Preisentwicklung Photovoltaik: aktuelle Fakten & Daten


Letztes Update: 13. April 2024

Lesedauer: 160 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 13. April 2024
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Die Preise für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher sanken über viele Jahre hinweg stetig. Doch Ende 2021 kam es zu einer Trendwende, während die Kosten für PV-Anlagen bis Mitte 2023 um bis zu 39,6 Prozent zulegten.

Im Ratgeber werden die aktuellen und historischen Preisentwicklungen von PV-Anlagen, Solarmodulen und Stromspeicher analysiert, bewertet und interpretiert. Zudem erfahren Sie, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Investition in Photovoltaik ist.

Preisentwicklung Photovoltaik

Seit Mitte 2023 fielen die Preise für Photovoltaikanlagen kontinuierlich und erreichten bis Anfang April 2024 einen Durchschnittswert von 1.655 Euro pro kWp. Im Vergleich zum Vormonat bedeutet dies einen minimalen Rückgang von 1,67 Prozent, während die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahr um 14,49 Prozent gesunken sind.

Nachdem die Preise im Jahr 2020 ein Allzeittief von 1.350 Euro pro kWp erreicht hatten, stiegen sie bis Juni 2023 dramatisch an und erreichten mit einer Zunahme von 46 Prozent einen Höchststand von 1.972 Euro pro kWp.

In dem nachfolgenden interaktiven Liniendiagramm wird die Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen veranschaulicht:

Daten anpassen

In der Grafik ist der starke Preistrend beginnen ab April 2022 zu erkennen. Ab Mitte 2023 setze der Preisrückgang von privaten Solaranlagen ein.

PV-Preisentwicklung im Jahr 2024

In der folgenden Übersicht ist die aktuelle Preisentwicklung für 2024 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr beliebter PV-Leistungsklassen dargestellt:

Leistungsklasse

Gesamtkosten

Kosten pro kWp

Veränderung zu 03/2024

Veränderung zu 04/2023

5 kWp

11.205 €

2.241 €

- 0,27 %

- 10,93 %

10 kWp

16.547 €

1.655 €

- 1,43 %

- 15,08 %

15 kWp

20.785 €

1.386 €

- 2,12 %

- 17,45 %

Durchschnitt

- 1,27 %

- 14,49 %

Die Tabelle zeigt, dass sich die Kaufpreise für Photovoltaikanlagen im Vergleich zum Vormonat unterschiedlich entwickelt haben:

Die Kosten für kleine PV-Anlagen (5-kWp-Klasse) fielen um 0,27 Prozent und liegen aktuell bei ca. 2.241 Euro pro kWp. Mittelgroße Anlagen (10 kWp) verzeichneten eine minimale Preisreduktion von 1,43 Prozent auf 1.655 €/kWp. Die Preise für große Solaranlagen mit 15 kWp sanken um 2,12 Prozent merklich auf durchschnittlich 1.386 Euro pro kWp.

Auf Jahresbasis (Vergleich zu April 2023) liegt der durchschnittliche Preisrückgang bei 14,49 Prozent. Damit sind private Photovoltaikanlagen aktuell sehr erschwinglich.

Photovoltaik-Preisentwicklung 2023

In der ersten Jahreshälfte 2023 stiegen die Preise für Photovoltaikanlagen, wobei der Höchststand zwischen Mai und Juli erreicht wurde. Ab Juli 2023 war ein deutlicher Preisrückgang, besonders bei den mittleren (10 kWp) und großen (15 kWp) Anlagen, zu beobachten. Bei den kleinen Anlagen (5 kWp) begann der Preisrückgang erst im August.

In der nachfolgenden Tabelle sind die monatlichen Durchschnittspreise 2023 von PV-Anlagen dargestellt:

Monat 2023

PV-Kosten 5 kWp

PV-Kosten 10 kWp

PV-Kosten 15 kWp

Januar

2.455 €

1.917 €

1.659 €

Februar

2.476 €

1.925 €

1.661 €

März

2.482 €

1.939 €

1.679 €

April

2.516 €

1.949 €

1.679 €

Mai

2.532 €

1.962 €

1.689 €

Juni

2.599 €

1.972 €

1.678 €

Juli

2.652 €

1.952 €

1.632 €

August

2.513 €

1.864 €

1.565 €

September

2.452 €

1.822 €

 1.531 €

Oktober

2.323 €

1.765 €

1.503 €

November

2.266 €

1.761 €

1.519 €

Dezember

2.167 €

1.709 €

1.488 €

Hinweis: Die Daten stützen sich auf 1.721 Angebote privater Solaranlagen und bieten hohe statistische Genauigkeit. Ein monatliches Update wird durchgeführt.

Wie haben sich die Photovoltaik-Preise langfristig entwickelt?

Die Entwicklung der Preise von Photovoltaikanlagen kann in 3 Hauptphasen eingeteilt werden:

  1. Langfristiger Preisrückgang (1991 bis 2017)

  2. Preisstabilisierung (2018 bis 2021)

  3. Rasanter Preisanstieg (Ende 2021 bis Mitte 2023)

In der nachfolgenden Grafik ist die langfristige Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen dargestellt.

Photovoltaik Preisentwicklung von 2006 bis 2023

Grafik: Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen

© echtsolar.de

Von 1991 bis 2017 sanken die Preise für Photovoltaikanlagen langfristig, bedingt durch technologische Fortschritte in der Siliziumzellentechnologie, staatliche Anreize wie das Stromeinspeisungsgesetz von 1991 und das EEG von 2000, sowie Skaleneffekte in der Produktion aufgrund steigender globaler Nachfrage, insbesondere aus Asien.

Von 2018 bis Ende 2021 stabilisierten sich die Preise für Photovoltaikanlagen und bewegten sich durchschnittlich zwischen 1.350 und 1.500 Euro pro kWp. Der jährliche Zubau an PV-Anlagen stieg im Vergleich zu den Vorjahren spürbar an. 2018 wurde in Deutschland ein Zuwachs von 69 Prozent mehr PV-Leistung verzeichnet als im Vorjahr. Die steigende Nachfrage nach Solaranlagen trug zur Preisstabilisierung bei.

Seit Ende 2021 bis Mitte 2023 stiegen die Angebotspreise für PV-Anlagen rasant. Die Ursache dafür war die deutlich gestiegene Nachfrage, die im Zubau der PV-Anlagen ablesbar ist: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 7,20 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert, ein beachtlicher Zuwachs von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Preisentwicklung Solarmodule

Im Jahr 2021 verzeichnete die Photovoltaik-Branche einen durchschnittlichen Anstieg der Modulpreise um 15 Prozent, vorrangig bedingt durch pandemiebedingte Lieferprobleme und ein dadurch reduziertes Angebot auf dem Solarmarkt. Diese Tendenz hielt auch im folgenden Jahr an, wobei die Preise für Photovoltaik-Module über das Jahr hinweg um etwa 11 Prozent kletterten.

Zu Beginn des Jahres 2023 zeichnete sich eine deutliche Trendwende ab. Seit Jahresanfang fielen die Preise für Photovoltaik-Module im Durchschnitt um 43 Prozent.

Bis April 2024 sanken die Kosten weiter auf durchschnittlich 13 Cent pro Wp, was einen neuen Tiefstand darstellt. 

Im Vergleich zum Vormonat (März 2024) sanken die Preise für Solarmodule durchschnittlich um 5,28 Prozent.

Die Entwicklung der Solarmodulpreise ist in folgender Grafik dargestellt:

Preisentwicklung von Solarmodulen von 2016 bis 2024

Entwicklung der Solarmodulpreise

© eigene Darstellung, Daten von pvxchange.com/Preisindex

Dies stellt eine signifikante Kehrtwende im Vergleich zu den Vorjahren dar und kann die Wirtschaftlichkeit von Solarinvestitionen erheblich verbessern.

Im Jahr 2023 wurde der Preisrückgang bei Photovoltaik-Modulen maßgeblich von fallenden Silizium-Preisen beeinflusst, weil Silizium ein wesentlicher Rohstoff von Solarmodulen ist.

Weiterhin ist der negative Preistrend auf den starken Ausbau der Produktionskapazitäten von Solarzellen in China auf bis zu 600 Gigawatt in 2022 zurückzuführen.

Mit dem erhöhten Angebot stieg auch der Export nach Europa deutlich an: laut dem Institut Rystad Energy liegen in europäischen Lager PV-Module mit einer Kapazität von über 40 GW Nennleistung im Wert von 7 Mrd. Euro.

Preistrend PV-Module 2024

Qualitätsklasse

Kosten pro Wp

Veränderung zu 02/2024

Veränderung zu 01/2024

Low Cost

0,09 €

± 0,00 %

- 10,00 %

Mainstream

0,13 €

- 7,14 %

- 13,33 %

Premium

0,21 €

- 8,70 %

- 12,50 %

Durchschnitt

- 5,28 %

- 11,94 %

Die Daten vom Modulpreistrend basieren auf dem Solarmodul-Preisindex von pvXchange.

Preisentwicklung Stromspeicher

Seit Januar 2023 verzeichnen die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) für Stromspeicher eine kontinuierliche Abwärtstendenz. Sie sanken im Verlauf des Jahres von ursprünglich 812 Euro auf 610 Euro im Dezember 2023. Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich eine negative Preisentwicklung von 1,28 Prozent (Stand April 2024).

Besonders bemerkenswert ist der signifikante Preisrückgang zwischen August und November 2023, wo die Durchschnittskosten von 756 € auf 626 € fallen, was den mit 17,2 Prozent am stärksten gemessenen monatlichen Rückgang der Stromspeicherkosten darstellt.

Im Jahr zuvor stiegen die Speicherpreise seit März 2022 durchgehend bis Ende des Jahres, mit einer Preisstagnation im Oktober.

Generell zeigt sich die Preisentwicklung für Stromspeicher recht volatil. Um die Entwicklung besser nachvollziehen zu können, folgt eine grafische Darstellung mit den monatlichen Durchschnittskosten für Photovoltaik-Speicher.

Daten anpassen

Hinweis: Das interaktive Liniendiagramm ermöglicht die Darstellung der Speicherkosten entweder als Gesamtpreis oder als Kosten pro kWh. Zudem lässt sich die Kapazität des Solarspeichers anpassen, da sich je nach Speichergröße ein leicht unterschiedlicher Preis ergibt. Im Durchschnitt fallen die Kosten pro kWh bei kleineren Speichern höher aus.

Preistrend Stromspeicher 2024

Leistungsklasse

Kosten pro kWh

Veränderung zu 03/2024

Veränderung zu 04/2023

5 kWh

682 €

± 0,00 %

- 27,83 %

10 kWh

552 €

- 1,43 %

- 21,92 %

15 kWh

488 €

- 2,40 %

- 18,12 %

Durchschnitt

- 1,28 %

- 22,63 %

Preisentwicklung Wechselrichter

Im Durchschnitt machen die Kosten für Wechselrichter etwa 8 bis 11 % der gesamten Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage aus. Ein herkömmlicher Wechselrichter für PV-Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 5 und 10 kW lag im Preis im Jahr 2010 bei etwa 450 € pro kW.

Bis zum Jahr 2015 erlebten die Preise einen Rückgang auf rund 250 € pro kW. Aktuell liegen die Durchschnittspreise bei etwa 178 € pro kW.

Während der Pandemieperiode von 2021 bis Ende 2022 erlebten die Kosten für Wechselrichter einen Anstieg auf etwa 200 € pro kW. Seit Beginn des Jahres 2023 ist eine leichte Tendenz zu fallenden Preisen zu beobachten.

Prognose für die Preisentwicklung von Photovoltaik-Anlagen

Bis Mitte 2024 ist mit leicht fallenden bis konstanten Kosten im Bereich der Photovoltaik zu rechnen. Die seit Juli 2023 spürbaren Preissenkungen bei PV-Komponenten und eine leicht abgeschwächte Nachfrage haben bereits einen spürbaren Effekt und senkten die Angebotspreise für neue PV-Anlage deutlich.

Aktuelle Überlegungen hinsichtlich der Einführung von EU-Importzöllen auf Solarprodukte könnten, sofern umgesetzt, zu deutlich steigenden Preisen für den Endverbraucher führen.

Die Preise für Poly-Silizium haben sich nach einem Tiefpunkt leicht erholt und verzeichneten in den letzten Wochen eine Stagnation.

Laut Google Trends hat das Interesse an „Photovoltaik“ nach dem Höhepunkt im März 2022 deutlich nachgelassen und verharrt seit mehreren Monaten auf einem konstanten Niveau.

Lohnt sich Photovoltaik bei der aktuellen Preisentwicklung?

Ja, aufgrund der gesunkenen Anschaffungskosten sind private PV-Anlagen finanziell nun wesentlich attraktiver als zu irgendeinem Zeitpunkt in den letzten 1,5 Jahren.

Haushalte können bei üblichen Verbräuchen mit einer jährlichen Rendite von 5 bis 7 Prozent rechnen. Dank der günstigen Speicherpreise ist zudem die Investition in einen optionalen Stromspeicher auch ohne zusätzliches Förderprogramm lohnenswert.

Über das nachstehende Formular erhalten Sie binnen weniger Werktage bis zu 5 Angebote von lokalen Photovoltaik-Firmen mit freien Kapazitäten. Dies stellt den schnellsten Weg zur eigenen Solaranlage dar. Dieser Service ist kostenlos und unverbindlich.


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    1. Alle Preisangaben sind Netto… übrigens entfällt beim Kauf (unter 30 kWp) ab 2023 sowieso die Mehrwertsteuer. LG Jens

  1. Ganz aktuell, Oktober 2023 – haben wir fallende Preise bei Modulen und auch bei Wechselrichter, und zwar merkliche fallende Preise Module 15 Cent pro Wp war glaube ich sogar historisch noch nie der Fall

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