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Photovoltaik auf Walmdach: lohnt sich das?


Letztes Update: 21. März 2023

Lesedauer: 5 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 21. März 2023
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Das Walmdach ist eines der beliebtesten Dachformen in Deutschland. Doch kann ein Walmdach auch für Photovoltaik einsetzt werden und lohnt sich das für den Anlagenbetreiber?

Ist ein Walmdach für Photovoltaikanlagen geeignet?

Das Walmdach ist grundsätzlich gut für Photovoltaikanlagen geeignet. Die vier Dachflächen ermöglichen ein hohes Maß an Flexibilität bei der Modulauslegung, und es können auch mehrere (meist drei) Dachseiten mit PV-Modulen bestückt werden.

Trotz einiger Besonderheiten, wie spitz zulaufenden Giebelseiten und unterschiedlichen Neigungswinkeln, lohnen sich Walmdächer für den Betrieb von Solaranlagen.

Die gesamte Dachfläche von Walmdächern ist im Vergleich zu anderen Schrägdach-Arten besonders groß. Je nach Anforderungen können ausreichend Solarpanels und PV-Leistung auf dem Walmdach installiert werden.

Besonderheiten vom Walmdach in Hinblick auf die Installation einer PV-Anlage

Im Gegensatz zum Satteldach hat das Walmdach nicht zwei, sondern vier Dachseiten. 

An den Hausseiten, wo gewöhnlich der Dachgiebel ist, befinden sich beim Walmdach die zusätzlichen zwei pyramidenförmigen Dachseiten, auch Walm genannt. Normalerweise entfällt somit der Giebel. 

Bei einigen Sonderformen, wie z.B. dem Krüppelwalmdach, gibt es auch einen Walmgiebel, wodurch die Fläche des Walms stark begrenzt wird.

Für die Installation einer Photovoltaikanlage ist es vorteilhaft, wenn man eine gleichmäßige rechtwinklige Fläche ohne Hindernisse zur Verfügung hat. Das Walmdach ist auf der Traufseite trapezförmig und auf der Walmseite dreieckig. Eine rechtwinklige Modulfläche ist somit nicht möglich. 

Stattdessen werden die Modulreihen mit steigender Höhe auf dem Dach immer weiter zum Dachinneren versetzt, sodass am Dachfirst weniger Module installiert werden können als an der Traufe.

Meistens kann daher auf dem Walmdach nicht die gesamte Dachfläche für die Photovoltaikanlage genutzt werden. Es bleiben immer kleine, nicht nutzbare Flächen übrig. 

Nicht alle Menschen finden das ansehnlich, daher gibt es die Möglichkeit, sogenannte Blindmodule einzusetzen, welche die freien Lücken schließen sollen.

Photovoltaikanlage auf Krüppelwalmdach mit Hindernissen

Foto: Krüppelwalmdach und Photovoltaik

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Die Neigung eines Walmdaches kann je nach Bauweise und architektonischen Präferenzen variieren. Häufig liegt die Dachneigung bei Walmdächern zwischen 25 und 45 Grad. 

In einigen Fällen kann die Dachneigung der Walmseite und der Traufseite unterschiedlich sein, obwohl das eher unüblich ist. Aufgrund moderner Wechselrichter mit mehreren MPP-Trackern können die einzelnen Modulfelder dennoch gut miteinander verschaltet werden.

Die Montage der PV-Anlage auf dem Walmdach ist insgesamt etwas komplizierter als auf anderen Dachtypen, wie dem Schrägdach, Pultdach oder Flachdach.

Welche Vorteile hat eine Solaranlage auf dem Walmdach?

Das Walmdach wird in der Regel auf drei Dachseiten mit Solarmodulen belegt, was einen großen Vorteil gegenüber der einseitigen Belegung darstellt, wie es meistens bei Photovoltaikanlagen auf dem Satteldach gemacht wird.

Gewöhnlich werden die Süd-, Ost- und Westseite für Photovoltaik-Module genutzt. Dadurch wird immer eine belegte Dachseite voll von der Sonne bestrahlt, und die auftreffende Sonnenenergie kann optimal verwertet werden.

Dies führt zu einem gleichmäßigen Verlauf der Stromerzeugung und zu mehr PV-Eigenverbrauch, weil auch morgens und abends genug Solarstrom zur Verfügung steht.

Was kostet eine PV-Anlage auf einem Walmdach?

Die Kosten für eine PV-Anlage auf einem Walmdach liegen bei 1.500 bis 1.900 Euro pro kWp. Dies ergibt einen durchschnittlichen Preis von etwa 16.000 Euro für eine PV-Anlage mit 10 kWp. Mit einem zusätzlichen Speicher (10 kWh) betragen die Gesamtkosten für die PV-Walmdach-Anlage ungefähr 26.000 Euro.

Je nach Anlagengröße variieren die Kosten entsprechend. Wenn drei Dachseiten mit Modulen belegt werden, fallen die Montagekosten pro Leistungseinheit (kWp) etwas höher aus, jedoch machen sie keinen signifikanten Unterschied bei den Anschaffungskosten.

Möchten Sie eine eigene Walmdach-PV-Anlage?

Beim Kauf einer PV-Anlage für Ihr Walmdach muss zunächst eine passende Fachfirma gefunden werden. Es ist empfehlenswert, mehrere Angebote einzuholen, um durch einen Angebotsvergleich Kosten zu sparen.

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