mit sich bringt. Solarpanels werden bei der Flachdachmontage mithilfe eines Metallgestells aufgeständert, sodass sich der Neigungswinkel verbessert.
Die besondere Flachdach-Unterkonstruktion ist in der Anschaffung etwas teurer als beim Schrägdach, aber die zeitsparende Montage gleicht den Preis für eine PV-Komplettanlage wieder aus.
Photovoltaikanlagen auf dem Flachdach sind damit gut für Hausbesitzer geeignet.
Grafik: Photovoltaik auf Flachdach
© Achim Banck – stock.adobe.com
Geeignete Dachformen für Solarmodule
Fast jede Dachform kann für Photovoltaik genutzt werden. Verbreitete Dachformen, wie das Satteldach, das Walmdach oder das Pultdach, sind gut zur Befestigung von Solarmodulen geeignet.
Normalerweise wird nur eine einzige Dachseite mit Modulen belegt. Ist das Satteldach nach Ost-West ausgerichtet, lohnt sich auch eine beidseitige Belegung, denn das führt zu einer höheren Nennleistung sowie zu einer gleichmäßigeren Stromerzeugung über den Tag verteilt.
Die PV-Anlage auf dem Walmdach wird häufig sogar auf drei Dachseiten installiert.
Achtung: Runde Dachformen, wie z. B. das Kegeldach, das Kuppeldach oder das Glockendach, sind nicht gut für normale Solarmodule geeignet, weil die Montage auf abgerundeten Flächen schwierig ist und zudem ästhetisch nicht zum Dach passt.
Welche Dacheindeckung lohnt sich für Photovoltaik?
Herkömmliche Dacheindeckungen, wie Tondachziegel, Betondachziegel, Schieferplatten, Metall (Zink, Kupfer, Stahl, Aluminium) und Bitumen, sind gut für die Nutzung als PV-Dach geeignet.
Sogar die Kombination von Dachbegrünung und Solaranlage ist mit speziellen Montagesystemen möglich. Selbst das Reet- bzw. Strohdach kann unter Umständen mit PV-Modulen bestückt werden.
Voraussetzungen an das Hausdach, um Photovoltaik zu ermöglichen
Damit Photovoltaik auf dem Dach möglich ist, sollte der Dachstuhl das Gewicht der PV-Anlage tragen können. Daher muss sichergestellt werden, dass die Resttragfähigkeit des Dachs hoch genug ist, wobei auch zusätzlicher Windsog und Schneelast berücksichtigt werden sollte.
Wissenswert: In der Regel können Schrägdächer ohne Probleme die zusätzliche Masse von Solarmodulen und Unterkonstruktionen aufnehmen. Dennoch ist es empfehlenswert, vor Baubeginn, eine Bestätigung vom Statiker oder eine Einschätzung vom Solarteur einzuholen.
Eine durchschnittliche PV-Anlage auf einem Hausdach wiegt etwa 11 bis 15 kg pro m². Das höchste Gewicht entsteht vor allem durch die Module, welche 20 bis 22 kg wiegen. Moderne Glas-Glas-Module wiegen etwa 2 kg mehr, aufgrund der zusätzlichen Schutzscheibe auf der Rückseite.
Die durchschnittliche Lebensdauer einer PV-Anlage liegt bei 30 bis 40 Jahren. Ein normales Ziegeldach hält dagegen 50 bis 60 Jahre. Die verbleibende Haltbarkeit der Dachkonstruktion und der Dachdeckung sollte daher bei der Planung der Photovoltaikanlage unbedingt beachtet werden.
Eine Dachsanierung macht die Demontage des gesamten Photovoltaik-Dachs erforderlich. Dies sollte vermieden werden, um Kosten und Aufwand zu sparen. Photovoltaik auf einem alten Dach ist nicht empfehlenswert. Beträgt die Resthaltbarkeit des Hausdachs nur noch wenige Jahre, sollte es zunächst erneuert werden.
Die Dachausrichtung hat einen großen Einfluss auf das Jahresergebnis der Solaranlage. Je besser die Dachfläche ausgerichtet ist, desto höher wird auch der PV-Ertrag im Tagesverlauf.
Doch was ist die optimale Ausrichtung für eine Photovoltaikanlage?
Die beste Dachausrichtung auf der nördlichen Erdhalbkugel liegt exakt in Richtung Süd. Die Südausrichtung bringt in Abhängigkeit von anderen Faktoren 900 bis 1100 kWh pro kWp installierter PV-Leistung pro Jahr.
Informativ: Die meisten Einfamilienhäuser haben keine perfekte Ausrichtung nach Süden. Das ist aber kein Problem, weil sich auch Ost- oder Westdächer fast immer lohnen!
Im Vergleich zur Süddach-Anlage fällt der spezifische Ertrag einer Ost-West-PV-Anlage 15 bis 25 % niedriger aus. Dafür können beide Dachseiten problemlos mit Solarmodulen bestückt werden, wodurch absolut gesehen mehr Strom von der PV-Anlage produziert werden kann.
Eine leichte Abweichung von Süden, z.B. eine Dachausrichtung nach Südwest, bringt nur minimale Ertragseinbußen von 5 bis 8 % mit sich.
Neben der Ausrichtung spielt auch die Dachneigung eine entscheidende Rolle, denn die Sonnenstrahlung sollte möglichst senkrecht auf die Modulfläche treffen, um die maximale Leistung pro Quadratmeter zu erzielen.
Allerdings wandert die Sonne im Tagesverlauf und nimmt verschiedene Positionen am Himmel ein. Zudem verändert sich der Sonnenstand auch mit der Jahreszeit: Im Sommer steht die Sonne sehr hoch am Himmel, im Winter dagegen eher flach, das heißt, der Höhenwinkel ist stark schwankend.
Für eine besonders gute Ausbeute der Solaranlage auf dem Dach benötigt es daher die durchschnittlich beste Dachneigung auf Jahressicht.
Die ideale Dachneigung für PV-Anlagen in Deutschland oder Österreich liegt bei 35°. Bei Neigungen zwischen 25 und 45 Grad sind dagegen nur minimale Leistungseinbußen zu erwarten.
Achtung: Je weiter das Dach von Süden abweicht, desto besser ist ein eher flacher Winkel. Das macht sich besonders beim Norddach bemerkbar. Hier liegt der perfekte Winkel theoretisch bei 0°.
Um das Zusammenspiel zwischen Ausrichtung und Neigungswinkel zu verstehen, empfehle ich, diese Tabelle zur PV-Dachneigung anzuschauen.
Die geografische Lage beeinflusst die Energieerzeugung einer Photovoltaikanlage.
Grundsätzlich gilt: Je südlicher die Anlage bis zum Äquator installiert ist, desto höher ist der Ertrag. Dies liegt an der regional unterschiedlichen Globalstrahlung, die mit zunehmenden Breitengraden abnimmt.
Je weiter nördlich die PV-Anlage liegt, desto niedriger ist der Sonnenstand, was zu einer stärkeren atmosphärischen Absorption und Streuung führt.
Familie mit eigener PV-Anlage auf dem Dach
© Halfpoint – stock.adobe.com
Anders ausgedrückt: Sonnenstrahlen legen in der Atmosphäre einen längeren Weg zurück, je weiter nördlich das PV-Dach positioniert ist. Solarmodule in Süddeutschland liefern daher etwa 10 Prozent mehr Ertrag als in Norddeutschland.
Das Hausdach sollte möglichst frei von Schatten sein, weil die Direktstrahlung (hauptsächlich bei klarem Sonnenschein) mit etwa 50 % einen wichtigen Teil des Jahresertrags einer Photovoltaikanlage ausmacht.
Viele Schattenquellen können entfernt oder umgesetzt werden. Bäume können meistens gekürzt werden, sodass der Schattenwurf entfällt oder reduziert wird. Auf dem Dach kann zum Beispiel die Satellitenschüssel anders platziert werden, sodass keine Verschattung entsteht.
Lässt sich die Verschattung des Dachs nicht vollständig entfernen, wird ein Teil der Dachfläche freigelassen oder es werden PV-Leistungsoptimierer eingesetzt, welche Verluste durch Schatten stark reduzieren.
Gut zu wissen: Eine kurzzeitige Beschattung, zum Beispiel am Morgen, ist kein Problem. Die Verluste werden aufgrund von Bypass-Dioden der Solarmodule minimiert. Insbesondere moderne Halbzellenmodule sind weniger anfällig für Verschattung.
Wie viel Leistung bringt ein Photovoltaik-Dach?
Ein Photovoltaik-Dach weist eine typische PV-Leistung von 5 bis 15 Kilowatt-Peak (kWp) auf, wobei sowohl kleinere als auch größere Anlagen realisierbar sind. Die Nennleistung in kWp gibt an, wie hoch die Leistung beim standardisierten Testverfahren (STC) ist.
In der Praxis entspricht diese Leistung etwa der Spitzenleistung unter optimalen Bedingungen wie voller Sonneneinstrahlung und niedrigen Außentemperaturen. Meistens arbeitet eine Solaranlage auf dem Dach im Teillastbereich, da die Witterungsbedingungen nicht immer ideal sind.
Die Momentanleistung einer Photovoltaik-Anlage variiert stark von Minute zu Minute, speziell bei wechselhaften Wetterbedingungen. In der Grafik wird ein typischer Leistungsverlauf einer 10-kWp-PV-Anlage dargestellt:
Grafik: Leistungskurve eines 10-kWp-PV-Dachs bei wechselhaftem Wetter im Sommer.
© Screenshot eigene Anlage – Solaredge
Die Stromproduktion einer PV-Anlage hängt von der Nennleistung und dem spezifischen Ertrag ab. Die Nennleistung ergibt sich aus der Summe Leistung der einzelnen Solarmodule.
Beispielrechnung:
Auf dem Dach werden 20 Solarmodule mit jeweils 420 Watt-Peak (Wp) installiert.
Nennleistung PV-Dach = 20 x 420 Wp = 8.400 Wp = 8,4 kWp
Der spezifische Photovoltaik-Jahresertrag resultiert aus der Kombination aller Standortfaktoren, die bereits im vorherigen Abschnitt erläutert wurden. Als Faustregel gilt ein spezifischer Ertrag von 1.000 kWp/kWh als realistisch.
Die Beispielanlage erzeugt also: 8,4 kWp x 1.000 kWp/kWh = etwa 8.400 kWh pro Jahr.
Hinweis: Es ist empfehlenswert, die gesamte Dachfläche mit Solarplatten zu belegen, um möglichst viel Solarstrom zu produzieren. Insbesondere wenn der Strom mit einem PV-Speicher zwischengespeichert werden soll oder ein Elektroauto (in Zukunft) genutzt wird, sollte die gesamte Fläche ausgenutzt werden.
Welche Dachfläche wird für ein PV-Dach benötigt?
Moderne Solarmodule weisen eine Größe von etwa 1.722 mm x 1.135 mm auf, was einer Fläche von ungefähr 1,95 m² entspricht. Neben der reinen Modulfläche müssen auch Abstände zum Dachrand und Reihenzwischenräume berücksichtigt werden.
Die Größe und Anzahl der Solarzellen haben entscheidenden Einfluss auf die genauen Abmessungen. Am weitesten verbreitet sind Module mit 54 Solarzellen, die eine Leistung von 400 bis 440 Watt aufweisen.
Für ein kWp wird eine Fläche von 5,5 bis 6 Quadratmetern benötigt (inklusive Abstände).
Für ein normales PV-Dach ist eine Dachfläche von mindestens 20 m² erforderlich. Damit lassen sich etwa 3 bis 4 kWp an PV-Modulen auf dem Dach installieren. Kleinere Anlagen sind grundsätzlich ebenfalls möglich. Selbst ein einzelnes Modul kann als sogenannte Mini-Solaranlage betrieben werden.
In der nachfolgenden Tabelle betrachten wir typische Dachflächen und passende PV-Anlagen:
Vorhandene Dachfläche | Passende PV-Anlage | Stromerzeugung pro Jahr |
---|---|---|
30 m² | 5 kWp | 5.000 kWh |
40 m² | 7 kWp | 7.000 kWh |
50 m² | 8 kWp | 8.000 kWh |
60 m² | 10 kWp | 10.000 kWh |
70 m² | 12 kWp | 12.000 kWh |
80 m² | 13 kWp | 13.000 kWh |
90 m² | 15 kWp | 15.000 kWh |
100 m² | 17 kWp | 17.000 kWh |
Wichtige Anmerkung: Mit dem Wegfall der 10-kWp-Grenze (nun erst ab 30 kWp) lohnen sich auch Solaranlagen mit einer Leistung bis zu 30 kWp für Eigenheimbesitzer. Dachflächen mit bis zu 150 m² sind somit für Photovoltaik ohne Probleme geeignet.
Photovoltaik im Dach integrieren oder nachrüsten?
Es gibt grundsätzliche 2 Arten von Photovoltaik-Dächern:
- Die nachgerüstete PV-Anlage, welche auf dem Hausdach montiert wird.
- Dachintegrierte Photovoltaik, wobei die Dacheindeckung durch Indach-Module oder Solarziegel ersetzt werden.
Aufdach-Montage
Normalerweise werden PV-Module auf dem Ziegeldach bzw. der Dachdeckung montiert. Die Solaranlage fungiert also als eigene Einheit, unabhängig von der Dacheindeckung. Da die meisten Photovoltaikanlagen auf bereits bestehende Dächer gebracht werden, gilt die Aufdach-Montage als besonders praktikabel und kostengünstig.
Die Aufdach-Photovoltaik ist sowohl für Bestands- als auch Neubauten gut geeignet und die beliebteste Variante für das Einfamilienhaus.
Indach-Montage
Bei der Indach-Montage werden PV-Module direkt in die Dachkonstruktion eingefügt, damit diese neben der Energieerzeugung auch für die Dachabdichtung sorgen.
Im Vergleich zur Aufdach-Montage bieten Indach-Systeme ästhetische Vorteile, geringeres Gewicht, Windresistenz, weniger Geräuschentwicklung und eine gute Selbstreinigung.
Indach-Photovoltaik ist für denkmalgeschützte Gebäude geeignet und lohnt sich vor allem bei einer Dacherneuerung oder einem Neubau.
Vergleich: Indach-Montage vs. Aufdach-Montage
© bearbeitet von solrif.com
Die Leistungsfähigkeit entspricht herkömmlichen Aufdach-Modulen, und die Haltbarkeit liegt bei 30 bis 40 Jahren.
Solardachziegel
Solardachziegel sind eine Kombination aus Dachziegeln und Solarmodulen, die Sonnenenergie in Strom umwandeln und gleichzeitig vor Witterungseinflüssen schützen. Im Vergleich zu Aufdach-Photovoltaik sind sie in das Dach integriert und bieten eine ansprechende Optik.
Solardachziegel variieren in Größe, Material und Form und passen sich verschiedenen Dacheindeckungen an.
Sie sind langlebig und umweltfreundlich, aber teurer und weniger effizient als herkömmliche PV-Systeme. Die Installation ist komplexer, und es besteht eine höhere Ausfallgefahr aufgrund der zahlreichen kleinen Module.
Wie viel kostet Photovoltaik auf dem Dach?
Die Kosten für Photovoltaik-Anlagen variieren je nach Größe und Leistung. Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine PV-Anlage ohne Speicher bei etwa 1.650 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp). Dabei gilt: Je größer die Anlage, desto geringer fallen die spezifischen Kosten pro Leistungseinheit aus.
So kostet eine 5 kWp PV-Anlage etwa 1.700 Euro, während eine 15 kWp PV-Anlage rund 1.600 Euro pro kWp beträgt.
Eine 10 kWp-Photovoltaik-Komplettanlage inklusive Montage kostet durchschnittlich 16.500 Euro, wobei in diesem Preis noch kein Stromspeicher enthalten ist. Für den zusätzlichen Photovoltaik-Speicher müssen Sie mit Kosten von etwa 800 bis 1.200 Euro pro Kilowattstunde (kWh) Batteriekapazität rechnen, im Durchschnitt also etwa 1.000 Euro pro kWh.
Anmerkung: Normalerweise wird der Speicher im Verhältnis 1:1 von der Nennleistung der PV-Module (kWp) zur Speicherkapazität (kWh) gewählt. Das bedeutet, dass ein zusätzlicher 10 kWh Speicher etwa 10.000 Euro kosten würde. Insgesamt beläuft sich der Preis für eine herkömmliche Solaranlage mit Speicher auf etwa 20.000 bis 35.000 Euro.
Ein Solardach ohne Ziegel ist dagegen teurer in der Anschaffung. Indach-Photovoltaik kostet etwa 20 Prozent mehr als eine normale Aufdach-Anlage. Bei der Verwendung von Solardachziegeln muss mit Mehrkosten von über 100 Prozent gerechnet werden, weil die Technologie noch nicht so stark verbreitet ist.
Für bestehende Häuser lohnt sich diese Variante des PV-Daches eher nicht. Beim Neubau kann dafür an Material der Dacheindeckung gespart werden, was den Gesamtpreis etwas vergünstigt.
Förderung für das Photovoltaik-Dach
PV-Anlagen werden über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Überschüssiger Solarstrom wird vergütet (siehe Einspeisevergütung).
Falls für den Kauf nicht genug Eigenkapital vorhanden ist, kann auf einen Photovoltaik-Kredit zurückgegriffen werden. Die KfW-Bank vom Bund bietet einen (vergleichsweise) günstigen Kredit für die Anschaffung eines PV-Dachs und Stromspeicher an.
Solaranlagen werden steuerlich bevorzugt. Diese Art der Förderung soll den Ausbau Erneuerbarer Energien weiter beschleunigen. Es wurde ein neues Gesetz erlassen, sodass ein Mehrwertsteuersatz von 0 Prozent beim Erwerb einer Photovoltaikanlage erhoben wird.
Weiterhin gibt es zahlreiche regionale Förderprogramme für PV-Anlagen, sowie Stromspeicher oder Wallboxen. Diese sind häufig zeitlich und auf eine festgelegte Anzahl an Förderanträgen begrenzt. Viele Förderungen werden vom Bundesland oder vom Kreis festgesetzt.
Lohnt sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach?
Photovoltaikanlagen auf dem Dach lohnen sich sowohl in finanzieller als auch ökologischer Hinsicht. Die meisten PV-Anlagenbetreiber verfolgen mehrere Ziele mit der Errichtung der Solaranlage:
- Stromkosten senken
- Absicherung gegen steigende Energiekosten
- (höhere) Unabhängigkeit vom Stromkonzern
- günstigen Strom zum Laden des E-Autos
- Energiewende vorantreiben
- CO₂-Abdruck verringern
- Geld in Photovoltaik lohnenswert investieren
Alle genannten Zielvorstellungen können grundsätzlich mit einem PV-Dach erreicht werden.
Der erzeugte Solarstrom vom Hausdach gelangt, nach Umwandlung zu Wechselstrom mithilfe des Wechselrichters, direkt in den Stromkreis des Haushalts. Somit werden die Haushaltsgeräte vollständig mit eigenem Strom versorgt, falls genug Leistung zur Verfügung steht. Man spricht bei diesem Vorgang auch vom Photovoltaik-Eigenverbrauch.
Mit der überschüssigen Energie wird zunächst der Stromspeicher geladen. Ist dieser bereits voll, wird der verbleibende Stromanteil ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Jede produzierte Kilowattstunde (kWh) wird genutzt. Die Einspeisung von Solarstrom stellt eine Art Stromverkauf dar und wird fest mit der Einspeisevergütung entlohnt.
Wichtig zu verstehen: Die aktuellen Stromkosten liegen je nach Tarif 350 bis 500 Prozent über der Einspeisevergütung. In finanzieller Hinsicht ist der Eigenverbrauch im Vergleich zur Stromeinspeisung daher besonders vorteilhaft.
Aber auch die Bedingungen für die Einspeisung haben sich Mitte 2022 wieder verbessert: Der Vergütungssatz stieg um ca. 31 % auf 8,2 Cent pro kWh (bis 10 kWp), wodurch die Rendite einer PV-Anlage gesteigert wird.
Die Preise für Solarkomponenten und auch für Photovoltaik-Komplettanlagen haben sich seit 2020 um 15 bis 30 Prozent erhöht. Dennoch sind die Bedingungen für eine Anschaffung eines Solardaches weiterhin positiv zu bewerten.
Ein Faktor sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden: Seit Anfang 2023 entfällt die Pflicht zur Versteuerung der Gewinne aus dem Betrieb der PV-Anlage. Zudem wird beim Kauf keine Mehrwertsteuer mehr fällig.
PV-Module aufs Dach bringen: so funktioniert es
Bevor es mit der Photovoltaik-Montage losgeht, wird der Vorgang zunächst akribisch geplant. Je nach Art des Dachs wird ein passendes Montagesystem benötigt. Für die gewöhnliche PV-Anlage auf dem Schrägdach wird eine PV-Unterkonstruktion verwendet.
Diese besteht aus einem Metallgestell, welches mithilfe von Dachhaken auf der Konterlattung und bis in den Dachsparren fest verschraubt wird.
Auf den Aluschienen werden die Solarmodule dann mithilfe von Modulklemmen befestigt und untereinander elektrisch verbunden.
PV-Module werden auf Hausdach gebracht
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Bei der Indachvariante werden die Module normalerweise direkt auf die Dachlatten- oder Bohlen gelegt und mithilfe von Montagebügeln verankert. Einige Befestigungssysteme setzen auf PV-Module mit Spezialrahmen, welche zur Abdichtung geeignet sind, andere dagegen benötigen ein zusätzliches wasserableitendes Schutzblech (in der Regel aus Wellblech) unter den Modulen.
Bei der Installation sind hohe Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Es wird immer ein Baugerüst benötigt. Um die PV-Module auf das Dach zu bringen, werden diese von mehreren Personen von Etage zu Etage gehoben.
Einige Fachfirmen nutzen für den Prozess eine Hebebühne oder einen Dachdeckeraufzug, welcher die körperliche Anstrengung der Arbeit stark reduziert. Vom Gerüst aus wird jedes einzelne Solarmodul von zwei Handwerkern an die richtige Stelle auf dem Dach gebracht, verkabelt und fixiert.
Insgesamt kann der Installationsprozess einer Photovoltaikanlage auf dem Dach je nach Größe und Komplexität der Anlage einige Tage bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Es ist ratsam, sich für die Installation und Wartung der Anlage auf eine Fachfirma zu verlassen, um optimale Ergebnisse und eine lange Lebensdauer der PV-Anlage zu gewährleisten.
Alternativen zum Photovoltaik-Dach
Eine Solaranlage muss nicht unbedingt auf dem Hausdach montiert werden, sondern kann auch auf Nebengebäude installiert oder im Gebäude integriert werden. Im nachfolgenden Text schauen wir uns 3 Alternativen zum klassischen Photovoltaik-Dach an.
Solaranlage auf dem Garagendach
Das Garagendach eignet sich gut für eine Photovoltaikanlage. Dieses ist oftmals groß genug, um mindestens 3 kWp unterzubringen. Garagen sind meistens als Flachdach konzipiert, sodass die PV-Module aufgeständert werden.
Um Schäden an der Dachhaut zu vermeiden, kommen hier in der Regel Befestigungssysteme ohne Dachdurchdringung zum Einsatz. Dafür wird zusätzlicher Ballast, meist in Form von Beschwerungssteinen, benötigt.
Carport zur Stromerzeugung nutzen
Carports können recht einfach und kostengünstig aufgestellt werden. Die Sonderform des Solarcarports lohnt sich aufgrund der Doppelfunktion von Parkplatzüberdachung und Energieerzeugung besonders gut.
Bestehende Carports können das zusätzliche Gewicht von Modulen oftmals nicht tragen, deshalb sollte ein Solarcarport am besten vor Baubeginn geplant werden.
Die Solarmodule eines PV-Carports werden meistens direkt ins Dach integriert. Für eine besondere Optik werden gerne teiltransparente Solarpanels verwendet, welche einen Teil des Sonnenlichts durchlassen. Solarcarports können durch den Einsatz von bifazialen Photovoltaik-Modulen 3 bis 10 Prozent Mehrgewinn durch die funktionale Rückseite erzielen.
Fassaden-Anlage
Eine Solarfassade kann genutzt werden, wenn alle Dachflächen bereits belegt sind oder nicht für Photovoltaik geeignet sind.
Fassaden-Photovoltaik wird entweder direkt im Gebäude integriert oder nachgerüstet. Die Integration im Haus ist bis zu 200 Prozent teurer als eine Nachrüstung.
Foto: Solarfassade
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Dafür werden die Module nahtlos im Haus eingefügt und sind unauffälliger.
Normalerweise werden die Module bei einer Fassaden-Anlage einfach flach an die Außenwand geschraubt; man spricht auch von der vertikalen Photovoltaik. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen kleinen Anstellwinkel zu wählen.
Flach aufliegende Module erzielen einen 30-prozentigen schlechteren Jahresertrag im Vergleich zu Dachanlagen aufgrund des ungünstigen Auftreffwinkels der Sonnenstrahlen. PV-Fassaden sind vor allem auf der Südseite sinnvoll einsetzbar. An anders ausgerichteten Wänden fällt die Stromerzeugung noch schlechter aus.
Wer baut Photovoltaik aufs Dach?
PV-Anlagen werden normalerweise als fertiges Komplettpaket verkauft, das alle Solarkomponenten, Beratung, Planung, Montage, Anmeldung und Inbetriebnahme inkludiert.
Es gibt in allen Regionen passende Anbieter für Solaranlagen, die Photovoltaikanlagen auf das Dach bauen. Häufig werden diese auch als Solarteur, PV-Installateur oder Fachbetrieb für Photovoltaik bezeichnet.
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Bei uns wird aktuell eine Dachsanierung durchführt. Mein Mann möchte danach gerne eine PV-Anlage auf dem Dach haben. Daher ist es gut zu wissen, dass unser Flachdach dafür gut geeignet ist.
Wir wollen eine Photovoltaik installieren lassen. Gut zu lesen, dass das Dach auch eine besondere Dachneigung haben muss. Ich hoffe, dass wir bis dahin auch eine haben.
Neulich war jemand wegen Spenglerarbeiten auf unserem Dach und fragte, warum wir kein Photovoltaik installieren würden. Ehrlich gesagt, hatten wir darüber noch gar nicht nachgedacht. Danke für den Hinweis, dass es auch eine Förderung für das Photovoltaik-Dach gibt.
Wir wollen uns eine PV-Anlage installieren lassen. Deshalb kommt unser Dachdecker demnächst vorbei und schätzt ein, ob vorher irgendwas gemacht werden muss. Wir wollen ja nicht, dass 2 Jahre nach der Installation das Dach direkt saniert werden muss.