Preisentwicklung Photovoltaik: aktuelle Fakten & Daten


Letztes Update: 8. November 2023

Lesedauer: 13 Minuten

Jens Burkhardt Autor Echtsolar

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Letztes Update: 8. November 2023
Jens Burkhardt Autor Echtsolar

Die Preise für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher sanken über viele Jahre hinweg stetig. Doch Ende 2021 kam es zu einer Trendwende, während die Kosten für PV-Anlagen bis Mitte 2023 um bis zu 39,6 Prozent zulegten. Aktuellste Zahlen (Stand: November 2023) legen nahe, dass die Preise seit Mitte 2023 wieder fallen und der vorherige Preisanstieg gestoppt wurde.

Im Ratgeber werden die aktuellen und historischen Preisentwicklungen von PV-Anlagen, Solarmodulen und Stromspeicher analysiert, bewertet und interpretiert. Zudem erfahren Sie, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Investition in Photovoltaik ist.

Preisentwicklung Photovoltaik

Im Jahr 2020 markierten die Preise für Photovoltaikanlagen ihr Allzeittief bei 1.350 Euro pro kWp. Bis Juni 2023 stiegen sie auf einen Höchststand von 1.972 Euro pro kWp, was einer Zunahme von rund 46 Prozent entspricht.

Mitte 2023 setzte jedoch eine Serie von monatlichen Preissenkungen ein, die die Durchschnittspreise bis November 2023 auf 1.765 Euro pro kWp drückten. Allein im Oktober 2023 ging der Durchschnittspreis im Vergleich zum Vormonat um etwa 3,6 Prozent zurück.

Im folgenden interaktiven Liniendiagramm ist die Entwicklung der Photovoltaik-Kosten dargestellt:

Daten anpassen

In der Grafik ist der starke Preistrend beginnen ab November 2021 zu erkennen.

PV-Preisentwicklung im Jahr 2023

Für die Anschaffungskosten von Photovoltaikanlagen gibt es 2023 eine allgemeine Tendenz: 

In der ersten Jahreshälfte stiegen die Preise für Photovoltaikanlagen, wobei der Höchststand zwischen Mai und Juli erreicht wurde. Ab Juli 2023 war ein deutlicher Preisrückgang, besonders bei den mittleren (10 kWp) und großen (15 kWp) Anlagen, zu beobachten. Bei den kleinen Anlagen (5 kWp) begann der Preisrückgang erst im August.

In der folgenden Übersicht ist aktuelle Preisentwicklung für 2023 des letzten Monats beliebter PV-Leistungsklassen dargestellt:

Leistungsklasse

Gesamtkosten

Kosten pro kWp

Veränderung zu 10/2023

Veränderung zu 01/2023

5 kWp

11.616 €

2.323 €

- 5,26 %

- 5,38 %

10 kWp

17.652 €

1.765 €

- 3,13 %

- 28,72 %

15 kWp

22.549 €

1.503 €

- 1,83 %

- 39,44 %

Wie aus der Tabelle ersichtlich, sanken die Preise für PV-Anlagen im Oktober um 1,83 bis 5,26 Prozent. Die Leistungsklasse von 5 kWp verzeichnete einen Rückgang von 5,26 % den deutlichsten Preisabfall.

Verglichen mit dem Jahresbeginn sind PV-Anlagen für Eigenheime mittlerweile um bis zu 39 Prozent preiswerter. Und damit wieder erschwinglich.

In der nachfolgenden Tabelle sind die monatlichen Durchschnittspreise 2023 von PV-Anlagen dargestellt:

Monat 2023

PV-Kosten 5 kWp

PV-Kosten 10 kWp

PV-Kosten 15 kWp

Januar

2.455 €

1.917 €

1.659 €

Februar

2.476 €

1.925 €

1.661 €

März

2.482 €

1.939 €

1.679 €

April

2.516 €

1.949 €

1.679 €

Mai

2.532 €

1.962 €

1.689 €

Juni

2.599 €

1.972 €

1.678 €

Juli

2.652 €

1.952 €

1.632 €

August

2.513 €

1.864 €

1.565 €

September

2.452 €

1.822 €

 1.531 €

Oktober

2.323 €

1.765 €

1.503 €

Hinweis: Die Daten stützen sich auf 1.559 Angebote privater Solaranlagen und bieten hohe statistische Genauigkeit. Ein monatliches Update wird durchgeführt.

Wie haben sich die Photovoltaik-Preise langfristig entwickelt?

Die Entwicklung der Preise von Photovoltaikanlagen kann in 3 Hauptphasen eingeteilt werden:

  1. Langfristiger Preisrückgang (1991 bis 2017)

  2. Preisstabilisierung (2018 bis 2021)

  3. Rasanter Preisanstieg (Ende 2021 bis Mitte 2023)

In der nachfolgenden Grafik ist die langfristige Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen dargestellt.

Photovoltaik Preisentwicklung von 2006 bis 2023

Grafik: Preisentwicklung von Photovoltaikanlagen

© echtsolar.de

Von 1991 bis 2017 sanken die Preise für Photovoltaikanlagen langfristig, bedingt durch technologische Fortschritte in der Siliziumzellentechnologie, staatliche Anreize wie das Stromeinspeisungsgesetz von 1991 und das EEG von 2000, sowie Skaleneffekte in der Produktion aufgrund steigender globaler Nachfrage, insbesondere aus Asien.

Von 2018 bis Ende 2021 stabilisierten sich die Preise für Photovoltaikanlagen und bewegten sich durchschnittlich zwischen 1.350 und 1.500 Euro pro kWp. Der jährliche Zubau an PV-Anlagen stieg im Vergleich zu den Vorjahren spürbar an. 2018 wurde in Deutschland ein Zuwachs von 69 Prozent mehr PV-Leistung verzeichnet als im Vorjahr. Die steigende Nachfrage nach Solaranlagen trug zur Preisstabilisierung bei.

Seit Ende 2021 bis Mitte 2023 stiegen die Angebotspreise für PV-Anlagen rasant. Die Ursache dafür war die deutlich gestiegene Nachfrage, die im Zubau der PV-Anlagen ablesbar ist: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 7,20 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert, ein beachtlicher Zuwachs von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Preisentwicklung Solarmodule

Im Jahr 2021 verzeichnete die Photovoltaik-Branche einen durchschnittlichen Anstieg der Modulpreise um 15 Prozent, vorrangig bedingt durch pandemiebedingte Lieferprobleme und ein dadurch reduziertes Angebot auf dem Solarmarkt. Diese Tendenz hielt auch im folgenden Jahr an, wobei die Preise für Photovoltaik-Module über das Jahr hinweg um etwa 11 Prozent kletterten.

Jedoch bahnte sich mit Beginn des Jahres 2023 eine deutliche Trendumkehr an. Seit Jahresbeginn sanken die Preise für Photovoltaik-Module durchschnittlich um 37 Prozent und erreichten im November mit 19 Euro-Cent pro Watt-Peak für Standard-Solarmodule einen nie dagewesenen Tiefstand.

Die Entwicklung der Solarmodulpreise ist in folgender Grafik dargestellt:

Preisentwicklung von Solarmodulen

Entwicklung der Solarmodulpreise

© echtsolar.de

Dies stellt eine signifikante Kehrtwende im Vergleich zu den Vorjahren dar und kann die Wirtschaftlichkeit von Solarinvestitionen erheblich verbessern.

Im Jahr 2023 wurde der Preisrückgang bei Photovoltaik-Modulen maßgeblich von fallenden Silizium-Preisen beeinflusst, weil Silizium ein wesentlicher Rohstoff von Solarmodulen ist.

Weiterhin ist der negative Preistrend auf den starken Ausbau der Produktionskapazitäten von Solarzellen in China auf bis zu 600 Gigawatt in 2022 zurückzuführen.

Mit dem erhöhten Angebot stieg auch der Export nach Europa deutlich an: laut dem Institut Rystad Energy liegen in europäischen Lager PV-Module mit einer Kapazität von über 40 GW Nennleistung im Wert von 7 Mrd. Euro.

Preistrend PV-Module 2023

Qualitätsklasse

Kosten pro Wp

Veränderung zu 10/2023

Veränderung zu 01/2023

Low Cost

0,11 €

- 14,3 %

- 42,11% %

Mainstream

0,19 €

- 9,1 %

- 36,67 %

Premium

0,27 €

- 9,7 %

- 32,50 %

Preisentwicklung Stromspeicher

Seit Januar 2023 verzeichnen die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) für Stromspeicher eine kontinuierliche Abwärtstendenz. Sie sanken im Verlauf des Jahres von ursprünglich 812 Euro auf 626 Euro im November 2023. 

Besonders bemerkenswert ist der signifikante Preisrückgang zwischen August und November 2023, wo die Durchschnittskosten von 756 € auf 626 € fallen, was den mit 17,2 Prozent am stärksten gemessenen monatlichen Rückgang der Stromspeicherkosten darstellt.

Im Jahr zuvor stiegen die Speicherpreise seit März 2022 durchgehend bis Ende des Jahres, mit einer Preisstagnation im Oktober.

Generell zeigt sich die Preisentwicklung für Stromspeicher recht volatil. Um die Entwicklung besser nachvollziehen zu können, folgt eine grafische Darstellung mit den monatlichen Durchschnittskosten für Photovoltaik-Speicher.

Daten anpassen

Hinweis: Das interaktive Liniendiagramm ermöglicht die Darstellung der Speicherkosten entweder als Gesamtpreis oder als Kosten pro kWh. Zudem lässt sich die Kapazität des Solarspeichers anpassen, da sich je nach Speichergröße ein leicht unterschiedlicher Preis ergibt. Im Durchschnitt fallen die Kosten pro kWh bei kleineren Speichern höher aus.

Preistrend Stromspeicher 2023

Leistungsklasse

Kosten pro kWh

Veränderung zu 10/2023

Veränderung zu 01/2023

5 kWh

762 €

- 3,2 %

- 28,7 %

10 kWh

626 €

- 3,5 %

- 22,9 %

15 kWh

558 €

- 3,8 %

- 19,8 %

Preisentwicklung Wechselrichter

Im Durchschnitt machen die Kosten für Wechselrichter etwa 9 % der gesamten Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage aus. Ein herkömmlicher Wechselrichter für PV-Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 5 und 10 kW lag im Preis im Jahr 2010 bei etwa 450 € pro kW.

Bis zum Jahr 2015 erlebten die Preise einen Rückgang auf rund 250 € pro kW. Aktuell liegen die Durchschnittspreise bei etwa 166 € pro kW.

Während der Pandemieperiode von 2021 bis Ende 2022 erlebten die Kosten für Wechselrichter einen Anstieg auf etwa 200 € pro kW. Seit Beginn des Jahres 2023 ist eine leichte Tendenz zu fallenden Preisen zu beobachten.

Prognose für die Preisentwicklung von Photovoltaik-Anlagen

Bis Mitte 2024 ist mit konstanten Kosten im Bereich der Photovoltaik zu rechnen. Die seit Juli 2023 spürbaren Preissenkungen bei PV-Komponenten und eine leicht abgeschwächte Nachfrage haben bereits einen spürbaren Effekt und senkten die Angebotspreise für neue PV-Anlage deutlich.

Aktuelle Überlegungen hinsichtlich der Einführung von EU-Importzöllen auf Solarprodukte könnten, sofern umgesetzt, zu deutlich steigenden Preisen für den Endverbraucher führen.

Die Preise für Poly-Silizium haben sich nach einem Tiefpunkt leicht erholt und verzeichneten in den letzten Wochen eine Stagnation.

Laut Google Trends hat das Interesse an „Photovoltaik“ nach dem Höhepunkt im März 2022 deutlich nachgelassen und verharrt seit mehreren Monaten auf einem konstanten Niveau.

Lohnt sich Photovoltaik bei der aktuellen Preisentwicklung?

Ja, aufgrund der gesunkenen Anschaffungskosten sind private PV-Anlagen finanziell nun wesentlich attraktiver als zu irgendeinem Zeitpunkt in den letzten 1,5 Jahren.

Haushalte können bei üblichen Verbräuchen mit einer jährlichen Rendite von 5 bis 6 Prozent rechnen. Dank der günstigen Speicherpreise ist zudem die Investition in einen optionalen Stromspeicher auch ohne zusätzliches Förderprogramm lohnenswert.

Ab Februar 2024 wird die Einspeisevergütung um 1 Prozent sinken, was die Einnahmen für neue Anlagen leicht mindert. Da die Planung, Installation und Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage durchschnittlich 1 bis 2 Monate nach Auftragserteilung in Anspruch nimmt, bietet sich der jetzige Zeitpunkt als gute Gelegenheit an, um aktiv zu werden.

Über das nachstehende Formular erhalten Sie binnen weniger Werktage bis zu 5 Angebote von lokalen Photovoltaik-Firmen mit freien Kapazitäten. Dies stellt den schnellsten Weg zur eigenen Solaranlage dar. Dieser Service ist kostenlos und unverbindlich.


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    1. Alle Preisangaben sind Netto… übrigens entfällt beim Kauf (unter 30 kWp) ab 2023 sowieso die Mehrwertsteuer. LG Jens

  1. Ganz aktuell, Oktober 2023 – haben wir fallende Preise bei Modulen und auch bei Wechselrichter, und zwar merkliche fallende Preise Module 15 Cent pro Wp war glaube ich sogar historisch noch nie der Fall

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