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Photovoltaik auf dem Schrägdach: wie gut funktioniert das?


Letztes Update: 27. März 2023

Lesedauer: 5 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 27. März 2023
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Das Schrägdach ist die beliebteste Dachform. Doch ist das Schrägdach auch für eine Photovoltaikanlage geeignet? Welche Montageformen gibt es? Und was kostet so eine Anlage?

Lohnt sich eine PV-Anlage auf einem Schrägdach?

Grundsätzlich ist eine PV-Anlage auf einem Schrägdach gut zur Solarstromerzeugung geeignet, da die herkömmliche Dachneigung von 30 bis 45° bei der Südausrichtung als optimal gilt. Auch Winkel von 10 bis 55 Grad führen im Jahresverlauf zu einem hohen Stromertrag.

Typische Schrägdach-Photovoltaikanlagen produzieren 800 bis 1.000 kWh pro kWp (Einheit für die Nennleistung der PV-Anlage).

Mit einer Leistung von 10 kWp, also der durchschnittlichen Größe einer PV-Anlage für ein Einfamilienhaus, sind somit 8.000 bis 10.000 kWh pro Jahr möglich.

PV-Anlage auf dem Schrägdach mit zwei Teilflächen

Grafik: PV-Anlage auf dem Schrägdach

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Normalerweise wird eine Dachseite mit Solarpanels belegt. Bei bestimmten Ausrichtungen ist es jedoch von Vorteil, zwei oder mehr Dachflächen zu nutzen. Daher erfreut sich die PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung großer Beliebtheit.

Schrägdach-Arten für PV-Anlagen im Vergleich

Es gibt drei verbreitete Arten von Schrägdächern: das Satteldach, das Walmdach und das Pultdach. Schauen wir uns nun die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachtypen an:

Schrägdach-Klassiker: das Satteldach

Das Satteldach ist hervorragend für Photovoltaik geeignet. Nicht umsonst sieht man sehr häufig mit Solarmodulen belegte Satteldächer. Das Satteldach, welches meistens mit Ziegeln eingedeckt ist, kann das Gewicht der PV-Anlage gewöhnlich ohne Probleme tragen.

Ein wichtiger Vorteil des Satteldachs ist die gute Selbstreinigung der Solarmodule, weshalb kaum Ertragsverluste durch Verschmutzung entstehen.

Moderne Schrägdach-Konstruktion: das Walmdach

Das Walmdach hat eine besondere Form und kommt gleich mit vier Dachseiten daher. Dies ist auch der große Vorteil einer Solaranlage auf dem Walmdach, weil unabhängig von der Dachausrichtung immer eine oder mehrere passende Dachflächen für die PV-Anlage genutzt werden können.

Der Nachteil liegt in der trapezförmigen bzw. dreieckigen Form der Dachflächen, welche das Design der Modulauslegung erschweren. Auch die Montage wird dadurch komplizierter und etwas teurer.

Einfaches, aber schickes Schrägdach: das Pultdach

Die PV-Anlage auf dem Pultdach ist sehr einfach zu montieren. Das Pultdach kommt im Vergleich zum Sattel- oder Walmdach mit nur einer rechtwinkligen Dachfläche aus.

Die Neigung ist meistens eher flach (15 bis 30°), sodass der Ertrag etwas geringer ausfallen kann als beim Satteldach. Insgesamt ist das Pultdach aber gut für Photovoltaik geeignet.

Schrägdach-Solaranlage: Aufdach- vs. Indach-Anlagen

Die meisten Häuser werden bei der Errichtung nicht mit Berücksichtigung einer etwaigen Photovoltaikanlage geplant. In der Regel werden PV-Anlagen einfach auf bereits existierende Häuser bzw. Dächer installiert.

Solarmodule werden dabei über der Dacheindeckung montiert, deshalb spricht man hierbei auch von der Aufdach-Montage. Für jedes Schrägdach gibt es passende Montagelösungen, die langlebig und haltbar sind.

Eine Indach-Photovoltaikanlage gilt als Alternative zur klassischen Modulmontage. Hierbei werden die PV-Module fest im Dach integriert oder bilden sogar einen Großteil des Hausdachs. 

Der Vorteil liegt im besonders ästhetischen Anblick der gleichmäßigen Dachfläche. Hohe Anschaffungskosten, aufgrund der notwendigen Dacherneuerung, sprechen jedoch gegen diese Lösung.

So funktioniert die Montage von PV-Modulen auf dem Schrägdach

Je nach Art der Dacheindeckung und Dachdämmung des Schrägdachs gibt es verschiedene Montagesysteme. Bei dem weit verbreiteten Ziegeldach erfolgt die Verankerung von Dachhaken mit den Dachsparren.

Das bietet viel Halt für die PV-Unterkonstruktion aus Aluminiumschienen, welche daran befestigt werden. Die Solarmodule werden mit Modulklemmen auf dem Schrägdach fixiert.

Bei der Montage der Photovoltaikanlage auf dem Schrägdach erfolgt die Modulauslegung parallel zum Dach, d. h. die Panels werden flach aufliegend befestigt. Eine Aufständerung der PV-Module ist im Gegensatz zur Photovoltaikanlage auf dem Flachdach nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage auf dem Schrägdach?

Die Kosten einer Schrägdach-PV-Anlage liegen zwischen 1.400 und 1.900 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp) ohne Speicher. Mit einem Stromspeicher werden Preise zwischen 2.300 und 3.000 €/kWp aufgerufen. Insgesamt kostet eine typische 7 kWp Schrägdachanlage etwa 17.500 Euro mit Speicher.

Die Investitionskosten einer Schrägdachanlage werden mit zunehmender Größe etwas geringer pro Leistungseinheit, weshalb sich generell die komplette Belegung der Dachfläche lohnt.

Alle angegebenen Preise sind Nettopreise. Seit 2023 wird beim Kauf einer Solaranlage (unter 30 kWp) auch keine Mehrwertsteuer mehr fällig, was den Kaufpreis im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent senkt.

Fazit: Photovoltaik auf dem Schrägdach funktioniert gut und lohnt sich aufgrund von Steuererleichterungen und hohen Energiepreisen für den Endverbraucher.

Wo kauft man eine PV-Anlage für das Schrägdach?

Photovoltaik-Installateure verkaufen und montieren Solaranlagen für Schrägdächer. 

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