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PV-Anlage mit Ausrichtung nach Süd, Südwest und Südost


Letztes Update: 21. März 2023

Lesedauer: 4 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 21. März 2023
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Die meisten Solaranlagen zeigen in Richtung Süden. Sind Südanlagen wirklich besser als andere Ausrichtungen? Wie beeinflusst die Ausrichtung und Neigungswinkel das Jahresergebnis?

Ist Süd die beste Ausrichtung für Photovoltaikanlagen?

Generell wird die Südausrichtung des Hausdachs als beste Option für Photovoltaikanlagen angesehen, da das Sonnenlicht während der Mittagsstunden aus Süden kommt und zu dieser Zeit die meiste Energie liefert. Mehr zum Thema Dachausrichtung finden Sie hier.

Darüber hinaus erreicht der Sonnenstand mittags seinen Höhepunkt, und da übliche Schrägdächer einen Neigungswinkel von 30 bis 45° aufweisen, ergibt sich ein sehr günstiger (fast rechtwinkliger) Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf die Solarfläche. Dies maximiert die Leistung der Module.

Welches ist der beste Neigungswinkel für PV-Anlagen mit Südausrichtung?

Die ideale Dachneigung für eine Südausrichtung bei Breitengraden wie in Deutschland beträgt 30 bis 35°. Neigungswinkel zwischen 20 und 50° gelten generell als sehr leistungsstark und eignen sich problemlos für den Einsatz von Photovoltaikanlagen. 

Bitte beachten Sie folgenden Aspekt:

Bei der optimalen Neigung für Photovoltaikanlagen bezieht man sich auf den durchschnittlichen Winkel, der im Jahresverlauf das beste Ergebnis liefert. Da sich der Sonnenstand täglich ändert, variiert auch der ideale Winkel. Im Winter, wenn die Sonne niedriger steht, wäre eine steilere Dachneigung von 45 bis 65° vorteilhafter. Im Gegensatz dazu ist im Sommer ein flacherer Winkel von 10 bis 20° optimal.

Ertrag von PV-Südanlagen (Tabelle)

Dachausrichtung

Dachneigung

Jahresertrag

Süd

20°

973 kWh/kWp

30°

996 kWh/kWp

40°

998 kWh/kWp

50°

978 kWh/kWp

Süd-West

20°

938 kWh/kWp

30°

950 kWh/kWp

40°

944 kWh/kWp

50°

921 kWh/kWp

Süd-Ost

20°

938 kWh/kWp

30°

950 kWh/kWp

40°

944 kWh/kWp

50°

921 kWh/kWp

Was ist besser: Süd oder Ost-West-Ausrichtung?

Über das Jahr hinweg erzeugt eine Photovoltaikanlage mit Südausrichtung mehr Strom pro installierter Leistung. Im Durchschnitt erreicht die Südanlage etwa 1.000 kWh pro kWp, während eine Anlage mit Ost-West-Ausrichtung einen spezifischen Jahresertrag von rund 800 kWh/kWp erzielt. In dieser Hinsicht ist die Südausrichtung vorteilhafter.

Allerdings nutzt eine Südausrichtung meist nur eine Dachseite für die Modulinstallation, im Gegensatz zur beidseitigen PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung. Bei letzterer können mehr PV-Module installiert werden, was zu einer insgesamt höheren Nennleistung führt.

Der bedeutendste Vorteil einer Ost-West-Anlage besteht darin, dass morgens und abends mehr Solarstrom zur Verfügung steht, wodurch der Eigenverbrauch gesteigert werden kann. 

Insgesamt sind beide Montagekonzepte gut für private PV-Anlagen geeignet.

Photovoltaik Süd-West-Ausrichtung

Eine Photovoltaikanlage mit Süd-West-Ausrichtung erzielt etwa 91 bis 95 Prozent des Jahresertrags im Vergleich zu einer reinen Südausrichtung. Der optimale Neigungswinkel für die Südwest-Anlage beträgt 30°.

Diese Angaben beziehen sich auf die exakte Süd-West-Ausrichtung, also mit einer Abweichung von 45 Grad von der Südrichtung.

Je stärker die Ausrichtung von der Südrichtung abweicht, desto geringer fällt der Ertrag aus. 

Photovoltaik Ausrichtung Süd-Ost

Eine PV-Anlage mit Ausrichtung nach Süd-Ost liefert hohe Erträge. Je nach Dachneigung liegt der mögliche Ertrag bei 910 bis 950 kWh pro kWp installierter Photovoltaik-Leistung. Damit ist ein hoher Jahresertrag möglich. 

Um den genauen Wert der Süd-Ost-Ausrichtung herauszufinden, kann unser Ausrichtungs-Rechner für PV-Anlagen verwendet werden.

Photovoltaik Nord-Süd Ausrichtung

Üblicherweise werden Satteldächer, die in Süd-Nord-Richtung ausgerichtet sind, lediglich auf der Südseite mit Solarpaneelen bestückt. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, die Nordseite des Hausdachs für eine zusätzliche PV-Anlage zu nutzen.

Aber ist eine doppelseitige Nord-Süd-PV-Anlage rentabel?

In den meisten Fällen rentiert sich die Nord-Süd-Ausrichtung aufgrund des zu geringen PV-Ertrags nicht. Bei einem herkömmlichen Dach erzeugt die Nordseite lediglich zwischen 521 und 605 kWh pro kWp.

Bei flacheren oder leicht geneigten Dächern mit einer Dachneigung von bis zu 20° fällt der Jahresertrag jedoch deutlich höher aus (mindestens 700 kWh/kWp). In solchen Fällen kann sich eine Photovoltaikanlage mit Nord-Süd-Ausrichtung durchaus lohnen.


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