Die Preise für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher sanken über viele Jahre hinweg stetig. Doch Ende 2021 kam es zu einer Trendwende, während die Kosten für PV-Anlagen bis Mitte 2023 um bis zu 39,6 Prozent zulegten.
Im Ratgeber werden die aktuellen und historischen Preisentwicklungen von PV-Anlagen, Solarmodulen und Stromspeicher analysiert, bewertet und interpretiert. Zudem erfahren Sie, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Investition in Photovoltaik ist.
Preisentwicklung Photovoltaik
Die Kaufpreise für Photovoltaikanlagen sanken innerhalb eines Jahres um durchschnittlich 18,45 Prozent auf 1.596 Euro pro kWp. Seit Mitte 2023 gab es eine anhaltende negative Preisentwicklung, die bis heute (Stand Juli 2024) anhält. Seit Januar 2024 haben sich die monatlichen Preisrückgänge jedoch verlangsamt, und in den letzten Monaten stagnierten die Preise teilweise. Im Vergleich zum Vormonat gab es einen minimalen Preisrückgang von 1,93 Prozent.
Nachdem die Preise im Jahr 2020 ein Allzeittief von 1.350 Euro pro kWp erreicht hatten, stiegen sie bis Juni 2023 dramatisch an und erreichten mit einem Anstieg von 46 % einen Höchststand von 1.972 Euro pro kWp. Das aktuelle Preisniveau liegt weiterhin über dem Allzeittief von 2020, aber deutlich unter dem Höchststand von Juni 2023.
In dem nachfolgenden interaktiven Liniendiagramm wird die Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen veranschaulicht:
Daten anpassen
In der Grafik ist der starke Preistrend beginnen ab April 2022 zu erkennen. Ab Mitte 2023 setze der Preisrückgang von privaten Solaranlagen ein.
Aktueller PV-Preisindex
In der folgenden Übersicht sind die aktuellen Durchschnittspreise für PV-Anlagen zu sehen. Zudem wird die Preisentwicklung im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr dargestellt:
Leistungsklasse | Gesamtkosten | Kosten pro kWp | Veränderung zum Vormonat (05/24) | Veränderung zum Vorjahr (06/23) |
---|---|---|---|---|
5 kWp | 11.321 € | 2.217 € | - 2,38 % | - 14,70 % |
10 kWp | 16.480 € | 1.596 € | - 1,85 % | - 19,07 % |
15 kWp | 20.529 € | 1.316 € | - 1,57 % | - 21,57 % |
Durchschnitt | - 1,93 % | - 18,45 % |
Die Tabelle zeigt: Die Preise für Photovoltaikanlagen sind im Juni 2024 weiter gesunken.
Kleine Anlagen (5 kWp) verbilligten sich um 2,38 % auf 2.217 €/kWp, mittlere (10 kWp) um 1,85 % auf 1.596 €/kWp und große (15 kWp) um 1,57 % auf 1.316 €/kWp. Im Jahresvergleich beträgt der durchschnittliche Preisrückgang 18,45 %, wobei große Anlagen mit - 21,57 % am stärksten profitierten. Diese Entwicklung macht Solarenergie für Hausbesitzer zunehmend attraktiver.
Es folgen die gesamten Daten für die Preisentwicklungen von 2024 und 2023 (zum Öffnen auf Element klicken).
In der ersten Jahreshälfte 2024 zeigten die Preise für Photovoltaikanlagen unterschiedliche Trends. Bei kleinen Anlagen (5 kWp) war zunächst ein Anstieg zu verzeichnen, mit einem Höchststand im Mai. Mittlere (10 kWp) und große (15 kWp) Anlagen hingegen verzeichneten einen kontinuierlichen Preisrückgang seit Februar. Besonders auffällig ist die stetige Verbilligung der 15-kWp-Anlagen, die von 1.449 € pro kWp im Januar auf 1.316 € im Juni fielen.
In der Tabelle sind die monatlichen Durchschnittspreise 2024 von Photovoltaikanlagen dargestellt:
Monat 2024 | PV-Kosten 5 kWp | PV-Kosten 10 kWp | PV-Kosten 15 kWp |
---|---|---|---|
Januar | 2.139 € | 1.672 € | 1.449 € |
Februar | 2.247 € | 1.679 € | 1.416 € |
März | 2.241 € | 1.655 € | 1.386 € |
April | 2.264 € | 1.648 € | 1.369 € |
Mai | 2.271 € | 1.626 € | 1.337 € |
Juni | 2.217 € | 1.596 € | 1.316 € |
In der ersten Jahreshälfte 2023 stiegen die Preise für Photovoltaikanlagen, wobei der Höchststand zwischen Mai und Juli erreicht wurde. Ab Juli 2023 war ein deutlicher Preisrückgang, besonders bei den mittleren (10 kWp) und großen (15 kWp) Anlagen, zu beobachten. Bei den kleinen Anlagen (5 kWp) begann der Preisrückgang erst im August.
In der nachfolgenden Tabelle sind die monatlichen Durchschnittspreise 2023 von PV-Anlagen dargestellt:
Monat 2023 | PV-Kosten 5 kWp | PV-Kosten 10 kWp | PV-Kosten 15 kWp |
---|---|---|---|
Januar | 2.455 € | 1.917 € | 1.659 € |
Februar | 2.476 € | 1.925 € | 1.661 € |
März | 2.482 € | 1.939 € | 1.679 € |
April | 2.516 € | 1.949 € | 1.679 € |
Mai | 2.532 € | 1.962 € | 1.689 € |
Juni | 2.599 € | 1.972 € | 1.678 € |
Juli | 2.652 € | 1.952 € | 1.632 € |
August | 2.513 € | 1.864 € | 1.565 € |
September | 2.452 € | 1.822 € | 1.531 € |
Oktober | 2.323 € | 1.765 € | 1.503 € |
November | 2.266 € | 1.761 € | 1.519 € |
Dezember | 2.167 € | 1.709 € | 1.488 € |
Hinweis: Die Daten stützen sich auf 1.721 Angebote privater Solaranlagen und bieten hohe statistische Genauigkeit. Ein monatliches Update wird durchgeführt.
Wie haben sich die Photovoltaik-Preise langfristig entwickelt?
Die Entwicklung der Preise von Photovoltaikanlagen kann in 3 Hauptphasen eingeteilt werden:
Langfristiger Preisrückgang (1991 bis 2017)
Preisstabilisierung (2018 bis 2021)
Rasanter Preisanstieg (Ende 2021 bis Mitte 2023)
In der nachfolgenden Grafik ist die langfristige Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen dargestellt.
Grafik: Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen
© echtsolar.de
Von 1991 bis 2017 sanken die Preise für Photovoltaikanlagen langfristig, bedingt durch technologische Fortschritte in der Siliziumzellentechnologie, staatliche Anreize wie das Stromeinspeisungsgesetz von 1991 und das EEG von 2000, sowie Skaleneffekte in der Produktion aufgrund steigender globaler Nachfrage, insbesondere aus Asien.
Von 2018 bis Ende 2021 stabilisierten sich die Preise für Photovoltaikanlagen und bewegten sich durchschnittlich zwischen 1.350 und 1.500 Euro pro kWp. Der jährliche Zubau an PV-Anlagen stieg im Vergleich zu den Vorjahren spürbar an. 2018 wurde in Deutschland ein Zuwachs von 69 Prozent mehr PV-Leistung verzeichnet als im Vorjahr. Die steigende Nachfrage nach Solaranlagen trug zur Preisstabilisierung bei.
Seit Ende 2021 bis Mitte 2023 stiegen die Angebotspreise für PV-Anlagen rasant. Die Ursache dafür war die deutlich gestiegene Nachfrage, die im Zubau der PV-Anlagen ablesbar ist: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 7,20 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert, ein beachtlicher Zuwachs von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Preisentwicklung Solarmodule
Im Jahr 2021 verzeichnete die Photovoltaik-Branche einen durchschnittlichen Anstieg der Modulpreise um 15 Prozent, vorrangig bedingt durch pandemiebedingte Lieferprobleme und ein dadurch reduziertes Angebot auf dem Solarmarkt. Diese Tendenz hielt auch im folgenden Jahr an, wobei die Preise für Photovoltaik-Module über das Jahr hinweg um etwa 11 Prozent kletterten.
Zu Beginn des Jahres 2023 zeichnete sich eine deutliche Trendwende ab. Seit Jahresanfang fielen die Preise für Photovoltaik-Module im Durchschnitt um 14,26 Prozent.
Bis Juli 2024 sanken die Kosten weiter auf durchschnittlich 12 Cent pro Wp, was einen neuen Tiefstand darstellt.
Im Vergleich zum Vormonat (Juni 2024) sanken die Preise für Solarmodule durchschnittlich um 2,56 Prozent.
Die Entwicklung der Solarmodulpreise ist in folgender Grafik dargestellt:
Entwicklung der Solarmodulpreise
© eigene Darstellung, Daten von pvxchange.com/Preisindex
Dies stellt eine signifikante Kehrtwende im Vergleich zu den Vorjahren dar und kann die Wirtschaftlichkeit von Solarinvestitionen erheblich verbessern.
Im Jahr 2023 wurde der Preisrückgang bei Photovoltaik-Modulen maßgeblich von fallenden Silizium-Preisen beeinflusst, weil Silizium ein wesentlicher Rohstoff von Solarmodulen ist.
Weiterhin ist der negative Preistrend auf den starken Ausbau der Produktionskapazitäten von Solarzellen in China auf bis zu 600 Gigawatt in 2022 zurückzuführen.
Mit dem erhöhten Angebot stieg auch der Export nach Europa deutlich an: laut dem Institut Rystad Energy liegen in europäischen Lager PV-Module mit einer Kapazität von über 40 GW Nennleistung im Wert von 7 Mrd. Euro.
Preistrend PV-Module 2024
Qualitätsklasse | Kosten pro Wp | Veränderung zu 04/2024 | Veränderung zu 01/2024 |
---|---|---|---|
Low Cost | 0,08 € | ± 0,00 % | - 11,11 % |
Mainstream | 0,12 € | - 7,69 % | - 14,29 % |
Premium | 0,21 € | ± 0,00 % | - 17,39 % |
Durchschnitt | - 2,56 % | - 14,26 % |
Die Daten vom Modulpreistrend basieren auf dem Solarmodul-Preisindex von pvXchange.
Preisentwicklung Stromspeicher
Stromspeicher verzeichnen eine negative Preisentwicklung. Die Anschaffungskosten sanken im Vergleich zum Vorjahr um ca. 28,50 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat gab es allerdings einen minimalen Preisanstieg von durchschnittlich 0,41 Prozent.
Seit Januar 2023 sind die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) für Stromspeicher kontinuierlich gesunken, von ursprünglich 812 Euro auf 535 Euro im Mai 2024. Seitdem verharrend die Preise auf einem ähnlichen Preisniveau.
Besonders bemerkenswert ist der signifikante Preisrückgang zwischen August und November 2023, wo die Durchschnittskosten von 756 € auf 626 € fallen, was den mit 17,2 Prozent am stärksten gemessenen monatlichen Rückgang der Stromspeicherkosten darstellt.
Im Jahr zuvor stiegen die Speicherpreise seit März 2022 durchgehend bis Ende des Jahres, mit einer Preisstagnation im Oktober.
Generell zeigt sich die Preisentwicklung für Stromspeicher recht volatil. Um die Entwicklung besser nachvollziehen zu können, folgt eine grafische Darstellung mit den monatlichen Durchschnittskosten für Photovoltaik-Speicher.
Daten anpassen
Hinweis: Das interaktive Liniendiagramm ermöglicht die Darstellung der Speicherkosten entweder als Gesamtpreis oder als Kosten pro kWh. Zudem lässt sich die Kapazität des Solarspeichers anpassen, da sich je nach Speichergröße ein leicht unterschiedlicher Preis ergibt. Im Durchschnitt fallen die Kosten pro kWh bei kleineren Speichern höher aus.
Preistrend Stromspeicher 2024
Leistungsklasse | Kosten pro kWh | Veränderung zu 06/2024 | Veränderung zu 06/2023 |
---|---|---|---|
5 kWh | 632 € | + 0,48 % | - 31,90 % |
10 kWh | 547 € | + 0,37 % | - 28,03 % |
15 kWh | 503 € | +0,40 % | - 25,59 % |
Durchschnitt | + 0,41 % | - 28,50 % |
Preisentwicklung Wechselrichter
Im Durchschnitt machen die Kosten für Wechselrichter etwa 7 bis 11 % der gesamten Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage aus. Ein herkömmlicher Wechselrichter für PV-Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 5 und 10 kW lag im Preis im Jahr 2010 bei etwa 450 € pro kW.
Bis zum Jahr 2015 erlebten die Preise einen Rückgang auf rund 250 € pro kW. Aktuell liegen die Durchschnittspreise bei etwa 165 € pro kW.
Während der Pandemieperiode von 2021 bis Ende 2022 erlebten die Kosten für Wechselrichter einen Anstieg auf etwa 200 € pro kW. Seit Beginn des Jahres 2023 ist eine leichte Tendenz zu fallenden Preisen zu beobachten.
Prognose für die Preisentwicklung von Photovoltaik-Anlagen
Bis Ende 2024 ist mit konstanten bis leicht sinkenden Kosten im Bereich der Photovoltaik zu rechnen. Die seit Juli 2023 spürbaren Preissenkungen bei PV-Komponenten und eine leicht abgeschwächte Nachfrage haben bereits einen spürbaren Effekt und senkten die Angebotspreise für neue PV-Anlage deutlich.
Aktuelle Überlegungen hinsichtlich der Einführung von EU-Importzöllen auf Solarprodukte könnten, sofern umgesetzt, zu deutlich steigenden Preisen für den Endverbraucher führen.
Die Preise für Poly-Silizium haben sich nach einem Tiefpunkt leicht erholt und verzeichneten in den letzten Wochen eine Stagnation.
Laut Google Trends hat das Interesse an „Photovoltaik“ nach dem Höhepunkt im März 2022 deutlich nachgelassen und verharrt seit mehreren Monaten auf einem konstanten Niveau.
Lohnt sich Photovoltaik bei der aktuellen Preisentwicklung?
Ja, aufgrund der gesunkenen Anschaffungskosten sind private PV-Anlagen finanziell nun wesentlich attraktiver als zu irgendeinem Zeitpunkt in den letzten 1,5 Jahren.
Haushalte können bei üblichen Verbräuchen mit einer jährlichen Rendite von 5 bis 7 Prozent rechnen. Dank der günstigen Speicherpreise ist zudem die Investition in einen optionalen Stromspeicher auch ohne zusätzliches Förderprogramm lohnenswert.
Über das nachstehende Formular erhalten Sie binnen weniger Werktage bis zu 5 Angebote von lokalen Photovoltaik-Firmen mit freien Kapazitäten. Dies stellt den schnellsten Weg zur eigenen Solaranlage dar. Dieser Service ist kostenlos und unverbindlich.
Sind das hier Netto- oder Bruttopreise?
Alle Preisangaben sind Netto… übrigens entfällt beim Kauf (unter 30 kWp) ab 2023 sowieso die Mehrwertsteuer. LG Jens
Ganz aktuell, Oktober 2023 – haben wir fallende Preise bei Modulen und auch bei Wechselrichter, und zwar merkliche fallende Preise Module 15 Cent pro Wp war glaube ich sogar historisch noch nie der Fall
Richtig, aktuell sind die Preise der Photovoltaik-Module sehr günstig, mit 19 Cent für Mainstream-Module und niedrig bis zu 11 Cent/Wp für Low-Efficiency Modul.
Hallo, aus welcher Quelle stammen die Durchschnittskosten je kWp?
Die Daten stammen aus unserer eigenen fortlaufenden Studie über die Kosten der PV-Anlage (hier noch mehr Informationen).